Forschungsbericht 2018



ATLaS - Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik

Institut: W-8
Projektleitung: Heike Flämig
Mitarbeiter/innen: Sandra Lunkeit
Laufzeit: 01.08.2017 — 31.07.2019
Finanzierung:Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
Kooperationen:Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) - Institut für Verkehrsforschung
Dronemasters Future Mobility Initiative
LogistikNetz Berlin‐Brandenburg e.V.
URL: https://www.tuhh.de/vpl/atlas

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Das automatisierte und vernetzte Fahren im Güterverkehr wird das Bild der Logistikkette nachhaltig verändern. Wo heute noch ein Fahrer den Lkw steuert, sollen im Lkw der Zukunft administrative Aufgaben übernommen werden, während das Fahrzeug sich vollkommen selbstständig auf der Straße bewegt. Es wird erwartet, dass in einem weiteren Entwicklungsschritt kein Fahrer mehr an Board sein wird. Dies hat direkte Auswirkung auf die physische Abwicklung der logistischen Prozesse zwischen Sendern und Empfängern. Das Projekt ATLaS untersucht die Einflüsse des automatisierten und vernetzten Fahrens auf die Logistikkette, um von Akteuren akzeptierte Einsatzszenarien zu identifizieren. Zu diesem Zweck haben sich das Institut für Verkehrsplanung und Logistik der Technischen Universität Hamburg und das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zusammengefunden, um mittels des Projektes die Akzeptanzbedingungen des automatisierten und vernetzten Fahrens im Straßengüterverkehr zu erhöhen und damit die Logistikkette der Zukunft mitzugestalten. Dabei werden sie durch die Dronemasters Future Mobility Initiative und das LogistikNetz Berlin-Brandenburg e.V. unterstützt.

Das Ziel des Projektes ist es, Hinweise zur bedarfsgerechten Technologieentwicklung sowie zur politischen Rahmensetzung zu geben, um Akzeptanz und Durchsetzung des automatisierten und vernetzten Fahrens im Straßengüterverkehr zu unterstützen.

Da technologisch mögliche Anwendungsfelder des automatisierten und vernetzten Fahrens alleine noch keine wertschöpfenden Einsatzszenarien in Logistikketten darstellen, sollen als Ergebnis des Projektes die Anforderungen der Logistikakteure an das automatisierte und vernetzte Fahren in verschiedenen Anwendungsfeldern identifiziert und in Einsatzszenarien formuliert sein, welche

- von Technologie- bzw. Fahrzeugherstellern genutzt werden können, um bedarfsgerechte Innovationen zu entwickeln (von Logistikakteuren akzeptierte Einsatzszenarien),
- für den politischen Diskurs die Grundlagen zur Ableitung geeigneter Rahmensetzungen des automatisierten und vernetzten Fahrens liefern (Realisierung der Akzeptanzbedingungen eines AVF in Logistikketten),
- Anforderungen an bestehende oder aufzubauende Testfelder formulieren, damit die Logistikbranche das automatisierte und vernetzte Fahren technisch und organisatorisch testen, aber auch den Nutzen demonstrieren kann,
- in Realsituationen hinsichtlich der abgeschätzten betriebswirtschaftlichen und verkehrlichen Wirkungen überprüft werden können und für die sich ökologische und soziale Wirkungen abschätzen lassen.

Gemeinsam mit Akteuren der Logistikketten werden der derzeitige Technologieeinsatz und die bestehenden Ineffizienzen in Logistikketten als Ausgangslage für wertschöpfende Anwendungsfelder eines automatisierten und vernetzten Fahrens herausgearbeitet. Dabei wird das Zusammenwirken von technischen und humanen Elementen analysiert und hinsichtlich seiner Umsetzungsbedingungen untersucht.

Darauf aufbauend werden Einsatzszenarien des automatisierten und vernetzten Fahrens abgeleitet, die hinsichtlich der verkehrlichen und betriebswirtschaftlichen Wirkungen mit einer modell-gestützten Analyse untersucht und quantifiziert werden. Daraus werden Handlungsempfehlungen an Hersteller und politische Akteure zur Förderung von AVF im Straßengüterverkehr abgeleitet.

Projektpartner:
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Verkehrsforschung

Unterauftragnehmer:
- Dronemasters Future Mobility Initiative
- LogistikNetz Berlin-Brandenburg e.V.

Folgende Organisationen haben ihr Interesse am Projekt ausgedrückt:
- NXP
- RIECK
- DHL Freight
- Lekkerland
- Verband der Automobilindustrie (VDA)
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin: Referat „Grundsatzangelegenheiten der Verkehrspolitik, Verkehrsentwicklungsplanung“

 

Publikationen

  • Lunkeit, Sandra: Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik - Chancen für mehr Wertschöpfung . 2017. Projektvorstellung auf dem Dronemasters MeetUp Nr. 36 in Hamburg .
  • Lunkeit, Sandra: Herausforderungen der digitalen Vernetzung im Straßengüterverkehr Mobil zu Wasser, zu Luft und zu Land und das auch in Zukunft!. In DVWG, Hrsg., DVWG-Jahresband 2016/2017 . , 2018.
  • Lunkeit, Sandra: Automatisiertes Fahren in der Transportwirtschaft - Sinnvoll, wirtschaftlich vertretbar, technisch machbar?. Dresden, 11 2018. Vortrag beim Symposium zum Transportrecht 2018 der Deutschen Gesellschaft für Transportrecht, 09.11.2018.
  • Lunkeit, Sandra: The impact of automated driving in freight transport on the economic landscape. Cardiff, UK, 08 2018. Vortrag auf der Annual International Conference of the Royal Geographical Society (with IBG) (28.-31.08.2018).
  • Lunkeit, Sandra: Die Zukunft des automatisierten Gütertransports. Eine Betrachtung des Gefahrguttransports in Deutschland. 2018. Vortrag beim Energiewende Sicherheits-Dialog der Werkfeuerwehr Hamburg und Behörde für Inneres und Sport.