Forschungsbericht 2011



Umweltgerechtigkeit und Stadtverkehr - Erhebungen, Analysen und Empfehlungen

Institut: W-8
Projektleitung: Philine Gaffron
Stellvertretende Projektleitung: Philine Gaffron
Mitarbeiter/innen: Philine Gaffron
Laufzeit: 01.01.2010 — 31.12.2014
Finanzierung:Sonstige

Habilitationsprojekt zur Ausweitung der Methoden und der empirischen Basis im Bereich "Umweltgerechtigkeit und Stadtverkehr" in Deutschland.

Die Umweltgerechtigkeitsforschung befasst sich mit der sozialen Verteilung von Umweltressourcen und Umweltbelastungen. Im Bezug auf Stadtverkehr stellt Umweltgerechtigkeitsforschung die Frage, inwieweit verschiedene sozioökonomische Bevölkerungsgruppen an ihrem Wohnort unterschiedlich stark durch Verkehrsemissionen belastet werden. Die sozio-ökonomische Gruppierung der Haushalte basiert dabei zumeist auf Einkommen, Bildung, beruflichem Status und bzw. oder Migrationshintergrund. Untersuchte Emissionen sind generell Lärm, Feinstaub oder Gase wie z.B. Stickoxyde.

Die Debatte um Umweltgerechtigkeit wird unter der Bezeichnung environmental justice in den USA bereits seit den 70er Jahren geführt und hat dort auch zu den ersten Forschungsaktivitäten in diesem Themenfeld geführt. In Deutschland stammen die meisten Untersuchungen aus dem Bereich der Gesundheitsforschung. Sie stützen sich zumeist auf die Sekundäranalyse vorhandener Datensätze, die Umweltqualität bzw. -belastung mehrheitlich über die subjektive Einschätzung von Studienteilnehmerinnen bewerten. Die Erhebung objektiver Daten oder Vergleich subjektiver und objektiver Maße von Belastungen hat bisher selten stattgefunden.

An diesem Punkt knüpft das Projekt "Umweltgerechtigkeit und Stadtverkehr" an. Es verfolgt das Ziel, sowohl die bestehenden methodischen Ansätze in der Umweltgerechtigkeitsforschung zu erweitern als auch die empirische Basis für die Diskussion in Wissenschaft und Praxis zu vergrößern.

Auf Basis der Aufarbeitung bestehender Untersuchungsmethoden und Erkenntnisse in den USA und Deutschland sollen die Umweltbelastung privater Haushalte durch den Straßenverkehr sowohl durch Modellierung als auch durch Haushaltsbefragungen quantifiziert und die Ergebnisse verglichen werden. Als neuer Aspekt soll zusätzlich die Frage nach dem Einfluss individueller Aktivitätsmuster gestellt werden. Die Belastung durch Verkehrsemissionen hängt nicht nur mit dem Verkehrsvolumen insgesamt sondern auch mit dessen Verteilung über den Tag zusammen. Daher ist es wichtig sowohl zu erfassen, wer an stark belasteten Straßen wohnt, als auch zu untersuchen, wer tatsächlich Zeit zu Hause verbringt, wenn der Verkehrsfluss besonders stark ist. Schließlich soll auch die Rolle von Straßenverkehrsemissionen bei der Wohnstandortwahl untersucht werden: Akzeptieren Haushalte bewusst solche Belastungen, weil andere Standortfaktoren ihnen wichtiger sind und gibt es hierbei sozio-ökonomische Unterschiede?

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, Umweltungerechtigkeit im Stadtverkehr differenzierter diagnostizieren und somit bei planerischen Entscheidungen besser berücksichtigen zu können. Sie können so auch einen Beitrag leisten, die hohen Gesundheitskosten besser zu vermeiden oder zu vermindern, die besonders in Gruppen mit multipler Benachteiligung bei erhöhter Belastung auftreten.

Neben der Aufarbeitung des theoretischen Hintergrunds und der Auswertung bestehender Untersuchungen zur Zeitnutzung läuft momentan die Auswahl des Untersuchungsraums. Interessierte Kommunen sind eingeladen, die Projektbearbeiterin anzusprechen.

Habilitationsprojekt zur Ausweitung der Methoden und der empirischen Basis im Bereich "Umweltgerechtigkeit und Stadtverkehr" in Deutschland.

Die Umweltgerechtigkeitsforschung befasst sich mit der sozialen Verteilung von Umweltressourcen und Umweltbelastungen. Im Bezug auf Stadtverkehr stellt Umweltgerechtigkeitsforschung die Frage, inwieweit verschiedene sozioökonomische Bevölkerungsgruppen an ihrem Wohnort unterschiedlich stark durch Verkehrsemissionen belastet werden. Die sozio-ökonomische Gruppierung der Haushalte basiert dabei zumeist auf Einkommen, Bildung, beruflichem Status und bzw. oder Migrationshintergrund. Untersuchte Emissionen sind generell Lärm, Feinstaub oder Gase wie z.B. Stickoxyde.

Die Debatte um Umweltgerechtigkeit wird unter der Bezeichnung environmental justice in den USA bereits seit den 70er Jahren geführt und hat dort auch zu den ersten Forschungsaktivitäten in diesem Themenfeld geführt. In Deutschland stammen die meisten Untersuchungen aus dem Bereich der Gesundheitsforschung. Sie stützen sich zumeist auf die Sekundäranalyse vorhandener Datensätze, die Umweltqualität bzw. -belastung mehrheitlich über die subjektive Einschätzung von Studienteilnehmerinnen bewerten. Die Erhebung objektiver Daten oder Vergleich subjektiver und objektiver Maße von Belastungen hat bisher selten stattgefunden.

An diesem Punkt knüpft das Projekt "Umweltgerechtigkeit und Stadtverkehr" an. Es verfolgt das Ziel, sowohl die bestehenden methodischen Ansätze in der Umweltgerechtigkeitsforschung zu erweitern als auch die empirische Basis für die Diskussion in Wissenschaft und Praxis zu vergrößern.

Auf Basis der Aufarbeitung bestehender Untersuchungsmethoden und Erkenntnisse in den USA und Deutschland sollen die Umweltbelastung privater Haushalte durch den Straßenverkehr sowohl durch Modellierung als auch durch Haushaltsbefragungen quantifiziert und die Ergebnisse verglichen werden. Als neuer Aspekt soll zusätzlich die Frage nach dem Einfluss individueller Aktivitätsmuster gestellt werden. Die Belastung durch Verkehrsemissionen hängt nicht nur mit dem Verkehrsvolumen insgesamt sondern auch mit dessen Verteilung über den Tag zusammen. Daher ist es wichtig sowohl zu erfassen, wer an stark belasteten Straßen wohnt, als auch zu untersuchen, wer tatsächlich Zeit zu Hause verbringt, wenn der Verkehrsfluss besonders stark ist. Schließlich soll auch die Rolle von Straßenverkehrsemissionen bei der Wohnstandortwahl untersucht werden: Akzeptieren Haushalte bewusst solche Belastungen, weil andere Standortfaktoren ihnen wichtiger sind und gibt es hierbei sozio-ökonomische Unterschiede?

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, Umweltungerechtigkeit im Stadtverkehr differenzierter diagnostizieren und somit bei planerischen Entscheidungen besser berücksichtigen zu können. Sie können so auch einen Beitrag leisten, die hohen Gesundheitskosten besser zu vermeiden oder zu vermindern, die besonders in Gruppen mit multipler Benachteiligung bei erhöhter Belastung auftreten.

Neben der Aufarbeitung des theoretischen Hintergrunds und der Auswertung bestehender Untersuchungen zur Zeitnutzung läuft momentan die Auswahl des Untersuchungsraums. Interessierte Kommunen sind eingeladen, die Projektbearbeiterin anzusprechen.

Stichworte

  • Keimrückhaltung, -emission, -sammlung
  • Umwelt