Forschungsbericht 2011



Subjektkonstruktionen und digitale Kultur. Neue Subjektformen im Wechselspiel mit soziokulturellen Praktiken im Cyberspace (SKUDI)

Institut: M-1
Projektleitung: Tanja Carstensen Gabriele Winker
Mitarbeiter/innen: Tanja Carstensen
Jana Ballenthien
Laufzeit: 01.09.2009 — 30.08.2012
Finanzierung:Volkswagenstiftung
Kooperationen:Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung (DiMeb), Universität Bremen
Universität Klagenfurt, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Prof. Dr. Christina Schachtner
Universität Münster
Internationalisierung:Österreich

Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien entstehen neue technisch-mediale Verhaltensschauplätze für soziokulturelle Praktiken wie Arbeiten, Kommunizieren, Lernen, Spielen, Gestalten, Reflektieren. Die erkenntnisleitende Fragestellung des Forschungsprojekts lautet:

Inwieweit sind in den genannten soziokulturellen Praktiken neue Subjektkonstruktionen angelegt, die bislang nicht gekannte Dimensionen menschlicher Existenz als wesentliche Elemente einer digitalen Kultur markieren?

Diese Frage soll am Beispiel folgender ausgewählter technisch-medialer Verhaltensschauplätze untersucht werden: webbasierte Erwerbsarbeit, kommunikative Öffentlichkeiten im Cyberspace, Lernen in der Interaktion mit technischen Artefakten. Um den Status der empirisch ermittelten Subjektkonstruktionen präzise bestimmen zu können, sollen diese mit Theoriediskursen über das Subjekt in Geschichte und Gegenwart verglichen werden. Diese Diskurse werden in einem der vier Teilprojekte aufgearbeitet. Die genannten soziokulturellen Praktiken bilden das Spektrum der Forschungsperspektiven, um Subjektkonstruktionen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren zunächst an getrennten Verhaltensschauplätzen und im Anschluss daran an einem übergreifenden virtuellen Verhaltensschauplatz wie Second Life oder Lively (Google) zu identifizieren. Die Auswertung erfolgt auf Grundlage der Grounded Theory. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Subjekte in und durch soziokulturelle Praktiken konstituieren im Sinne von Hannah Ahrendt, die schrieb, dass wir uns sprechend und handelnd in die Welt einschalten und dadurch nicht nur etwas, sondern immer auch uns selbst hervorbringen (Arendt 1960, 174 ff.). Wenn die soziokulturellen Praktiken von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus der Untersuchung stehen, so deswegen, weil es sich um die erste Generation handelt, die potenziell von Kind auf mit Digitalen Medien konfrontiert war, weil der Anteil der Internetuser in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich hoch ist und weil sie zentrale Bedeutungsträger der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft sind.

Der Ansatz der Untersuchung ist insofern innovativ, als die soziokulturellen Praktiken an verschiedenen technisch-medialen Verhaltensschauplätzen und die darin angelegten Subjektkonstruktionen im Zusammenhang gedacht, analysiert und charakterisiert werden. Bislang wurden die o.g. soziokulturellen Praktiken lediglich teilweise und verstreut über verschiedene Studien hinweg untersucht; zu den Konsequenzen dieser Praktiken für die Subjektbildung und zur Qualität möglicher neuer Subjektkonstruktionen liegen weitgehend keine Forschungsergebnisse vor.

Ziel dieser Untersuchung ist es, ein Panorama digital gestützter Subjektkonstruktionen zu entwickeln, das der Gesellschaft insbesondere mit Blick auf die Bereiche Arbeit, Kommunikation und Bildung Informationen darüber liefert, mit welchen Subjektformen sie in Zukunft rechnen muss und wie sie sich darauf vorbereiten kann.

Mit den Informations- und Kommunikationstechnologien entstehen neue technisch-mediale Verhaltensschauplätze für soziokulturelle Praktiken wie Arbeiten, Kommunizieren, Lernen, Spielen, Gestalten, Reflektieren. Die erkenntnisleitende Fragestellung des Forschungsprojekts lautet:

Inwieweit sind in den genannten soziokulturellen Praktiken neue Subjektkonstruktionen angelegt, die bislang nicht gekannte Dimensionen menschlicher Existenz als wesentliche Elemente einer digitalen Kultur markieren?

Diese Frage soll am Beispiel folgender ausgewählter technisch-medialer Verhaltensschauplätze untersucht werden: webbasierte Erwerbsarbeit, kommunikative Öffentlichkeiten im Cyberspace, Lernen in der Interaktion mit technischen Artefakten. Um den Status der empirisch ermittelten Subjektkonstruktionen präzise bestimmen zu können, sollen diese mit Theoriediskursen über das Subjekt in Geschichte und Gegenwart verglichen werden. Diese Diskurse werden in einem der vier Teilprojekte aufgearbeitet. Die genannten soziokulturellen Praktiken bilden das Spektrum der Forschungsperspektiven, um Subjektkonstruktionen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren zunächst an getrennten Verhaltensschauplätzen und im Anschluss daran an einem übergreifenden virtuellen Verhaltensschauplatz wie Second Life oder Lively (Google) zu identifizieren. Die Auswertung erfolgt auf Grundlage der Grounded Theory. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Subjekte in und durch soziokulturelle Praktiken konstituieren im Sinne von Hannah Ahrendt, die schrieb, dass wir uns sprechend und handelnd in die Welt einschalten und dadurch nicht nur etwas, sondern immer auch uns selbst hervorbringen (Arendt 1960, 174 ff.). Wenn die soziokulturellen Praktiken von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus der Untersuchung stehen, so deswegen, weil es sich um die erste Generation handelt, die potenziell von Kind auf mit Digitalen Medien konfrontiert war, weil der Anteil der Internetuser in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich hoch ist und weil sie zentrale Bedeutungsträger der gegenwärtigen und zukünftigen Gesellschaft sind.

Der Ansatz der Untersuchung ist insofern innovativ, als die soziokulturellen Praktiken an verschiedenen technisch-medialen Verhaltensschauplätzen und die darin angelegten Subjektkonstruktionen im Zusammenhang gedacht, analysiert und charakterisiert werden. Bislang wurden die o.g. soziokulturellen Praktiken lediglich teilweise und verstreut über verschiedene Studien hinweg untersucht; zu den Konsequenzen dieser Praktiken für die Subjektbildung und zur Qualität möglicher neuer Subjektkonstruktionen liegen weitgehend keine Forschungsergebnisse vor.

Ziel dieser Untersuchung ist es, ein Panorama digital gestützter Subjektkonstruktionen zu entwickeln, das der Gesellschaft insbesondere mit Blick auf die Bereiche Arbeit, Kommunikation und Bildung Informationen darüber liefert, mit welchen Subjektformen sie in Zukunft rechnen muss und wie sie sich darauf vorbereiten kann.

Publikationen

  • Carstensen, Tanja: Gendered Fablabs?. In Walter-Herrmann, Julia; Büching, Corinne, Hrsg., FabLab. Of Machines, Makers and Inventors , S. 53-64. Transcript, 2013.
  • Carstensen, Tanja: Die Technologien des ‚Arbeitskraftunternehmers'. Zur Bedeutung des Web 2.0 für den Wandel der (Erwerbs-)Arbeit. In Soeffner, Hans-Georg, Hrsg., Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 , S. 1-13. Springer VS, 2012. CD-Rom.
  • Carstensen, Tanja: Grenzmanagement im Umgang mit dem Internet - am Beispiel junger WebworkerInnen. In Beyreuther, Tabea; Duske, Katrin; Eismann, Christian; Hornung, Sabine; Kleemann, Frank, Hrsg., consumers@work. Zum neuen Verhältnis von Unternehmen und Usern im Web 2.0 , S. 180-192. Campus, 2012.
  • Carstensen, Tanja; Ballenthien, Jana: Facebook, Twitter, Smartphone & Co. - Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt. In Drews, Albert, Hrsg., Vernetztes Leben. Kommunizieren, Arbeiten und Lernen in der digitalen Kultur , S. 39-56. Evangelische Akademie Loccum, Nr. 65/11 Ausgabe, 2012.
  • Carstensen, Tanja; Ballenthien, Jana: ‚Interaktionen’ zwischen Subjekt und Internet. Zur Aufzeichnung, Auswertung und Typisierung von Internetpraktiken. In Stubbe, Julian; Töppel, Mandy, Hrsg., Muster und Verläufe der Mensch-Technik-Interaktivität. Band zum gleichnamigen Workshop am 17./18. Juni 2011 in Berlin . TU Berlin, 2012.
  • Ballenthien, Jana; Carstensen, Tanja: Hopp oder Topp? Hinterland(18): S. 31-35, 2011.
  • Ballenthien, Jana; Carstensen, Tanja: Das entgrenzte Subjekt. Vom Mutigsein in digitalen Räumen testcard(20): S. 190-193, 2011.
  • Carstensen, Tanja: In der digitalen Kultur verändert sich auch Arbeit KM. Kultur und Management im Dialog(57): S. 9-11, 2011.
  • : Digitale Subjekte. Praktiken der Subjektivierung im Medienumbruch der Gegenwart. Transkript, , 2014
  • Carstensen, Tanja: "Wir können nicht nicht auf Twitter sein." Anforderungen an Subjekte in Internetberufen zwischen Arbeit, Öffentlichkeit, technischem Wandel und Lernen. In Jörissen, Benjamin; Meyer, Torsten, Hrsg., Subjekt Medium Bildung , S. 255-268. SpringerVS, 2014.
  • : Digitale Subjekte. Praktiken der Subjektivierung im Medienumbruch der Gegenwart. Transkript, , 2014
  • Carstensen, Tanja; Schachtner, Christina; Schelhowe, Heidi; Beer, Raphael: Subjektkonstruktionen im Kontext Digitaler Medien. In Carstensen, Tanja; Schachtner, Christina; Schelhowe, Heidi; Beer, Raphael, Hrsg., Digitale Subjekte. Praktiken der Subjektivierung im Medienumbruch der Gegenwart , S. 9-27. Transkript, 2014.
  • : Subjektivierung 2.0. Machtverhältnisse digitaler Öffentlichkeiten. Springer, , Band 13, 2014