Die CO2-Problematik, aber besonders die von 2001 (60 $/t) bis 2011 (600 $/t) angestiegenen Treibstoffpreise für Schweröl zwingen die Reeder, den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Neben dem Hauptantrieb werden auch die Hilfssysteme optimiert, um eine Reduzierung des elektrischen Verbrauches zu erreichen. Da für jedes Schiff eine Bilanz der elektrischen Verbraucher erstellt wird, die für verschiedene Betriebszustände und extreme Umgebungsbedingungen gilt, ist ein erster Überblick schnell möglich.

Die Beleuchtung hat auf Handelsschiffen mit 5 - 10 % des E-Bedarfs zwar eine geringe Bedeutung, bei Kreuzfahrtschiffen mit 2.500 bis 3.000 Passagieren ergeben sich mit 1.000 bis 1.500 kW dafür jedoch hohe absolute E-Leistungen. Im Rahmen einer ersten Untersuchung erfolgte eine Bestandsaufnahme mit den Ergebnissen, dass für die Beleuchtung etwa 0,4 - 0,6 kW pro Passagier benötigt wird, etwa 20 - 30 Brennstellen pro Passagier installiert sind und etwa 200 bis 600 verschiedene Typen von Leuchtmitteln (Glühbirnen, Leuchtstoffröhren, Halogenleuchten, LED-Leuchten) pro Schiff installiert sind. Eine erste Abschätzung zeigt, dass etwa 20 - 30 % der installierten E-Leistung für die Beleuchtung nochmal für die Klimaanlage aufgewendet werden muss, um die Strahlungswärme der Leuchten wieder abzuführen.

Dieses Projekt war eine Kooperation mit Osram und ist für 3 Jahre geplant. Im Rahmen dieser Kooperation wurden die möglichen Reduzierungen an Brennstoff und CO2 durch neuartige Leuchten und Vorschaltgeräten für Kreuzfahrtschiffe, Fährschiffe und Containerschiffe untersucht. Außerdem wurden schiffstypische Eigenschaften wie Netzfrequenz, Überspannung, Flickern und Vibrationen analysiert und zum Teil in Laborversuchen bezüglich ihrer Auswirkungen näher bestimmt.

Es wurden eine Bestandsaufnahme und Messungen auf einem Fähr-, Kreuzfahrt- und drei Containerschiffen durchgeführt. Auf dem Fährschiff  wurden auch Vibrationen und Temperaturmessungen bei den Leuchten und Vorschaltgeräten gemessen. Sehr interessant verliefen die Untersuchungen auf dem Museumsschiff CAP SAN DIEGO mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß der Beleuchtung um 30 % zu reduzieren. Neben der Beleuchtung und Heizung wurde auch die Lüftung energetisch optimiert. Zum Thema Beleuchtung und Lüftung wurden je eine Studienarbeit abgeschlossen.