Die CO2-Problematik, aber besonders die von 2001 (60 $/t) bis 2009 (400 $/t) angestiegenen Treibstoffpreise zwingen die Reeder, den Treibstoffverbrauch zu reduzieren. Neben dem Hauptantrieb werden auch die Hilfssysteme optimiert, um eine Reduzierung des elektrischen Verbrauches zu erreichen. Da für jedes Schiff eine Bilanz der elektrischen Verbraucher erstellt wird, die für verschiedene Betriebszustände und extreme Umgebungsbedingungen gilt, ist ein erster Überblick schnell möglich.

Die Beleuchtung hat auf Handelsschiffen mit 5 - 10 % des E-Bedarfs zwar eine geringe Bedeutung, bei Kreuzfahrtschiffen mit 2.500 bis 3.000 Passagieren ergeben sich mit 1.000 bis 1.500 kW jedoch hohe absolute E-Leistungen. Im Rahmen einer ersten Untersuchung erfolgte eine Bestandsaufnahme mit den Ergebnissen, dass für die Beleuchtung etwa 0,4 - 0,6 kW pro Passagier benötigt wird, etwa 20 - 30 Brennstellen pro Passagier installiert sind und etwa 200 bis 600 verschiedene Typen von Leuchtmitteln (Glühbirnen, Leuchtstoffröhren, Halogenleuchten, LED-Leuchten) pro Schiff installiert sind. Eine erste Abschätzung zeigt, dass etwa 20 - 30 % der installierten E-Leistung für die Beleuchtung nochmal für die Klimaanlage aufgewendet werden muss, um die Strahlungswärme der Leuchten wieder abzuführen.

Dieses Projekt ist eine Kooperation mit Osram und ist für 3 Jahre geplant. Im Rahmen dieser Kooperation sollen die möglichen Reduzierungen an Brennstoff und CO2 durch neuartige Leuchten und Vorschaltgeräten für Kreuzfahrtschiffe, Fährschiffe und Containerschiffe untersucht werden. Außerdem sollen schiffstypische Eigenschaften wie Netzfrequenz, Überspannung, Flickern und Vibrationen analysiert werden und zum Teil in Laborversuchen bezüglich ihrer Auswirkungen näher bestimmt werden.

Es wurden eine Bestandsaufnahme und Messungen auf einem Fähr-, Kreuzfahrt- und drei Containerschiffen durchgeführt. Auf dem Fährschiff  wurden auch Vibrationen und Temperaturmessungen bei den Leuchten und Vorschaltgeräten gemessen. Sehr interessant sind die laufenden Untersuchungen auf dem Museumsschiff CAP SAN DIEGO mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß insgesamt um 30 % zu reduzieren. Neben der Lüftung und Heizung wird auch die Beleuchtung energetisch optimiert. Zum Thema Beleuchtung und Lüftung wurde je eine Studienarbeit abgeschlossen.