Forschungsbericht 2007



Naturmessprogramm und Modellbildung zur Analysemorphodynamischer Veränderungen im Neufelder Watt - Phase 1 -

Institut: Wasserbau
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Erik Pasche
Stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Erik Pasche
Mitarbeiter/innen: Juniorprof. Dipl.-Ing. Nicole von Lieberman , Dipl.- Ing. Thorsten Albers
Projektnummer: E.3-11.037.2
Laufzeit: 01.02.2006 - 01.12.2006
Finanzierung: Hamburg Port Authority


 

Die Wattflächen der Deutschen Nordseeküste mit ihren Priel- und Rinnensystemen unterliegen einer intensiven Morphodynamik. Insbesondere in den Mündungstrichtern der Ästuare finden dabei groß- und kleinräumige Sedimentumlagerungen auf unterschiedlichen Zeitskalen statt, die die für die Unterhaltung der Wasserstraßen Verantwortlichen vor wiederkehrende Herausforderungen stellen. Besonders akut präsentiert sich diese Problematik im Mündungsgebiet der Elbe. Um auch zukünftig den Anforderungen der modernen Containerschifffahrt gerecht zu werden und dabei zugleich wirtschaftlich zu handeln, sind neue Sedimentmanagementkonzepte notwendig. Die Hamburg Port Authority (HPA) und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) stellten jüngst ein Konzept für eine nachhaltige Entwicklung der Tideelbe vor. Ein Eckpfeiler ist dabei die Dämpfung der einschwingenden Tideenergie durch strombauliche Maßnahmen im Mündungstrichter. Um diese Maßnahmen bewerten und Prognosen zu deren Wirkung auf der Basis numerischer Modelle geben zu können, ist ein verbessertes Prozessverständnis der Morphodynamik von Wattflächen erforderlich. Das Institut für Wasserbau der Technischen Universität Hamburg-Harburg zur Zeit umfangreiche Naturmessungen im Neufelder Watt in der Elbmündung durch. Seit Juli 2006 werden dabei kontinuierlich der Wasserstand, die Strömungsgeschwindigkeit und -richtung sowie die Konzentration suspendierter Sedimente in der Wassersäule in einem Querschnitt der Neufelder Rinne hochauflösend aufgezeichnet. Des Weiteren erfolgen an mehreren Positionen Seegangsauf-zeichnungen. In regelmäßigen Abständen wird die Bathymetrie des Untersuchungsgebietes detailliert mit Hilfe eines Fächerecholotes vermessen, das an Bord des Messbootes des Instituts zur Verfügung steht. Ziel der Analyse der Messergebnisse ist es, das Systemverständnis der Morphodynamik von Wattflächen sowie deren Prielsystemen zu verbessern. Als besondere Herausforderung des Messprogramms sind die Lage des Untersuchungsgebietes in der Mitte der Elbe sowie die dortigen sehr geringen Wassertiefen zu nennen. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen in die Erstellung eines Moduls zur Modellierung von Sedimenttransport in Flachwasserbereichen des Wattenmeeres einfließen.

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Stichwörter

  • Flachwasser
  • Morphodynamik
  • Wattflächen