Forschungsbericht 2005



Risiko- und Tauglichkeitsanalyse für den Schutz der historischen Friedrichstadt vor Hochwasser der Elbe

Institut: Wasserbau
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Erik Pasche
Stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Erik Pasche
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Monika Donner
Projektnummer: E.3-11.031
Laufzeit: 01.06.2005 - 01.09.2005
Finanzierung: TuTech


 

Nach der Studie der Hydrogeologie GmbH für die Elbe auf dem sächsischen Territorium wurde von der Aquaprojekt Consult Ingenieurgesellschaft mbH eine Vorplanung für Hochwasserschutzmaßnahmen zur Sicherung der historischen Friedrichstadt vorgelegt. In dieser Vorplanung blieben zahlreiche Aspekte zur Machbarkeit und bautechnischen Umsetzung ungeklärt. Denkbare Gefahren sollten im Rahmen einer RTA für das Umweltamt Dresden vom Arbeitsbereich Wasserbau der TUHH erfasst und beurteilt werden.Im Rahmen der Risikobestimmung wurden alle Versagenspfade für die mobilen Wände bzw. Verschlüsse dargelegt (BWK-Merkblatt ¿Mobile Hochwasserschutzsysteme¿). Hierzu zählen systembedingte Versagenspfade, Versagenspfade infolge äußerer Einwirkungen und infolge Logistik. Für jeden Versagenspfad wurde das Risiko des Eintreffens unter den derzeitigen Randbedingungen bewertet.Bedingt durch das Aufeinandertreffen von drei Hochwasserverteidigungskonzepten an der Schutzlinie der historischen Friedrichstadt wurden Versagensrisiken für die Schutzlinie des Hafens und der Altstadt mit erfassen. Hierbei wurde anhand einer Folgenabschätzung die Auswirkung einer nicht rechtzeitig hergestellten Schutzlinie in den drei Stadtteilen und das daraus resultierende Risiko für die historische Friedrichstadt untersucht.Das Risiko infolge eines gleichzeitigen Auftretens eines Elb- und Weißeritz-Hochwassers wurde an historischen Hochwasserereignissen und orographischen Messdaten bewertet und mittels statistischer Verfahren quantifiziert.In der Tauglichkeitsanalyse wurden die Schutz- und Freibordhöhen der Hochwasserschutzlinie der historischen Friedrichstadt und der angrenzenden Schutzmaßnahmen überprüft und Mängel aufgedeckt. Neben der einheitlichen und durchgängigen Schutzhöhe der Anlagen in allen drei Planungsabschnitten wurde auch der lückenlose und wasserdichte Anschluss zwischen den einzelnen Planungsabschnitten untersucht. Die bautechnische Tauglichkeit der einzelnen aus der Vorplanung vorliegenden Hochwasserschutzelemente wurde unter den Kriterien Verformung, Verbund und Homogenität begutachtet.Die geotechnischen Besonderheiten und die Grundwassersituation der historischen Friedrichstadt und ihrer Umgebung erforderten eine Bewertung des Abdichtungskonzepts bezüglich Um- und Unterläufigkeit.In einer Kosten-Nutzen-Analyse wurde die jährliche Schadenserwartung den jährlichen Gesamtkosten der Hochwasserschutzmaßnahme gegenübergestellt. Die Investitions- und Folgekosten sowie der abgewendete Schaden wurden dabei mit einbezogen. Über eine finanzmathematische Aufbreitung der Kosten wurde die Abminderungen des Schadenspotenzials für den Stadtteil historische Friedrichstadt ermittelt und abschließend eine Risikokarte generiert.Das Gutachten schließt mit der Empfehlung von Risikominderungsmaßnahmen. Dabei wurden u.a. alternative Trassenführungen mit planungsraumübergreifenden Anschlüssen für ein ganzheitliches Schutzkonzept entwickelt.

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Stichwörter

  • Elbe
  • Freibordberechnung
  • Grundwassersituation der Friedrichstadt
  • Hochwasserschutz in Dresden
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