Bauen im Bestand - Nutzung vorhandener Gründungselemente
Im innerstädtischen Bereich wird bei Neubaumaßnahmen zunehmend bestehende Bausubstanz wie z.B. vorhandene Gründungen angetroffen. Eine Eingliederung dieser Bausubstanz in den geplanten Neubau kann mitunter aus Platzgründen notwendig sein, ist aber auch aus Aspekten der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit wünschenswert. Zentrale Fragen sind hierbei dieTragfähigkeit der alten Bausubstanz sowie die Lastverteilung bzw. Lastumlagerung im Gesamtystem. Auch bei Erweiterung- oder Umbaumaßnahmen, beispielsweise der Nachgründung eines Gebäudes, sind diese Fragestellungen von großer Bedeutung. Folgende Punkte sollen daher im Rahmen dieses Forschungsprojekts untersucht werden:
Bei Stahl- und Betonpfählen wird im allgemeinen eine Steigerung der Tragfähigkeit in Abhängigkeit von ihrer Standzeit im Boden über mehrere Jahre beobachtet (sog. Festwachsen von Pfählen). Die dafür verantwortlichen Mechanismen sind jedoch noch zum größten Teil ungeklärt. Sie sollen im Rahmen des Forschungsprojektes anhand von kleinmaßstäblichen Modellversuchen untersucht werden. Beispiele hierfür sind ein Neubau, der teilweise auf alten Pfählen gegründet wird, oder die Nachgründung eines bestehenden Gebäudes. Mechanisch handelt es sich dabei um Systeme mit veränderlicher Gliederung. In diesem Fall erlangt die Untersuchung des Systemverhaltens im Gebrauchszustand erhöhte Bedeutung, da sich die Verformung des Systems stark auf die Lastverteilung auswirkt. Anhand von Fallbeispielen sollen notwendige theoretische Modelle für derartige Systeme abgeleitet werden, um bessere Vorhersagen über die Lastabtragung machen zu können.
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