Forschungsbericht 2005



Verminderung der Flächenkorrosion von Kupferleitungen in Trinkwasserinstallationen - Einfluss von Aufbereitungsmaßnahmen -

Institut: Wasserressourcen und Wasserversorgung
Projektleitung: Dr.-Ing. Klaus Johannsen
Stellvertretende Projektleitung: Dr.-Ing. Klaus Johannsen
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Jürgen Dartmann
Projektnummer: E.1-09.027
Laufzeit: 01.01.2002 - 01.01.2005
Finanzierung: DVGW


 

Der Einsatz des Werkstoffes Kupfer in Trinkwasserinstallationen wird durch die Novellierung der Trinkwasserverordnung (TRINKWV 2001) und der DIN 50930-6 neu bewertet. Zum einen ist ein Grenzwert von 2 mg/L festgelegt worden, andererseits wird der Einsatz von Kupfer ohne zusätzliche Prüfung auf Wässer mit einem pH-Wert von oberhalb 7,4 beschränkt. Im pH-Bereich zwischen 7,0 und 7,4 wird zusätzlich der Gehalt an organischen Wasserinhaltsstoffen (bis zu 1,5 g/m³ TOC) zur Beurteilung des Einsatzbereiches herangezogen. Außerhalb dieser Einsatzbereiche sind Untersuchungen nach DIN 50931 Teil 1 erforderlich, falls keine vergleichbaren Untersuchungsergebnisse zur Beurteilung des Kupferabgabeverhaltens vorliegen. Bei Änderung der Rohwasserbeschaffenheit und/oder der Aufbereitung müssten Prüfungen erneut durchgeführt werden, falls der pH-Wert von 7,4 nicht überschritten wird.

Die Untersuchungen nach DIN 50931-1 sind allerdings mit hohen Kosten und einem nicht unerheblichen Zeitaufwand von bis zu 2 Jahren verbunden. Dies bedeutet, dass der Erfolg von Änderungen der Aufbereitung und/oder Rohwasserqualität im Hinblick auf eine Verminderung der Kupferabgabe erst nach einem großen Zeitraum beurteilt werden kann. Hieraus wird deutlich, dass eine mathematische Modellierung der Untersuchungen nach DIN 50931-1 dringend erforderlich ist. Daher ist das Ziel dieses Projektes, eine Modellvorstellung zu entwickeln, um basierend auf Versuchen nach DIN 50931-1 die Auswirkungen verschiedener Aufbereitungsmaßnahmen und/oder Änderung der Rohwasserqualität im Hinblick auf das Kupferabgabeverhalten abzuschätzen. Dies hat vor allem eine wirtschaftliche Bedeutung für die Versorgungsunternehmen.

Auf der Basis von praktischen vor-Ort-Untersuchungen gemäß DIN 50931-1 wird im Rahmen dieses DVGW-Forschungsprojektes der Einfluss von Aufbereitungsmaßnahmen auf die Kupferabgabe in Trinkwasserinstallationen aus Kupfer ermittelt. Es wird sowohl der Einfluss der Enthärtung/Entcarbonisierung, der Phosphatdosierung als auch die Wirkung der Entsäuerung auf die Kupferabgabe untersucht. Mittels dieser Versuchsdaten wird eine Modellvorstellung entwickelt, deren Anwendbarkeit geprüft und gegebenenfalls erweitert.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen