Forschungsbericht 2005



Systematische, mitarbeiterorientierte Abgrenzung und Integration von Instandhaltungsprozessen im Rahmen unternehmensübergreifender Strukturen

Institut: Arbeitswissenschaft
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Fröhner
Stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Fröhner
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Jürgen Zabel
Projektnummer: E.1-08.039
Laufzeit: 01.01.2002 - 31.12.2005
Finanzierung:
  • BMBF
  • TUHH


 

Instandhaltungsaktivitäten sind sehr vielschichtig und wissensintensiv. Das erfordert hochqualifiziertes Personal mit speziellen Kenntnissen und besonderer Ausbildung. Das Spektrum der Instandhaltungstätigkeiten kann dabei z.B. den Bereich Elektrik/Elektronik, Mechanik, Software, anlagenspezifische Begebenheiten aber auch organisatorische und planerische Aufgaben umfassen, und erfordert dementsprechend von den ausführenden Mitarbeitern persönliche Fähigkeiten und Neigungen zur Abwicklung dieser Aufgaben. Solch ein vielseitiges Personal ist häufig schwer in einer einzelnen Firma zu finden und aus diesem Grunde entwickelt sich ein Trend diese Tätigkeiten an spezialisierte Firmen (z.B. Dienstleistern oder den Anlagenbauern) abzugeben, bzw. eine firmenübergreifende Arbeitsteilung zu organisieren. Die ganzheitliche Betrachtung von in der Zukunft möglichen Kooperationen führt zur Entwicklung von Szenarien und zur Modellierung von Prozessen (K.-D. Fröhner, M. Reuter, J. Zabel: Geschäftsprozessmodellierung als Voraussetzung zur Installierung kooperativer Netzwerke, VDI Verlag Düsseldorf, Reihe 16, Nr. 167, 2004, ISBN 3-18-316716-6).

Kern der Betrachtung sind die Aufgabenträger bzw. das Personal, das nach der potentialorientierten Produktionsphilosophie eine wesentliche Planungsgröße neben der Organisation und der Technologie im Unternehmen darstellt. Dieses Personal ist in der Realität geprägt durch Zielbildungs-, Sinn-, Assoziationsfähigkeit und einer Informationsverarbeitung, die bei idealisierten Aufgabenträgern vernachlässigt wird. Jeder Handelnde verfügt über ein eigenes ‚mentales Modell’ über das Prozessgeschehen, das durch die Ausbildung oder Arbeitstätigkeit erworben und im individuellen Gedächtnis gespeichert wird. Zudem besitzt er personengebundene Eigenschaften, die relevant für die Prozessabwicklung sind. Solche Aspekte, die im besonderen die kognitive Ebene menschlichen Verhaltens betreffen, werden bei der Betrachtung, Modellierung und Evaluierung der Prozesse berücksichtigt.

Als Ergebnis entstand ein Prozessmodell für die Instandhaltung, dass aufgrund seiner transparenten, nachvollziehbaren und realistischen Darstellung als Werkzeug für die Handlungsorientierung von Unternehmen und Personen im Rahmen eines ‚Kooperativen Netzwerkes’ bzw. ‚virtuellen Unternehmens’ dienen kann. Dieses Modell wird im Rahmen einer Buchveröffentlichung mit o.a. Titel Anfang 2006 beim VDI-Verlag erscheinen.

Weitere Informationen zu diesem Forschungsprojekt können Sie hier bekommen

 

Publikationen
  • 1-08.150V
    Fröhner, K.-D., Reuter, M., Zabel, J. : Geschäftsprozessmodellierung als Voraussetzung zur Installierung kooperativer Netzwerke.Fortschrittberichte VDI, Reihe 16, Technik und Wirtschaft, Nr.167, VDI Verlag, Düsseldorf 2004, 148 Seiten, ISBN 3-18-316716-6

Stichwörter

  • Handlungsorientierung
  • Instandhaltung
  • Mitarbeiterorientierung
  • Software
  • kooperative Netzwerke