Forschungsbericht 2005



Ein Produkt zur Realisierung sekundärer Arbeitsschutzmaßnahmen bei Lösungsmitteln

Institut: Arbeitswissenschaft
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Fröhner
Stellvertretende Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus-Dieter Fröhner
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Stephan Boothby
Projektnummer: E.1-08.034
Laufzeit: 01.12.2001 - 30.11.2005
Finanzierung: TUHH


 

Der Einsatz von neuen und zum Teil gefährlichen Substanzen sowie die steigenden Zahlen der durch chemische Stoffe verursachten berufsbedingten Erkrankungen erfordern neue Konzepte zum Schutz der Gesundheit des arbeitenden Menschen. Insbesondere bei der manuellen, handbetätigten Reinigung von verunreinigten, technischen Oberflächen mit chemischen Reinigungsmitteln ist das Gefährdungsrisiko prägnant, da die Arbeitnehmer unmittelbar mit diesen Chemikalien in Berührung kommen. Aus diesem Grund beschäftigt sich das Projektvorhaben mit der Entwicklung eines (neuartigen) mobilen Oberflächenreini-gungssystems. Dabei soll das zu entwickelnde Reinigungssystem nach arbeitswissenschaft-lichen und ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet und der Schutz der Gesundheit des Menschen in den Mittelpunkt der Betrachtungen gestellt werden.

In der ersten Phase des Forschungsvorhabens ist zunächst eine intensive Literaturrecherche durchgeführt worden. Anhand der anatomischen, physiologischen und anthropometrischen Zusammenhänge sowie der Erkenntnisse bezüglich des Bewegungsumfangs der einzelnen Glieder des Hand-Arm-Schulter-Systems zueinander wurden Gestaltungskriterien für das Handstellelement des Reinigungssystems abgeleitet. Das Hauptziel bei der aufgaben- und personenbezogenen Auslegung der Mensch-Maschine-Schnittstelle war, eine möglichst günstige und belastungsarme Übertragung der Körperkräfte und -momente zu gewährleis-ten. Hierdurch sollte zum einen die mechanische (abrasive) Reinigungswirkung des Systems verbessert und damit die erforderliche Reinigungsmittelmenge verringert werden. Zum anderen sollten die durch die Tätigkeitsausübung bedingten körperlichen Beanspruchungen im Bereich des Hand-Arm-Schulter-Systems bzw. des Oberkörpers herabgesetzt und dadurch mögliche Folgeerkrankungen verhindert werden. Mit Hilfe der Gestaltungskriterien sind verschiedenartige Handstellelemente konstruktiv gestaltet und anschließend fertigungs-technisch realisiert worden.

Zur Ermittlung eines geeigneten Handstellelements für das Oberflächenreinigungssystem sind experimentelle Untersuchungen durchgeführt worden. Während der Versuche wurde die muskuläre Beanspruchung bei der Ausübung der Arbeitstätigkeit mit Hilfe der Elektromyographie messtechnisch erfasst. Zudem ist die erforderliche Ausführungszeit und die subjekti-ve Einschätzung der Probanden bezüglich unterschiedlicher Beurteilungskriterien registriert worden. Mit Hilfe der aus den Versuchsergebnissen gewonnenen Erkenntnissen konnten konkrete Gestaltungsempfehlungen für das Handstellteil des Reinigungssystems abgeleitet werden.

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Stichwörter

  • Arbeitsschutzmaßnahmen
  • Elektromyographie
  • Lösungsmittel
  • Oberflächenreinigungssystem