Das Hamburger Startup EveryCarbon, eine Ausgründung aus der Technischen Universität Hamburg (TUHH), hat in der Circular Biomanufacturing Challenge der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) weitere 2,5 Millionen Euro Fördermittel eingeworben. Mit der Förderung will das junge Unternehmen seine Technologie zur biobasierten Herstellung von Hochleistungspolymeren aus organischen Abfallströmen weiterentwickeln und in Richtung Marktreife skalieren.
EveryCarbon nutzt organische Reststoffe, um mithilfe mikrobieller Prozesse eine sogenannte Plattformchemikalie herzustellen, also einen zentralen Baustein für nachhaltige Hochleistungspolymere. Die Vision des Teams: Eine Zero-Waste-Produktion, bei der Abfallstoffe zum Ausgangspunkt neuer Materialien werden.
„Was als Idee auf dem Papier begann – dass Abfallmanagement und chemische Produktion eines Tages zusammengehören könnten – ist heute ein funktionierender Prozess“, sagt das EveryCarbon-Team. Nach intensiver Entwicklungsarbeit konnte das Startup in einer eigenen Mini-Anlage zeigen, dass die Technologie funktioniert. Die Förderung durch SPRIND ermöglicht nun den nächsten Schritt: den Übergang zur kontinuierlichen Produktion, die Erprobung neuer Abfallströme sowie erste Kundentests.
EveryCarbon ist eines von wenigen Teams, das sich im laufenden Wettbewerb der SPRIND Circular Biomanufacturing Challenge durchsetzen konnte. Ziel der Challenge ist es, innovative biotechnologische Verfahren zu fördern, die fossile Ressourcen in der industriellen Produktion langfristig ersetzen können.
Neben der TU Hamburg sind an dem Projekt zahlreiche Partner beteiligt – darunter die Universität Hamburg (Institut für Technische und Makromolekulare Chemie), Fraunhofer IPA, IMDEA Energía, TMI, IUE, TVT, LFKW Büsnau sowie das Unternehmen Valensina.
„Die Unterstützung durch SPRIND ist ein starkes Signal für die biobasierte Industrie in Deutschland“, betont das Team. „Wir freuen uns darauf, mit unseren Partnern die Grundlage für wirklich zirkuläre Materialien zu legen – und jeden Kohlenstoff zählen zu lassen.“