Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2015


Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Dienstag 14:45 - 16:15 Uhr, wöchentlich ab dem 7. April
Ort:Gebäude K (DE 15), Hörsaal 0506
Zielgruppe:Bachelor-Studierende TUHH
Format:Vorlesung
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 15. und 22. März 2015

Arbeit unterliegt einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. "Entgrenzung" ist in diesem Zusammenhang zu einem Schlüsselbegriff avanciert, unter dem die sozialen Prozesse der Ausdifferenzierung von Arbeitsformen und -inhalten, Arbeitszeiten und -orten gefasst werden. Gleichzeitig kommen zunehmend Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen. 

In der Vorlesung werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt. Themen sind u.a. die Arbeitskraftunternehmer-These (Voß/Pongratz), die Flexibilisierung, Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag, Arbeitsbedingungen in der New Economy und die Vereinbarkeit Beruf und Familie


Gender und Technik

Dozentin:Anna Köster-Eiserfunke
Zeit:Dienstag 9:45 - 11:15 Uhr, wöchentlich ab dem 7. April
Ort: Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Bachelor-Studierende der TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 15. und 22. März 2015

Technologien sind einerseits gesellschaftlich geformt und beeinflussen andererseits ökonomische und soziale Strukturen. Damit haben auch Geschlechterverhältnisse Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung von Technologien und werden umgekehrt von Technologien geprägt. Wie genau diese Ko-Konstruktionen von Geschlecht und Technik aussehen, wird in diesem Kurs in Theorie und Praxis verfolgt. Dabei ist die verbindende Frage, wie die mit den technologischen Entwicklungen einhergehenden Veränderungen Einfluss auf die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung, auf Männlichkeit- und Weiblichkeitsstereotype und auf das individuelle Handeln von Frauen und Männern haben. Gleichzeitig wird danach gefragt, welche Gestaltungsperspektiven sich daraus für eine gendersensitive Technologiegestaltung ergeben.


Führung und Kommunikation: Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar

Dozentin:Wibke Derboven
Zeit:              Montag 10:00 - 13:15 Uhr am 13. April, 27. April, 4. Mai, 18. Mai, 1. Juni, 15. Juni, 29. Juni
Ort:Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:               Master-Studierende der TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 15. und 22. März 2015

Ingenieure und Ingenieurinnen erhalten in Unternehmen schnell Personalverantwortung. Als Projektleiterinnen und -leiter wird von ihnen Führungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit erwartet, da der Erfolg einer Gruppe innerhalb eines Unternehmens vom Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt.

Im Seminar werden Grundlagen persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung, Motivationstheorien, unterschiedliche Führungskonzepte, Kommunikationstheorien sowie Ansätze für Konfliktmanagement dargestellt und auf konkrete Praxisbeispiele angewandt. Die Teilnehmenden erhalten die Chance, ihr eigenes Kommunikations- und Sozialverhalten zu reflektieren.

Grundvoraussetzung: Aktive Mitarbeit sowie Ausarbeitung eines Referats, Gruppenarbeit erwünscht.


Machtspiele in Organisationen:
Mikropolitische- und Gender-Kompetenz für die berufliche Praxis

Dozentin:        Doris Cornils
Zeit:Samstag 9:00 - 16:00 Uhr am 16. Mai, 13. Juni und 11. Juli
Ort:Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Master-Studierende der TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 15. und 22. März 2015

In jeder Organisation findet Mikropolitik, die Politik im "Kleinen", statt. Dort wo Mitglieder einer wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Organisation miteinander agieren, werden (persönliche) Interessen verfolgt und gegenseitige Einflussversuche unternommen. Besondere Relevanz erhält der Umgang mit den kleinen Spielen der Macht dann, wenn das Erreichen einer Führungsposition zu einem Karriereziel zählt. Denn mikropolitisches Handeln bedeutet, Taktiken und strategisches Vorgehen einzusetzen, um die eigene Macht(Position) auf- und auszubauen. Jedoch findet mikropolitisches Handeln nicht in einem geschlechtsneutralen Raum statt. Das wird besonders dann deutlich, wenn z. B. Frauen sich für eine Karriere in einer von Männern dominierten Branche (wie z. B. im Bereich Technik, Naturwissenschaften, Informatik etc.) entscheiden.

Die Aneignung mikropolitischer Kompetenz wirkt sich förderlich auf die Gestaltung von Karrieren (z. B. für den Aufstieg in Führungspositionen) aus. In der Lehrveranstaltung wird den Teilnehmenden anhand von aktuellen Forschungsergebnissen Wissen über Mikropolitik in Organisationen aus einer Gender-Perspektive vermittelt. Sie erhalten die Gelegenheit in Rollenspielen und anhand von Übungen mit neuen Verhaltensweisen zu experimentieren. Die Veranstaltung wird eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis beinhalten.


Care Ökonomie

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Mittwoch 14:30 - 17:45 Uhr am  8. April, 22. April, 6. Mai, 20. Mai, 3. Juni, 17. Juni, 1. Juli
Ort:Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:               Studierende mit Interesse am Zertifikat Genderkompetenz
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:per Email an winker[at]tu-harburg[.]de erwünscht

Feministische Care Ökonomie nimmt die gesamte Wirtschaft in den Blick und betont, dass weit mehr als das Doppelte an Arbeitszeit in der Care-Ökonomie geleistet wird im Vergleich zum ökonomischen Rest, also der Produktion von Gütern und nicht Care bezogenen Dienstleistungen. Care Ökonomie beschäftigt sich mit all denjenigen Tätigkeiten, bei denen Menschen in familiären Bezügen für Andere sorgen oder im professionellen und beruflichen Kontext für die Unterstützung und Beratung von Sorgebedürftigen zuständig sind.

Während wir uns im WiSe 14/15 primär mit unentlohnter Familienarbeit beschäftigt haben, setzen wir uns in diesem Semester mit der professionell geleisteten Care-Arbeit auseinander. Dabei geht es erstens um die Arbeitsbedingungen einzelner Care-Berufe wie Pfleger_innen, Erzieher_innen oder Haushaltsarbeiter_innen. Zweitens analysieren wir die strukturelle Organisation der Daseinsvorsorge, die u.a. von Familien-, Pflege- und Sozialpolitik vorgegeben wird. Dabei ist es wichtig, den ungleichen Zugang zu privatwirtschaftlichen, aber auch staatlichen Angeboten im Blick zu behalten. Drittens setzen wir uns im Seminar mit unterschiedlichen Werten und Normen auseinander, die u.a. Qualitätskriterien von Care-Arbeit betreffen und die Zuordnung bestimmter Care-Arbeiten zu klassistisch, sexistisch und rassistisch konstruierten Personengruppen.

Während des gesamten Seminars ist die Frage präsent, welche Handlungsmöglichkeiten die Seminarteilnehmenden im Sinne einer Care Revolution sehen.


Forschungswerkstatt:
Intersektionale Mehrebenenanalyse in der (Forschungs-)Praxis

Dozentinnen:     Kathrin Ganz, Jette Hausotter, Prof. Gabriele Winker
Vorbesprechung:8. April, 10:00-16:00 Uhr, Zentrum GenderWissen, Monetastraße 4, 20146 Hamburg (Seminarraum)
Blocktermin: 2. Juli bis 4. Juli, jeweils 10:00-18:00 an der TUHH, Am Schwarzenberg Campus 3, Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende mit Interesse am Zertifikat Intersektionalität & Diversity und fortgeschrittene Teilnehmer_innen
Anmeldung:bis 15. März 2015 an hausotter[at]tuhh[dot]de (mit Arbeits-/Forschungs-/Interessengebiet und ggf. Institution)

Das Seminar setzt Grundkenntnisse zur Intersektionalität voraus. Es hat den Charakter einer Forschungswerkstatt, in der Raum für einen intensiven Austausch über theoretische und methodische Fragen zur Bedeutung von Intersektionalität in empirischen und politischen Projekten gegeben wird. Die Werkstatt verfolgt zwei inhaltliche Schwerpunkte: Die Arbeitsgruppe „Handlungsfähigkeit im Kontext von Reproduktions- und Erwerbsarbeit“ beschäftigt sich mit heterogenen Erfahrungen, Interessen und der Frage nach Handlungsfähigkeit im Kontext von Erwerbsarbeit und (unbezahlter) Reproduktionsarbeit. Die Arbeitsgruppe „Intersektionalität in politischen Diskursen“ untersucht politische Diskurse unter dem Gesichtspunkt intersektionaler Herrschaftsverhältnisse und der Positionierung von Akteur_innen, z.B. in sozialen Bewegungen. Grundlage der Arbeit sind jeweils die empirischen Projekte der Teilnehmer_innen bzw. Probleme außeruniversitärer Praxisfelder. Die Werkstatt wird von den Teilnehmer_innen aktiv gestaltet. Gemeinsam wollen wir empirisches Material und Fragen aus der Praxis, die von den Teilnehmenden eingebracht werden, diskutieren.

Ausführliche Informationen: Forschungswerkstatt Intersektionale Mehrebenenanalyse in der (Forschungs-) Praxis (PDF)


Feministischen Gesellschaftskritik

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Blocktermin am 9. und 10. April 2015
Ort: TUHH, Am Schwarzenberg Campus 3, Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende mit Interesse am Zertifikat Genderkompetenz
Anmeldung:per Email an koester-eiserfunke[at]tuhh[dot]de erforderlich

Programm