Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2010/2011


Übersicht

  • Seminar: Arbeitssoziologie (Iris Nowak)
  • Seminar: Soziologie des Internets (Tanja Carstensen)
  • Seminar: Soziologie als Gesellschaftskritik (Gabriele Winker)
  • Seminar: Theorie der Geschlechterverhältnisse - Intersektionalität (Gabriele Winker)
  • Werkstatt Intersektionalität(Gabriele Winker/Jette Hausotter/Kathrin Schrader)
  • Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik (Gabriele Winker)

 



Arbeitssoziologie

Dozentin:Iris Nowak
Zeit:montags 10:15-11:45 Uhr,
Beginn: Montag, den 18.10.10
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)

Arbeit ist eine zentrale Kategorie der Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft. Aktuell unterliegt sie einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. Die gesamtgesellschaftliche Verteilung von Arbeit verändert sich. Auch Arbeitsformen und -inhalte, Arbeitszeiten und -orte differenzieren sich in vielfältiger Weise aus. Zunehmend kommen Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen. Für die Einzelnen bedeutet dies oftmals, dass sich die Arbeit verdichtet und der Leistungsdruck zunimmt. Gleichzeitig verändern sich auch die Möglichkeiten der individuellen Lebensgestaltung. Für immer weniger Menschen ist die eigene Arbeitsbiografie allerdings langfristig planbar.

In dem Seminar werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt und diskutiert. Themen sind u.a. Subjektivierung von Arbeit, Prekarisierung von Arbeit, die mit Flexibilisierung und Entgrenzung einhergeht, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen Bereichen. Die Frage danach, wie Beruf, Familie und andere Lebensbereiche miteinander vereinbart werden können, wird eine Querschnittsfrage sein.


Soziologie des Internets: Perspektive FabLab?

Dozentin:Tanja Carstensen
Zeit:dienstags, 11:30-13:00 Uhr,
Beginn: Dienstag, den 19.10.10
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)

Es ist inzwischen in der Soziologie weitgehend akzeptiert, dass Technologien sozial geformt sind. Entsprechend dieses Verständnisses können verschiedene Angebote im Internet nicht nur unterschiedlich genutzt werden, sondern auch ihre konkrete Konstruktion und Form ist nicht auf eine einzige Form begrenzt. Gleichzeitig haben technische Artefakte wie das Internet wirkmächtige Effekte und Auswirkungen auf das alltägliche Leben.

Das Internet ist die Leittechnologie der Gegenwart und als solche eng mit unserem alltäglichen Handeln, Denken, Arbeiten, Kommunizieren, Lernen etc. verwoben. In dem Seminar werden theoretische und empirische Ansätze aus der soziologischen Internetforschung diskutiert. Es wird untersucht, welche Gestaltungs- und Nutzungspraxen auf das Internet wirken, wie über das Internet soziale Ungleichheit reproduziert, aber auch neue Formen des Sozialen geschaffen werden sowie welche Bilder, Mythen und Metaphern unsere Sicht auf das Internet prägen.


Soziologie als Gesellschaftskritik

Dozentin:Tanja Carstensen
Zeit:donnerstags, 9:00-12:00 Uhr, 14-tägig,
Beginn: Donnerstag, den 21.10.10
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)

Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung und dem Ausmaß sozialer Ungleichheit. Es wird ein Überblick über die Entwicklung zentraler soziologischer Analysebegriffe und Ergebnisse der Ungleichheitsforschung gegeben.

Anschließend werden ausgewählte Forschungsfelder und Dimensionen ungleicher Lebensbedingungen aus den Bereichen Erwerbstätigkeit/Arbeitslosigkeit, Bildung sowie Reichtum/Armut vorgestellt. Beispiele hierfür können sein: Ghettos und die neue "Unterschicht", ethnisch-kulturelle Ausgrenzung und die Debatte um die "Parallelgesellschaften", globale soziale Ungleichheiten im Kontext der Politik der Welthandelsorganisation und des Internationalen Währungsfonds, Ausschluss der "Anderen" und die Anti-Diskriminierungsgesetze auf EU-Ebene.


Theorie der Geschlechterverhältnisse - Intersektionalität

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:mittwochs nach Vereinbarung, zweiwöchentlich,
Beginn: Mittwoch, den 20.10.10
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Teilnehmer:für Master-Studierende
Format:Seminar (20 TN)

In diesem Seminar wird das Konzept der Intersektionalität vorgestellt und diskutiert. Der aus den USA kommende Ansatz versucht mit Kategorien wie race, class, gender und sexuality verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit und kultureller Verschiedenheit in integrativer Perspektive zu behandeln. Ein Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich soziale Differenzierungen und Identitätskonstruktionen durchkreuzen und überlagern und nur unter Berücksichtigung ihres spezifischen Zusammenwirkens angemessen begriffen werden können.

Mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse von Winker/Degele (2009) werden im Seminar neben den Wechselwirkungen zwischen ungleichheitsgenerierender Kategorien auch die Wechselwirkungen zwischen drei Ebenen - nämlich von Sozialstrukturen, symbolischen Repräsentationen und Identitätskonstruktionen - behandelt. Der methodologische Ausgangspunkt des intersektionalen Mehrebenenansatzes ist die Fokussierung auf soziale Praxen. Mit konkreter empirischer Arbeit werden Herrschaftsverhältnisse wie Heteronormativismen, Klassismen, Rassismen und Bodyismen in ihrer Vielfältigkeit und Verwobenheit auf den drei Ebenen deutlich. Dieses methodische Vorgehen wird im Seminar praktiziert.


Intersektionale Mehrebenenanalyse in der (Forschungs-)Praxis
Werkstatt für Promovierende, Studierende in höheren Semestern und Interessierte außeruniversitärer Praxisfelder

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker, Jette Hausotter M.A., Kathrin Schrader M.A.
Zeit:20.-22. Januar 2011
Ort:TU Hamburg-Harburg
Anmeldung:bitte bis spätestens 1. Oktober an hausotter[at]tu-harburg[.]de

Die Werkstatt bietet Raum für einen intensiven Austausch über theoretische und methodische Fragen zur Bedeutung von Intersektionalität in empirischen und politischen Projekten. Ausgangspunkt sind die empirischen Projekte der Teilnehmenden bzw. Probleme außeruniversitärer Praxisfelder.

Es wird eine gemeinsame webbasierte Vorbereitung ab Mitte Oktober 2010 geben. Dadurch möchten wir ermöglichen, Fragen und Interessen aus dem Zusammenhang der eigenen Forschung und Praxis bereits in Vorbereitung der Werkstatt besprechen zu können.

Promovierende und Studierende, die bereits empirisch und intersektional arbeiten, können Forschungsansätze und Auswertungsmethoden vorstellen und diskutieren. Teilnehmer_innen, die noch am Beginn einer eigenen Forschung stehen, können entweder vorbereitend ein Interview führen und auswerten oder eigene Fragen einbringen. Interessierte aus außerakademischen Praxisfeldern können Problemstellungen aus dem eigenen Bereich für die anderen Teilnehmer_innen aufbereiten.

Literatur: Winker, Gabriele; Degele, Nina (2009): Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten. Bielefeld: transcript.

Der Unkostenbeitrag beträgt 30€.

Die Werkstatt findet in deutscher Sprache und in rollstuhlgerechten Räumen statt.

Bei Fragen, auch bei Bedarf nach einer Ermäßigung des Unkostenbeitrags, wenden Sie sich bitte an Jette Hausotter: hausotter[at]tu-harburg[.]de.


Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Di 17 - 19 Uhr
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar

In diesem Forschungskolloquium werden neue theoretische und empirische Studien der Geschlechterforschung im Bereich von Arbeit und Technik vorgestellt. DiplomandInnen, DoktorandInnen sowie wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen stellen zentrale Hypothesen und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Diskussion.

Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in der letzten Phase ihres Studiums und kann auch für die Präsentation der eigenen Abschlussarbeiten genutzt werden.

Das Programm

GasthörerInnen sind willkommen!