Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2012


Übersicht

  • Vorlesung: Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie (Gabriele Winker)
  • Gender und Technik (Kathrin Schrader)
  • Führung und Kommunikation (Wibke Derboven)
  • Care Ökonomie - intersektional gedacht (Gabriele Winker)
  • Aktuelle feministische Theoriedebatten: Blockseminar zur intersektionalen Forschungspraxis (Gabriele Winker)

 



Vorlesung: Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Di 14:45 - 16:15 Uhr, Beginn: 2.4.2013
Ort:0506 in K - DE15
Format:Vorlesung
Anmeldung:bei Stud.IP ab 17.3. um 20:00 Uhr

Arbeit unterliegt einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. "Entgrenzung" ist in diesem Zusammenhang zu einem Schlüsselbegriff avanciert, unter dem die sozialen Prozesse der Ausdifferenzierung von Arbeitsformen und -inhalten, Arbeitszeiten und -orten gefasst werden. Gleichzeitig kommen zunehmend Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen.

In der Vorlesung werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt. Themen sind u.a. die Arbeitskraftunternehmer-These (Voß/Pongratz), die Flexibilisierung, Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag, Arbeitsbedingungen in der New Economy und die Vereinbarkeit Beruf und Familie.


Gender und Technik

Dozentin:Kathrin Schrader
Zeit:Di 9:45 - 11:15 Uhr, Beginn: 3.4.2012
Ort:E - SBS95, Raum E0.091
Format:Seminar (18 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP

Technologien sind einerseits gesellschaftlich geformt und beeinflussen andererseits Ökonomische und soziale Strukturen. Damit haben auch Geschlechterverhältnisse Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung von Technologien und werden umgekehrt von Technologien geprägt. Wie genau diese Ko-Konstruktionen von Geschlecht und Technik aussehen, wird in diesem Kurs in Theorie und Praxis verfolgt. Dabei ist die verbindende Frage, wie die mit den technologischen Entwicklungen einhergehenden Veränderungen Einfluss auf die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung, auf Männlichkeit- und Weiblichkeitsstereotype und auf das individuelle Handeln von Frauen und Männern haben. Gleichzeitig wird danach gefragt, welche Gestaltungsperspektiven sich daraus für eine gendersensitive Technologiegestaltung ergeben.


Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar

Dozentin:Wibke Derboven
Zeit:Do 8:00 - 11:15 Uhr, 14-tägig, Beginn: 12.4.2012
Ort:E - SBS95, Raum E0091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP

Ingenieure und Ingenieurinnen erhalten in Unternehmen schnell Personalverantwortung. Als Projektleiterinnen und -leiter wird von ihnen Führungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit erwartet, da der Erfolg einer Gruppe innerhalb eines Unternehmens vom Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt.

Im Seminar werden Grundlagen persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung, Motivationstheorien, unterschiedliche Führungskonzepte, Kommunikationstheorien sowie Ansätze für Konfliktmanagement dargestellt und auf konkrete Praxisbeispiele angewandt. Die Teilnehmenden erhalten die Chance, ihr eigenes Kommunikations- und Sozialverhalten zu reflektieren.

Grundvoraussetzung: Aktive Mitarbeit sowie Ausarbeitung eines Referats, Gruppenarbeit erwünscht


Care Ökonomie

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Mi 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr an folgenden
Terminen: 11. April, 18. April, 9. Mai, 16. Mai, 6. Juni, 13. Juni, 27. Juni
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar
Anmeldung:per Email an winker[at]tu-harburg[.]de bis 05.04.12 erforderlich

Ausgehend von den Erkenntnissen feministischer Ökonomie, wonach die lebensnotwendigen Arbeiten sozialer Reproduktion im hegemonialen Diskurs kaum Bedeutung erlangen, steht im Zentrum des Seminars die Care Work. Care Work bleibt als typische Frauenarbeit, unbezahlt in Familien oder schlecht bezahlt in sozialen Dienstleistungsberufen, weitgehend unsichtbar. In neoliberalen Zeiten führt dies dazu, dass viele Menschen, vor allem Frauen mit Sorgeverpflichtungen für Kinder oder Pflegebedürftige, gezwungen sind, Tätigkeiten wie Erziehung, Pflege, aber auch Bildung und Gesundheitsvorsorge ohne gesellschaftliche Unterstützung oft unter vollständiger Überlastung neben der eigenen Berufstätigkeit ausführen. Deswegen sprechen Wissenschaftler_innen von einer Krise sozialer Reproduktion.

Im Seminar beschäftigen wir uns erstens mit der Problematik von Care Work innerhalb einer kapitalistischen Akkumulationslogik, analysieren zweitens die Auswirkungen der sozialen Reproduktionskrise auf unterschiedliche Gruppen wie voll berufstätige oder prekär arbeitende Mütter und Väter, Alleinerziehende, Eltern mit Migrationshintergrund uvm. Drittens geht es in diesem Seminar darum, aus den Problematiken Handlungsansätze für menschengerechte Familien-, Sozial- und nicht zuletzt Wirtschaftspolitiken zu entwickeln.


Aktuelle feministische Theoriedebatten: Blockseminar zur intersektionalen Forschungspraxis

Dozentin:Jette Hausotter; Kathrin Schrader
Zeit:14. und 15. Juni 2012, jeweils von 9 bis 17 Uhr
sowie für Neueinsteiger_innen 7. Mai 2012 von 15 bis 18 Uhr
Ort:TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Format:Seminar
Anmeldung:bis 20.04.12 an winker[at]tu-harburg[.]de erforderlich

In diesem Blockseminar werden Ergebnisse unterschiedlicher intersektional ausgerichteter Projekte der Forschungsgruppe Arbeit-Gender-Technik vorgestellt und diskutiert. Im Fokus aller Vorträge steht die Frage, wie im jeweiligen Forschungsfeld auf Grundlage des intersektionalen Mehrebenenansatzes vorgegangen wird. Am ersten Tag steht im Vordergrund, wie sich mit dem intersektionalen Mehrebenenansatz Subjektkonstruktionen begründen sowie Widersetzungen und Handlungsfähigkeit analysieren lassen. Am zweiten Tag stehen Projekterfahrungen im Zentrum, bei denen der intersektionale Mehrebenenansatz mit weiteren methodischen Konzepten verknüpft wird. Das Abschlussreferat wird unterschiedliche Projektergebnisse und Forschungsansätze zur Widersetzung und Handlungsfähigkeit in Bezug setzen und einen Ausblick bieten. Alle Präsentationen beziehen sich auf die weiterführende Frage, wie ein intersektionales Forschungsanliegen die Interviewpersonen in den Forschungsprozess mit einbeziehen kann (Stichwörter: Aktionsforschung/aktivierende Sozialforschung).

Das detaillierte Programm wird bis Ende März 2012 unter www.tu-harburg.de/agentec eingestellt. Dieses Seminar ist geöffnet für Studierende, die sich mit sozialen Ungleichheiten beschäftigen, insbesondere für Studierende der Gender und Queer Studies. Als Vorbereitung wird am Montag, den 7.5. von 15.00 bis 18.00 Uhr eine Einführung in den intersektionale Mehrebenenansatz (Winker/Degele 2009) angeboten, die für Neueinsteiger_innen in die intersektionale Theorie und Methode Voraussetzung für die Teilnahme am Blockseminar ist.