Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2016/2017


Gesellschaftskritik und alternative Entwürfe

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Do 9:00-12:00 Uhr, 14-täglich an folgenden Terminen: 20.10.16, 3.11.16, 17.11.16, 1.12.16, 15.12.16, 12.01.17, 26.01.17  
Ort:SBC 3/Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Master-Studierende TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:Anmeldung bei Stud.IP (Losverfahren). Anmeldezeitraum: 3.10. bis 13.10.2016.

Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung und dem Ausmaß sozialer Ungleichheit. Dies wird an ausgewählten Dimensionen ungleicher Lebensbedingungen entlang von Differenzierungskategorien wie arm/reich, Frau/Mann, jung/alt, krank/gesund, unterschiedliche soziale und ethnische Herkunft, Süd/Nord analysiert. Ferner bietet das Seminar die Möglichkeit, sich mit Experimenten und theoretischen Entwürfen zu beschäftigen, die die Folgen solcher Differenzierungen für die Lebenschancen von Menschen überwinden wollen. Gemeinsam analysieren wir, ob diese Ansätze dazu beitragen können, eine gerechtere Gesellschaft zu realisieren.


Interkulturelle Kompetenz in der Arbeit

Dozentin:Wibke Derboven
Zeit:Samstags am 12., 19. und 26. November 2016 von 10:00 bis 18:00 Uhr
Ort:SBC 1/Gebäude A, Raum A018/1
Zielgruppe:Master-Studierende TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:

Anmeldung bei Stud.IP (Losverfahren). Anmeldezeitraum: 3.10. bis 13.10.2016. 

In dem Seminar wird interkulturelle Handlungskompetenz vermittelt. Entlang der Themen: das Konzept Kultur,  Interkulturelle Regeln, Kommunikation, Kooperation in Organisationen und Interkulturelle Handlungsfähigkeit wird das Phänomen der interkulturellen Zusammenarbeit theoretisch erschlossen und interkulturelle Handlungskompetenz für Arbeitsbeziehungen trainiert.


Globalisierung und Migration

Dozentin:Anna Köster-Eiserfunke
Zeit:1. Sitzung Dienstag, 18.10.2016, 14-15:30 Uhr, 2. Sitzung Dienstag 25.10.2016, 14-15:30 Uhr, Blockveranstaltung 25.-27. November 2016, jeweils 10:00-17:30 Uhr
Ort:SBC 3/Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Bachelor-Studierende TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:Anmeldung bei Stud.IP (Losverfahren). Anmeldezeitraum: 3.10. bis 13.10.2016.

Globalisierungsprozesse und Migrationsbewegungen prägen die Welt, in der wir leben, grundlegend. Im Seminar untersuchen wir gemeinsam die Zusammenhänge zwischen beiden Phänomenen sowie die Auswirkungen auf Arbeits-, Geschlechter- und Familienverhältnisse. Wir werden uns mit den (technischen) Bedingungen und Deutungsansätzen von Globalisierungsprozessen in Ökonomie und Kultur sowie mit der Geschichte von Migrationsbewegungen und der politischen Regulierung von Mobilität beschäftigen. Darüber hinaus gehen wir den Auswirkungen auf den (beruflichen und familiären) Alltag, mobile Lebensweisen sowie Fragen der politischen Mitbestimmung und gesellschaftlichen Teilhabe von Migrant*innen nach.


Digitalisierung und Gesellschaft

Dozentin:Kathrin Ganz
Zeit:Di 9:45 - 11:15, wöchentlich
Ort:SBC 3/Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Master-Studierende TUHH (20 TN)
Format:Seminar
Anmeldung:Anmeldung bei Stud.IP (Losverfahren). Anmeldezeitraum: 3.10. bis 13.10.2016.

Ob soziale Medien, die Sharing Economy, Überwachung oder Big Data: Digitale Technologien führen zu einem gesellschaftlichen Veränderungsprozess, der immer mehr Lebensbereiche erfasst. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Digitalisierung als umkämpften gesellschaftlichen Prozess. Anhand aktueller Beispiele untersuchen die Teilnehmenden, wie sich Menschen digitale Medien aneignen, welche Auswirkungen das Internet auf demokratische Öffentlichkeiten hat und wie es Erwerbsarbeit verändert. Wir beschäftigen uns damit, was Digitalisierung charakterisiert und wie Gesellschaft und Technologie sich gegenseitig formen. Darüber hinaus diskutieren wir, welche Formen politischer Regulierung wünschenswert für eine digitale Gesellschaft sind. 


Machtspiele in Organisationen:
Mikropolitische- und Gender-Kompetenz für die berufliche Praxis

Dozentin:        Doris Cornils
Zeit:Blockseminar, 19. November 2016, 14. Januar und 28. Januar 2017 jeweils 10:00-17:30 Uhr
Ort:SBC 1/Gebäude A, Raum 0.010
Zielgruppe:Master-Studierende der TUHH und Studierende mit Interesse am Zertifikat Genderkompetenz
Format:Blockseminar (20 TN)
Anmeldung:Anmeldung bei Stud.IP (Losverfahren). Anmeldezeitraum: 3.10. bis 13.10.2016.

In jeder Organisation findet Mikropolitik, die Politik im "Kleinen", statt. Dort wo Mitglieder einer wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Organisation miteinander agieren, werden (persönliche) Interessen verfolgt und gegenseitige Einflussversuche unternommen. Besondere Relevanz erhält der Umgang mit den kleinen Spielen der Macht dann, wenn das Erreichen einer Führungsposition zu einem Karriereziel zählt. Denn mikropolitisches Handeln bedeutet, Taktiken und strategisches Vorgehen einzusetzen, um die eigene Macht(Position) auf- und auszubauen. Jedoch findet mikropolitisches Handeln nicht in einem geschlechtsneutralen Raum statt. Das wird besonders dann deutlich, wenn z. B. Frauen sich für eine Karriere in einer von Männern dominierten Branche (wie z. B. im Bereich Technik, Naturwissenschaften, Informatik etc.) entscheiden.

Die Aneignung mikropolitischer Kompetenz wirkt sich förderlich auf die Gestaltung von Karrieren (z. B. für den Aufstieg in Führungspositionen) aus. In der Lehrveranstaltung wird den Teilnehmenden anhand von aktuellen Forschungsergebnissen Wissen über Mikropolitik in Organisationen aus einer Gender-Perspektive vermittelt. Sie erhalten die Gelegenheit in Rollenspielen und anhand von Übungen mit neuen Verhaltensweisen zu experimentieren. Die Veranstaltung wird eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis beinhalten.


Werkstatt Care Revolution

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:1. Sitzung am 21.10.16, 12:15-15:45 Uhr; Blocktermine am 2.12. von 12:15-17:45 Uhr, 3.12. von 10:15-16:45 Uhr und 4.12. von 10:15-13:45 Uhr.
Ort:1. Sitzung: UHH, Allende-Platz 1, Raum 107; Blocktermine: TUHH, Am Schwarzenberg Campus 3, Gebäude E (SBS 95), Raum E0.091
Zielgruppe:Bachelor-Studierende mit Interesse an den Zertifikaten Genderkompetenz und Intersektionalität & Diversity
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:Per Email an winker[at]tu-harburg[dot]de 

Viele Menschen geraten beim Versuch, gut für sich und andere zu sorgen, an die Grenzen ihrer Kräfte. Es gelingt ihnen nicht, die wachsenden Herausforderungen in Ausbildung und Beruf und die notwendige Selbstsorge sowie die Sorge für Kinder oder unterstützungsbedürftige Angehörige oder Freund_innen mit ihren Vorstellungen eines guten Lebens zu verbinden. Was als individuelles Versagen gegenüber den alltäglichen Anforderungen erscheint, ist Folge einer neoliberalen Krisenbearbeitung. Diese Krise sozialer Reproduktion zeigt sich auch in den Bereichen der entlohnten Care-Arbeit wie bei Erzieher_innen, Pflegefachkräften oder Sozialarbeiter_innen.

Notwendig ist daher eine grundlegenden Neubewertung und Neuorganisation von Sorgearbeit, die gegenwärtig unter dem Stichwort der Care Revolution diskutiert werden. In der Veranstaltung können daran anknüpfend alternative Organisationsformen von entlohnter und nicht entlohnter Gesundheits- und Pflegearbeit, Erziehungs- und Bildungsarbeit eingebracht und diskutiert werden. Mögliche Themen könnten dabei sein: Demokratisierung sozialer Infrastruktur, Widerstandsformen im Alltag, Care Commons-Projekte, Genossenschaften zur Absicherung migrantischer Haushaltsarbeiter_innen uvm.  

Diese Veranstaltung, die sich an BA-Studierende richtet, wird als Blockseminar durchgeführt, in dem die konkreten inhaltlichen Schwerpunktsetzungen von den Teilnehmer_innen beeinflusst werden. Inhaltliche Grundlage ist das von der Dozentin 2015 vorgelegte Buch „Care Revolution. Schritte in eine solidarische Gesellschaft“, das einführend vertiefend vorgestellt und diskutiert wird. In Vorbereitung auf das Blockwochenende verfassen die Teilnehmenden zweiseitige Thesenpapiere, die dann die Programmgrundlage der Werkstatt bilden. Als Leistungsnachweis werden diese Thesenpapiere von den Studierenden in der Form einer Hausarbeit ausformuliert.


Care-Arbeit in Familien – Zur ökonomischen Bedeutung und staatlichen Regulierung

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Mi 14:00-17:00 Uhr, 14-täglich an folgenden Terminen: 19.10.16, 2.11.16, 16.11.16, 30.11.16, 14.12.16, 11.01.17, 25.01.17
Ort:TUHH, Am Schwarzenberg Campus 3, Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende mit Interesse an den Zertifikaten Genderkompetenz und Intersektionalität & Diversity
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:Per Email an winker[at]tu-harburg[dot]de

Ausgehend von den Erkenntnissen feministischer Ökonomie, wonach die lebensnotwendigen Arbeiten sozialer Reproduktion im hegemonialen Diskurs kaum Bedeutung erlangen, steht im Zentrum des Seminars die Care-Arbeit in Familien. Unabhängig davon, ob Care-Arbeit von Familienangehörigen oder Haushaltsangestellten geleistet wird, bleibt sie als typische Frauenarbeit vollständig unbezahlt oder schlecht bezahlt weitgehend unsichtbar. In neoliberalen Zeiten, in denen die Erwerbstätigkeit aller erwartet wird und gleichzeitig sozialstaatliche Leistungen eingeschränkt werden, leiden viele Menschen mit Sorgeverpflichtungen für Kinder oder Pflegebedürftige unter enormen zeitlichen Überlastungen und/oder finanziell bedingten Existenzunsicherheiten. Deswegen sprechen Wissenschaftler_innen von einer Krise sozialer Reproduktion. Diese Situation führt dazu, dass sich finanziell besser gestellte Menschen für eine meist sozial schlecht abgesicherte Haushaltsangestellte entscheiden, die häufig trotz der Übernahme existenziell notwendiger Arbeiten die eigene Existenz und die ihrer Familie nur mittels extremer Zumutungen absichern kann.

Im Seminar beschäftigen wir uns anhand von empirischem Material mit der Problematik von Care-Arbeit – aus Sicht der Familienmitglieder ebenso wie aus Sicht der Haushaltsangestellten. Dazu führen wir qualitative Interviews durch und werten diese mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse von Winker/Degele (2009) aus. Mit diesem Ansatz lassen sich neben den Wechselwirkungen zwischen Ungleichheit generierenden Kategorien wie class, gender, race und body auch die Wechselwirkungen zwischen drei Ebenen – nämlich von Sozialstrukturen, symbolischen Repräsentationen und Identitätskonstruktionen – herausarbeiten. So lassen sich die Auswirkungen der sozialen Reproduktionskrise auf unterschiedliche Gruppen wie Haushaltsangestellte in der Pflege oder der Kinderbetreuung, aber auch auf voll berufstätige, prekär arbeitende, erwerbslose Mütter und Väter, Alleinerziehende, Eltern mit Migrationshintergrund uvm. analysieren. Abschließend geht es in diesem Seminar darum, aus den analysierten Problematiken Ideen politischer Handlungsansätze für menschengerechte Familien-, Sozial- und nicht zuletzt Wirtschaftspolitiken zu entwickeln.

Dieses Seminar ist auf zwei Semester angelegt, kann also bei Interesse im SoSe 2017 fortgeführt werden. Willkommen sind allerdings auch Studierende, die nur jetzt im WiSe daran teilnehmen möchten.


Intersektionalität: Theoriegeschichte - Debatten - Praxis

Dozentin:Jette Hausotter, Anna Köster-Eiserfunke
Zeit:24. Oktober 2016, 12:00-16:00 Uhr (Einführung und Referatvergabe); Blocktermine 12., 13. und 14. Januar 2017 je 10:00 bis 18:00 UhrDie Anwesenheit bei der ersten Sitzung am 24.10 ist obligatorisch für die Teilnahme an der Veranstaltung. 
Ort:Raum 250, Allendeplatz 1
Zielgruppe:Studierende aller Hamburger Hochschulen (Bachelor und Master) mit Interesse am Zertifikat Intersektionalität & Diversity 
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:in STiNE oder per Mail bis zum 14.10.16 an hausotter [at] tuhh [dot] de

Intersektionalität bezeichnet die Verschränkung und Wechselwirkung von verschiedenen Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnissen. Mittlerweile ist Intersektionalität zu einem wichtigen Paradigma der Geschlechterforschung geworden und findet auch zunehmend Eingang in die Ungleichheitsforschung. Intersektionale Theorien entspringen nicht zuletzt den gesellschaftlichen Analysen politischer Bewegungen. Ein wichtiger Ursprung intersektionalen Denkens sind dabei antirassistisch-feministische Debatten um soziale Differenzen zwischen Frauen. 

Das Seminar führt anhand ausgewählter Texte in diese Theoriegeschichte ein. Dabei soll ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweisen der Herrschaftsverhältnisse Heteronormativismus, Rassismus, Bodyismus und Klassismus sowie theoretische Kenntnisse der Verwobenheit von Diskriminierungs- und Ungleichheitsverhältnissen erarbeitet werden. Anschließend daran geht es um die produktiven Möglichkeiten des Transfers intersektionaler Ansätze in soziologische Analysen. Debatten und Ansätze zu Intersektionalität in der sozialen Ungleichheitsforschung stehen hierbei im Mittelpunkt. 

Arbeitsweise: Es wird einen inhaltlichen Einstieg durch die Dozentinnen geben. Für den Blocktermin bereiten die Studierenden Referate vor: entweder Textreferate, Analysen zum Umgang ausgewählter Institutionen mit Diskriminierungsvielfalt oder ein eigenes Interview mit intersektionaler Auswertung. Dazu gibt es jeweils Handreichungen und persönliche Beratungsmöglichkeit durch die Dozentinnen. Den Block selbst gestalten wir abwechslungsreich mit Referaten, Gruppenarbeiten und Übungen.

 


Feministische Gesellschaftskritik

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Blocktermin am 15. und 16. Dezember 2016
Ort:TUHH, Am Schwarzenberg Campus 3, Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende mit Interesse am Zertifikat Intersektionalität & Diversity
Anmeldung:Per Email an koester-eiserfunke[at]tuhh[dot]de erforderlich

Zum Programm (PDF)