Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2014/2015


Übersicht

  • Soziologie als Gesellschaftskritik (Prof. Dr. Gabriele Winker)
  • Arbeitssoziologie (Dr. Tanja Carstensen)
  • Soziologie des Internets (Kathrin Ganz)
  • Machtspiele in Organisationen (Doris Cornils)
  • Care-Arbeit in Familien – Zur ökonomischen Bedeutung und staatlichen Regulierung (Prof. Dr. Gabriele Winker)
  • Feministische Gesellschaftskritik (Prof. Dr. Gabriele Winker)

 



Soziologie als Gesellschaftskritik

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Do 9:00 - 12:00 Uhr an folgenden Terminen: 16. Oktober, 30. Oktober, 13. November, 27. November, 11. Dezember, 8. Januar, 22. Januar
Ort:Gebäude E (SBS 95), Raum E0.091
Zielgruppe:Master-Studierende TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 24. und 30. September 2014.

Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung und dem Ausmaß sozialer Ungleichheit. Es wird ein Überblick über die Entwicklung zentraler soziologischer Analysebegriffe und Ergebnisse der Ungleichheitsforschung gegeben. Dies wird an ausgewählten Forschungsfeldern und Dimensionen ungleicher Lebensbedingungen – primär aus den Bereichen Arbeit und Bildung entlang von Differenzierungskategorien wie arm/reich, Frau/Mann, jung/alt, krank/gesund, unterschiedliche soziale und ethnische Herkunft, Süd/Nord – vertieft dargestellt und diskutiert. Ferner bietet das Seminar die Möglichkeit, sich mit Handlungsmöglichkeiten und alternativen Gestaltungsvorschlägen zur Überwindung sozialer Ungleichheiten auseinanderzusetzen.


Arbeitssoziologie

Dozentin:Dr. Tanja Carstensen
Zeit:Mi 10:00 - 13:00 Uhr an folgenden Terminen: 22. Oktober, 5. November, 19. November, 3. Dezember, 17. Dezember, 14. Januar, 28. Januar
Ort:Gebäude E (SBS 95), Raum E0.091
Zielgruppe:Master-Studierende TUHH
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 24. und 30. September 2014.

Arbeit unterliegt seit einigen Jahren einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. Diese Veränderungen werden in der Arbeitssoziologie untersucht und theoretisch unter Begriffen wie Vermarktlichung, Subjektivierung und Entgrenzung diskutiert. In dem Seminar werden aktuelle Studien der Arbeitssoziologie gelesen, präsentiert und diskutiert.

Themen sind u.a. Wandel der Arbeit, Gute Arbeit, Arbeit jenseits von Erwerbsarbeit, Arbeit und Gender, Arbeit und Kontrolle, Arbeit und Gesundheit und Zukunft der Arbeit.


Soziologie des Internets

Dozentin:Kathrin Ganz
Zeit:Di 9:45 - 12:45 Uhr an folgenden Terminen: 14. Oktober, 21. Oktober, 4. November, 18. November, 2. Dezember, 16. Dezember, 13. Januar, 20. Januar
Ort:Gebäude E (SBS 95), Raum E0.091
Zielgruppe:Bachelor-Studierende TUHH (20 TN)
Format:Seminar
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 24. und 30. September 2014.

Es ist inzwischen in der Soziologie weitgehend akzeptiert, dass Technologien sozial geformt sind. Die technische Gestaltung des Internets und die kulturellen Praxen der Nutzer*innen sind Ergebnis eines sozialen und politischen Prozesses, an dem verschiedene Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beteiligt sind. Das Seminar setzt sich mit aktuellen Phänomen und Konfliktlinien der Digitalisierung wie Sozialen Netzwerken, Sharing Economies und Überwachung auseinander.


Machtspiele in Organisationen:
Mikropolitische- und Gender-Kompetenz für die berufliche Praxis

Dozentin:        Doris Cornils
Zeit:Sa. 01.11., Sa. 06.12., Sa. 17.01. jeweils 09:00 - 16:00
Ort:A - SBS 93, Raum 0.18.1
Zielgruppe:Master-Studierende der TUHH
Format:Blockseminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP zwischen dem 24. und 30. September 2014.

In jeder Organisation findet Mikropolitik, die Politik im "Kleinen", statt. Dort wo Mitglieder einer wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Organisation miteinander agieren, werden (persönliche) Interessen verfolgt und gegenseitige Einflussversuche unternommen. Besondere Relevanz erhält der Umgang mit den kleinen Spielen der Macht dann, wenn das Erreichen einer Führungsposition zu einem Karriereziel zählt. Denn mikropolitisches Handeln bedeutet, Taktiken und strategisches Vorgehen einzusetzen, um die eigene Macht(Position) auf- und auszubauen. Jedoch findet mikropolitisches Handeln nicht in einem geschlechtsneutralen Raum statt. Das wird besonders dann deutlich, wenn z. B. Frauen sich für eine Karriere in einer von Männern dominierten Branche (wie z. B. im Bereich Technik, Naturwissenschaften, Informatik etc.) entscheiden.

Die Aneignung mikropolitischer Kompetenz wirkt sich förderlich auf die Gestaltung von Karrieren (z. B. für den Aufstieg in Führungspositionen) aus. In der Lehrveranstaltung wird den Teilnehmenden anhand von aktuellen Forschungsergebnissen Wissen über Mikropolitik in Organisationen aus einer Gender-Perspektive vermittelt. Sie erhalten die Gelegenheit in Rollenspielen und anhand von Übungen mit neuen Verhaltensweisen zu experimentieren. Die Veranstaltung wird eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis beinhalten.


Care-Arbeit in Familien – Zur ökonomischen Bedeutung und staatlichen Regulierung

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Mi 14.30 - 17.45 Uhr an folgenden Terminen: 15. Oktober, 29. Oktober, 12. November, 26. November, 10. Dezember, 07. Januar, 21. Januar
Ort:Gebäude E (SBS 95), Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende mit Interesse an den Zertifikaten Genderkompetenz und Intersektionalität & Diversity
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:Per Email an winker[at]tu-harburg[dot]de erforderlich

Ausgehend von den Erkenntnissen feministischer Ökonomie, wonach die lebensnotwendigen Arbeiten sozialer Reproduktion im hegemonialen Diskurs kaum Bedeutung erlangen, steht im Zentrum des Seminars die Care-Arbeit in Familien. Unabhängig davon, ob Care-Arbeit von Familienangehörigen oder Haushaltsangestellten geleistet wird, bleibt sie als typische Frauenarbeit vollständig unbezahlt oder schlecht bezahlt weitgehend unsichtbar. In neoliberalen Zeiten, in denen die Erwerbstätigkeit aller erwartet wird und gleichzeitig sozialstaatliche Leistungen eingeschränkt werden, leiden viele Menschen mit Sorgeverpflichtungen für Kinder oder Pflegebedürftige unter enormen zeitlichen Überlastungen und/oder finanziell bedingten Existenzunsicherheiten. Deswegen sprechen Wissenschaftler_innen von einer Krise sozialer Reproduktion. Diese Situation führt dazu, dass sich finanziell besser gestellte Menschen für eine meist sozial schlecht abgesicherte Haushaltsangestellte entscheiden, die häufig trotz der Übernahme existenziell notwendiger Arbeiten die eigene Existenz und die ihrer Familie nur mittels extremer Zumutungen absichern kann.

Im Seminar beschäftigen wir uns anhand von empirischem Material mit der Problematik von Care-Arbeit – aus Sicht der Familienmitglieder ebenso wie aus Sicht der Haushaltsangestellten. Dazu führen wir qualitative Interviews durch und werten diese mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse von Winker/Degele (2009) aus. Mit diesem Ansatz lassen sich neben den Wechselwirkungen zwischen Ungleichheit generierenden Kategorien wie class, gender, race und body auch die Wechselwirkungen zwischen drei Ebenen – nämlich von Sozialstrukturen, symbolischen Repräsentationen und Identitätskonstruktionen – herausarbeiten. So lassen sich die Auswirkungen der sozialen Reproduktionskrise auf unterschiedliche Gruppen wie Haushaltsangestellte in der Pflege oder der Kinderbetreuung, aber auch auf voll berufstätige, prekär arbeitende, erwerbslose Mütter und Väter, Alleinerziehende, Eltern mit Migrationshintergrund uvm. analysieren. Abschließend geht es in diesem Seminar darum, aus den analysierten Problematiken Ideen politischer Handlungsansätze für menschengerechte Familien-, Sozial- und nicht zuletzt Wirtschaftspolitiken zu entwickeln.

Dieses Seminar ist auf zwei Semester angelegt, kann also bei Interesse im SoSe 2015 fortgeführt werden. Willkommen sind allerdings auch Studierende, die nur jetzt im WiSe daran teilnehmen möchten.


Feministische Gesellschaftskritik

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Blocktermin am 11. und 12. Dezember 2014
Ort:TUHH, Am Schwarzenberg Campus 3, Gebäude E, Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende mit Interesse am Zertifikat Intersektionalität & Diversity
Anmeldung:Per Email an kathrin[dot]ganz[at]tuhh[dot]de erforderlich

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