Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2007


Übersicht

  • Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar (Gabriele Winker)
  • Aktuelle feministische Theoriedebatten: Der Ansatz der intersectionality (Gabriele Winker)
  • Gender in der Produktentwicklung (Andrea Wolffram)
  • Wissensmanagement (Wibke Derboven)
  • queer goes pop? Zum Verhältnis von Queer Theory und Cultural Studies (Melanie Groß)
  • Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik (Gabriele Winker)

 



Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:folgt

Ingenieure und Ingenieurinnen erhalten in Unternehmen schnell Personalverantwortung. Als Projektleiterinnen und -leiter wird von ihnen Führungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit erwartet, da der Erfolg einer Gruppe innerhalb eines Unternehmens vom Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt.
Im Seminar werden Grundlagen persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung, Motivationstheorien, unterschiedliche Führungskonzepte, Kommunikationstheorien sowie Ansätze für Konfliktmanagement dargestellt und auf konkrete Praxisbeispiele angewandt. Die Teilnehmenden erhalten die Chance, ihr eigenes Kommunikations- und Sozialverhalten zu reflektieren.
Als nichttechnisches Wahlfach scheinfähig für Studierende im Hauptstudium

Grundvoraussetzung: Aktive Mitarbeit sowie Ausarbeitung eines Referats, Gruppenarbeit erwünscht

Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium; Studierende im Masterstudiengang

Materialien


Aktuelle feministische Theoriedebatten: Der Ansatz der intersectionality

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Mittwochs 10.00-13.15 Uhr (14tägl), 1 Wochenendblock nach Absprache
Vorbesprechung: 11.04.07, 10.00 Uhr
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Zielgruppe:Studierende der Gender Studies im Hauptstudium, Studierende des Masterstudiengangs Gender & Arbeit
Format:Seminar

In diesem Seminar wird das Konzept der intersectionality vorgestellt und diskutiert. Der aus den USA kommende Ansatz versucht mit den Kategorien race, class, gender und sexuality verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit und kultureller Verschiedenheit in integrativer Perspektive zu behandeln. Ein Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich soziale Differenzierungen und Identitätskonstruktionen durchkreuzen und überlagern und nur unter Berücksichtigung ihres spezifischen Zusammenwirkens angemessen begriffen werden können. Gleichzeitig soll es mit diesem Ansatz ermöglicht werden, unterschiedliche Herrschaftsverhältnisse in ihren strukturellen Verknüpfungen zusammen zu denken. Knapp (2005) plädiert für eine Neuorientierung der Geschlechterforschung unter dem Leitbegriff der Intersektionalität.

Im Seminar sollen die Stärken und die Begrenzungen dieses Ansatzes herausgearbeitet werden. Dies erfolgt sowohl anhand grundlegender theoretischer Texte als auch anhand konkreter empirischer Arbeiten, die sich auf den Ansatz der Intersektionalität beziehen.

Einstiegstext: Knapp, Gudrun-Axeli: Intersectionality - ein neues Paradigma feministischer Theorie? Zur transatlantischen Reise von "Race, Class, Gender". In: Feministische Studien 23. Jg., Heft 1, 2005, 68-81.

Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn der Veranstaltung verteilt.
Ein vergleichbares Seminar findet unter Leitung von Prof. Nina Degele mit Gender Studierenden an der Universität Freiburg statt. Bei Interesse kann ein gemeinsamer Workshop in Freiburg und/oder Hamburg organisiert werden.


Gender in der Produktentwicklung

Dozentin:Dr. Andrea Wolffram
Zeit:Fr. 10-18.00 Uhr (geblockt, 11.5., 8.6., 6.7)
Vorbesprechung: Mittwoch, 18. April 2007, 10.00 Uhr
Ort:TUHH, Schwarzenbergstraße 95, Gebäude E, Raum 0.091
Format:Seminar

In diesem Seminar soll ein Verständnis für die gesellschaftlichen, insbesondere gegenderten Prozesse entwickelt werden, die Einfluss auf die Technik- und Produktentwicklung haben. Es wird zunächst ein Überblick über Technik-Gender-Relationen gegeben und Kriterien von Gendersensitivität erarbeitet. Am Beispiel von ausgewählten Alltags- und Computertechnologien (Auto-, Handytechnologie und -design, Computerspiele, Virtuelle Netze, Human Computer Interaction etc.) werden dann von studentischen Arbeitsgruppen objektorientierte Analysen aus Genderperspektive durchgeführt und in Form einer PowerPoint-Präsentation im Seminar vorgestellt. Hierdurch wird einerseits gendersensitives Denken gestärkt und andererseits Präsentationstechniken und interdisziplinäre Teamarbeit trainiert.

Seminarinhalte:
Einführung in die Gender and Technology Studies
  • Definitionen und Begriffe
  • Gendertheorien in der Technikforschung
  • Materialisierungsformen von Geschlechterstereotypen in technischen Artefakten
  • Die Rolle der Techniknutzer/innen
  • Kriterien für Gendersensitivität in der Technikentwicklung

 

 

Objektanalyse
  • Objektauswahl
  • Objektanalyse und -präsentation

 

Ausgewählte Seminararbeiten:
  • Kathrin Englert: "Stella, Anna und co. Eine Analyse geschlechtlicher Einschreibungen bei Interface-AgentInnen"


Wissensmanagement - Fallbeispiele aus der Automobil-, Computer- und Luftfahrtbranche

Dozentin:Dipl.-Ing. Wibke Derboven
Zeit:Dienstags von 14:30 - 16:00, Beginn: 10.04.07
Ort:TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Format:Seminar
Kategorie:Nichttechnisches Wahlfach
Anmeldung:per E-Mail bis 09.04.07 an: derboven[at]tu-harburg.de

Wissensmanagement ist derzeit ein zentrales Konzept zur Gestaltung von Wissensprozessen in Unternehmen. Vor dem Hintergrund, dass die Ressource "Wissen" im globalen Wettbewerb immer wichtiger wird und der Tatsache, dass Wissen hochgradig verteilt ist, werden viele Ideen entwickelt, den Umgang mit und den Austausch von Wissen zu optimieren.

Ausgehend von einer Einführung in das Thema werden im Seminar die Wissensmanagementkonzepte großer Industriezweige näher betrachtet und vergleichend gegenüber gestellt. Auf dieser Grundlage werden die Teilnehmenden gemeinsam Ansätze zu einem Wissensmanagementkonzept an der TUHH erarbeiten.


queer goes pop? - Zum Verhältnis von Queer Theory und Cultural Studies

Dozentin:Dipl.-Päd. Melanie Groß
Zeit:Mittwochs 10.30 - 13.45 Uhr (14tägl.), Erster Termin 11.04.07, 11.00Uhr
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar

Queer Lebensformen sind inzwischen fester Bestandteil von populärer Kultur. In dem Semi-nar wird deshalb gefragt, was für eine politische und gesellschaftliche Bedeutung es haben könnte,

  • dass ProtagonistInnen ihre sexuelle Orientierung ändern und nun mit der ,Verbotenen Liebe' (ARD) das erste verheiratete lesbische Paar im Vorabendprogramm gezeigt wird?
  • die US-amerikanische Serie L-Word zwar lesbische Liebe ins Zentrum der Erzählung stellt, die dargestellten Lesben aber im heteronormativen Schönheitsideal aufzugehen scheinen?
  • dass seit 2003 ein Boom an Ladyfesten in subkulturellen Räumen zu verzeichnen ist, auf denen vermehrt heteronormative Zweigeschlechtlichkeit problematisiert wird?

 

Handelt es sich bei dieser Form der Sichtbarkeit um zuvor widerständige subkulturelle Darstellungen, die jetzt im gesellschaftlichen Mainstream angekommen sind und dort ihren subversiven Gehalt bewahren und sogar entfalten? Oder sind solche Darstellungen vielmehr Ausdruck der Assimilation durch die Dominanzkultur, die das widerständige Potenzial in einer Strategie der ,Übernahme' entkräftet und letztlich ,ungefährlich' macht?Mit solchen und ähnlichen Beispielen queerer Lebensformen in der Popkultur werden zentrale Aspekte der Queer Theory erarbeitet und auf ihre Bedeutung für Alltagskulturen hin geprüft. Im Fokus steht dabei die Frage, auf welche Weise queere Lebensformen in den Medien aufgegriffen und inszeniert werden, um dadurch das paradoxe Doppelverhältnis von Sichtbarkeit auf der einen und disziplinierender Normalisierung auf der anderen Seite herauszuarbeiten (Butler 1995). Dies wird verbunden mit der durch die Cultural Studies geprägten Perspektive, dass verschiedene Rezeptionsweisen auch verschiedene Lesarten ermöglichen (Hall 1999): Gesendete oder gedruckte Bilder und Geschichten etc. können deshalb nicht eindeutig als transzendente Träger von Bedeutung eingeordnet werden, wenngleich sie stets innerhalb eines marktwirtschaftlich geprägten Kontextes analysiert werden müssen (Marchart 2003). An diese Perspektive schließt sich die Frage an, inwiefern die Inszenierungen queerer Lebensformen in der Popkultur auch in problematischer Weise anschlussfähig an neoliberale Diskurse sein könnten.Abschließend wird die Frage diskutiert, ob und welche Formen von Widerstand und Subversion möglich sind, wenn Macht in Form von Subjektivierung in Erscheinung tritt (Foucault 1992).


Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Di 17.00 - 19.00 Uhr, 2 SWS
Ort:TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091

In diesem Forschungskolloquium werden neue theoretische und empirische Studien der Geschlechterforschung im Bereich von Arbeit und Technik vorgestellt. DiplomandInnen, DoktorandInnen sowie wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen stellen zentrale Hypothesen und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Diskussion.

Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in der letzten Phase ihres Studiums und kann auch für die Präsentation der eigenen Abschlussarbeiten genutzt werden.

GasthörerInnen sind willkommen!

Zum Programm des Kolloquiums im Sommersemester 2007