Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2010


Übersicht

  • Vorlesung: Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie (Gabriele Winker)
  • Gender und Technik (Tanja Carstensen, Kathrin Englert)
  • Führung und Kommunikation (Wibke Derboven)
  • Aktuelle feministische Theorien Care Work - Care Ökonomie - Care Revolution (Gabriele Winker)
  • Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik (Gabriele Winker)

 



Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Di 14:45-16:15 Uhr, Beginn: 13.4.10
Ort:K - DE15, Raum 0506
Format:Vorlesung
Anmeldung:nicht erforderlich

Arbeit unterliegt einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. "Entgrenzung" ist in diesem Zusammenhang zu einem Schlüsselbegriff avanciert, unter dem die sozialen Prozesse der Ausdifferenzierung von Arbeitsformen und -inhalten, Arbeitszeiten und -orten gefasst werden. Gleichzeitig kommen zunehmend Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen.

In der Vorlesung werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt. Themen sind u.a. die Arbeitskraftunternehmer-These (Voß/Pongratz), die Flexibilisierung, Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag, Arbeitsbedingungen in der New Economy und die Vereinbarkeit Beruf und Familie.


Gender und Technik

Dozentin:Tanja Carstensen, Kathrin Englert
Zeit:Di 10:00 - 11:30 Uhr, Beginn: 6.4.10
Ort:D - SBS95, Raum D0010
Format:Seminar (20TN)
Anmeldung:per Email bis 1.4.2010 an carstensen[at]tu-harburg[.]de

Technologien sind einerseits gesellschaftlich geformt und beeinflussen andererseits ökonomische und soziale Strukturen. Damit haben auch Geschlechterverhältnisse Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung von Technologien und werden umgekehrt von Technologien geprägt. Wie genau diese Ko-Konstruktionen von Geschlecht und Technik aussehen, wird in diesem Kurs in Theorie und Praxis verfolgt. Dabei ist die verbindende Frage, wie die mit den technologischen Entwicklungen einhergehenden Veränderungen Einfluss auf die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung, auf Männlichkeit- und Weiblichkeitsstereotype und auf das individuelle Handeln von Frauen und Männern haben. Gleichzeitig wird danach gefragt, welche Gestaltungsperspektiven sich daraus für eine gendersensitive Technologiegestaltung ergeben.


Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar

Dozentin:Wibke Derboven
Zeit:Do 8:00 - 11:00 Uhr, 14-tägig, Beginn: 8.4.2010
Ort:ES38 Raum 018
Format:Seminar (30 TN)
Anmeldung:per Email bis 1.4.2010 an derboven[at]tu-harburg[.]de

Ingenieure und Ingenieurinnen erhalten in Unternehmen schnell Personalverantwortung. Als Projektleiterinnen und -leiter wird von ihnen Führungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit erwartet, da der Erfolg einer Gruppe innerhalb eines Unternehmens vom Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt.

Im Seminar werden Grundlagen persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung, Motivationstheorien, unterschiedliche Führungskonzepte, Kommunikationstheorien sowie Ansätze für Konfliktmanagement dargestellt und auf konkrete Praxisbeispiele angewandt. Die Teilnehmenden erhalten die Chance, ihr eigenes Kommunikations- und Sozialverhalten zu reflektieren.

Grundvoraussetzung: Aktive Mitarbeit sowie Ausarbeitung eines Referats, Gruppenarbeit erwünscht


Aktuelle feministische Theoriedebatten: Care Work - Care Ökonomie - Care Revolution

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Mi 12 - 15 Uhr im Block
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar
Anmeldung:per Email bis 1.4.2010 an winker[at]tu-harburg[.]de

Gegenwärtig besteht weitgehend Einigkeit, dass die ökonomische und soziale Bedeutung von Care Work deutlich zunehmen wird. Völlig unklar ist dagegen, wie diese notwendigen Sorgearbeiten für Kinder und unterstützungsbedürftige Erwachsene in privaten Haushalten sowie in staatlichen und privatwirtschaftlichen Institutionen in Zukunft allen Individuen qualitativ hochwertig zur Verfügung gestellt werden kann.

Nach einer begrifflichen Unterscheidung und Abgrenzung der Begriffe von Care Work - Reproduktionsarbeit - Sorgearbeit - Haus(halts)arbeit - Familienarbeit, setzen wir uns im Seminar erstens damit auseinander, in welcher Form und von wem diese Arbeiten im derzeitigen neoliberalen System realisiert und geleistet werden und welche Diskriminierungen und sozialen Ungleichheiten damit einhergehen. In einem zweiten Schritt beschäftigten wir uns mit der ökonomischen Problematik von Care Work innerhalb der kapitalistischen Akkumulationslogik, die sich vor allem aus den geringeren Produktivitätsfortschritten bei Sorgearbeiten ergibt. Und drittens wenden wir uns konkreten Gestaltungsvorschlägen für eine zukünftige Sozialpolitik zu, in deren Zentrum umfassende Betreuungsleistungen für Kinder sowie vielfältige staatliche Unterstützungsmaßnahmen familialer, ambulanter und stationärer Pflege stehen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen allerdings gesellschaftliche Prioritäten anders gesetzt werden und die Frage nach einer gerechten Verteilung des erwirtschafteten Wohlstands neu gestellt werden.


Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Di 17 - 19 Uhr
Ort:TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091

In diesem Forschungskolloquium werden neue theoretische und empirische Studien der Geschlechterforschung im Bereich von Arbeit und Technik vorgestellt. DiplomandInnen, DoktorandInnen sowie wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen stellen zentrale Hypothesen und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Diskussion.

Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in der letzten Phase ihres Studiums und kann auch für die Präsentation der eigenen Abschlussarbeiten genutzt werden.

GasthörerInnen sind willkommen!

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