Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2011/2012


Übersicht

  • Seminar: Arbeitssoziologie (Iris Nowak)
  • Seminar: Soziologie des Internets: Perspektive FabLab? (Tanja Carstensen)
  • Seminar: Soziologie als Gesellschaftskritik (Gabriele Winker) - entfällt!
  • Seminar: Soziologische Ungleichheits- und Geschlechterforschung – Intersektionalität (Gabriele Winker)
  • Werkstatt Intersektionalität (Gabriele Winker/Jette Hausotter/Kathrin Schrader)
  • Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik (Gabriele Winker)

 



Arbeitssoziologie

Dozentin:Iris Nowak
Zeit:montags, 8:00-9:30 Uhr,
Beginn: Montag, den 17.10.11
Ort:E - SBS95, Raum 1.050
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP

Arbeit ist eine zentrale Kategorie der Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft. Aktuell unterliegt sie einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. Die gesamtgesellschaftliche Verteilung von Arbeit verändert sich. Auch Arbeitsformen und -inhalte, Arbeitszeiten und -orte differenzieren sich in vielfältiger Weise aus. Zunehmend kommen Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen. Für die Einzelnen bedeutet dies oftmals, dass sich die Arbeit verdichtet und der Leistungsdruck zunimmt. Gleichzeitig verändern sich auch die Möglichkeiten der individuellen Lebensgestaltung. Für immer weniger Menschen ist die eigene Arbeitsbiografie allerdings langfristig planbar.

In dem Seminar werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt und diskutiert. Themen sind u.a. Subjektivierung von Arbeit, Prekarisierung von Arbeit, die mit Flexibilisierung und Entgrenzung einhergeht, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen Bereichen. Die Frage danach, wie Beruf, Familie und andere Lebensbereiche miteinander vereinbart werden können, wird eine Querschnittsfrage sein.


Soziologie des Internets: Perspektive FabLab?

Dozentin:Tanja Carstensen
Zeit:dienstags, 11:30-13:00 Uhr,
Beginn: Dienstag, den 18.10.11
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP

Es ist inzwischen in der Soziologie weitgehend akzeptiert, dass Technologien sozial geformt sind. Entsprechend dieses Verständnisses können verschiedene Angebote im Internet nicht nur unterschiedlich genutzt werden, sondern auch ihre konkrete Konstruktion und Form ist nicht auf eine einzige Form begrenzt. Gleichzeitig haben technische Artefakte wie das Internet wirkmächtige Effekte und Auswirkungen auf das alltägliche Leben.

Das Internet ist die Leittechnologie der Gegenwart und als solche eng mit unserem alltäglichen Handeln, Denken, Arbeiten, Kommunizieren, Lernen etc. verwoben. In dem Seminar werden theoretische und empirische Ansätze aus der soziologischen Internetforschung diskutiert. Es wird untersucht, welche Gestaltungs- und Nutzungspraxen auf das Internet wirken, wie über das Internet soziale Ungleichheit reproduziert, aber auch neue Formen des Sozialen geschaffen werden sowie welche Bilder, Mythen und Metaphern unsere Sicht auf das Internet prägen.

Eine aktuelle, mit dem Internet eng verwobene Entwicklung stellen derzeit FabLabs dar. Ein Fab Lab ("labs for fabrications" oder "fabulous laboratories") "is a collection of commercially available machines and parts linked by software and processes we developed for making things" (Gershenfeld 2005: 12), typischerweise Laser-Cutter oder 3-D-Drucker. Mit diesen technischen Möglichkeiten ist die Idee verbunden, die Produktion von Dingen zu demokratisieren. Wenn die Grenzen zwischen Produktion und Konsumption verschwimmen, sind dabei auch unsere Vorstellungen von Arbeit und Lernen herausgefordert. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wer überhaupt Zugang zu diesen Räumen hat.

Diese Fragen sollen im Seminar auf der Grundlage eigener Forschungen verfolgt werden.


Soziologie als Gesellschaftskritik

Dieses Seminar entfällt in diesem Semester.


Soziologische Ungleichheits- und Geschlechterforschung – Intersektionalität

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:mittwochs nach Vereinbarung, alle 2 Wochen mittwochs, 14.30 bis 17.30 Uhr.
Beginn 19.10.11,
weitere Termine 2.11.11, 16.11.11, 30.11.11, 14.12.11, 11.1.12 und 25.1.12.
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Es handelt sich um ein Seminar auf Masterniveau. Vorkenntnisse sind erforderlich.

In diesem Seminar wird das Konzept der Intersektionalität vorgestellt und diskutiert. Der aus den USA kommende Ansatz versucht mit Kategorien wie race, class, gender und sexuality verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheit und kultureller Verschiedenheit in integrativer Perspektive zu behandeln. Ein Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass sich soziale Differenzierungen und Identitätskonstruktionen durchkreuzen und überlagern und nur unter Berücksichtigung ihres spezifischen Zusammenwirkens angemessen begriffen werden können.

Mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse von Winker/Degele (2009) werden im Seminar neben den Wechselwirkungen zwischen ungleichheitsgenerierender Kategorien auch die Wechselwirkungen zwischen drei Ebenen - nämlich von Sozialstrukturen, symbolischen Repräsentationen und Identitätskonstruktionen - behandelt. Der methodologische Ausgangspunkt des intersektionalen Mehrebenenansatzes ist die Fokussierung auf soziale Praxen. Mit konkreter empirischer Arbeit werden Herrschaftsverhältnisse wie Heteronormativismen, Klassismen, Rassismen und Bodyismen in ihrer Vielfältigkeit und Verwobenheit auf den drei Ebenen deutlich. Dieses methodische Vorgehen wird im Seminar praktiziert.


Intersektionale Mehrebenenanalyse in der (Forschungs-)Praxis
Werkstatt für Promovierende, Studierende in höheren Semestern und Interessierte außeruniversitärer Praxisfelder

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker, Jette Hausotter M.A., Kathrin Schrader M.A.
Zeit:26.-28. Januar 2012
Ort:TU Hamburg-Harburg
Format:Seminar

Die Arbeitsgruppe Arbeit-Gender-Technik der TU Hamburg-Harburg bietet erneut eine Forschungswerkstatt an, zu der sich Interessent_innen ab sofort anmelden können. Die Werkstatt bietet Raum für einen intensiven Austausch über theoretische und methodische Fragen zur Bedeutung von Intersektionalität in empirischen und politischen Projekten. Grundlage dafür sind die empirischen Projekte der Teilnehmer_innen bzw. Probleme außeruniversitärer Praxisfelder. Die Werkstatt wird von den Teilnehmer_innen aktiv gestaltet. Gemeinsam wollen wir empirisches Material und Fragen aus der Praxis, die von den Teilnehmenden eingebracht werden, diskutieren.

Teilnehmer_innen, die bereits empirisch und intersektional arbeiten, können ihre Forschungsansätze und Auswertungsmethoden anhand von eigenen Daten vorstellen und diskutieren. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Interview eigens für die Werkstatt zu führen und anhand der Mehrebenenanalyse nach Winker/Degele (2009) auszuwerten. Ein Leitfaden dafür wird zur Verfügung gestellt.

Bitte beachten Sie, dass eine rechtzeitige Bereitstellung des eigenen Materials notwendig ist, damit die gesammelten Unterlagen verschickt und von allen Teilnehmer_innen vorab gelesen werden können. Die Frist zur Einreichung wird Anfang Dezember 2011 sein!

Es wird eine Online-Plattform geben, auf der die Teilnehmer_innen in der Vorbereitungsphase miteinander in Kontakt treten können. Den Zugang erhalten Sie mit der Bestätigung Ihrer Anmeldung. Dort finden sich auch detaillierte Hinweise für die Vorbereitung und organisatorische Hinweise.

Der Unkostenbeitrag beträgt 40€.

Die Werkstatt findet in deutscher Sprache und in rollstuhlgerechten Räumen statt.

Anmeldungen bitte bis 16. September 2011 an Jette Hausotter: hausotter@tu-harburg.de (mit Arbeits-/Forschungs-/Interessengebiet und ggf. Institution)

Die Zahl der Teilnehmer_innen ist begrenzt. Es entscheidet die Reihenfolge der Anmeldungen; bei großem Interesse richten wir eine Warteliste ein.

Bei Fragen, auch bei Bedarf nach einer Ermäßigung des Unkostenbeitrags, wenden Sie sich bitte ebenfalls an hausotter@tu-harburg.de.

Literatur: Winker, Gabriele; Degele, Nina (2009): Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten. Bielefeld: transcript.

Gefördert von der Gemeinsamen Kommission Gender und Diversity der Hamburger Hochschulen.
Anerkannt für das „Zertifikat Intersektionalität und Diversity“. Informationen unter: www.zentrum-genderwissen.de


Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Di 17 - 19 Uhr
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar

In diesem Forschungskolloquium werden neue theoretische und empirische Studien der Geschlechterforschung im Bereich von Arbeit und Technik vorgestellt. DiplomandInnen, DoktorandInnen sowie wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen stellen zentrale Hypothesen und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Diskussion.
Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in der letzten Phase ihres Studiums und kann auch für die Präsentation der eigenen Abschlussarbeiten genutzt werden.

Das Programm

GasthörerInnen sind willkommen!