Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2006


Übersicht

  • Methodenkompetenz für Fachtutor/inn/en (Gabriele Winker/Wibke Derboven/Katja Deubel)
  • Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar (Gabriele Winker)
  • Entgrenzte Arbeit, neue Technologien - Bewegung in den Geschlechterverhältnissen? (Tanja Carstensen)
  • Gender und Informationstechnik (Gabriele Winker)
  • Feministische Theorien und politisches Handeln (Gabriele Winker / Melanie Groß)
  • Forschungskolloquium Arbeit-Gender-Technik (Gabriele Winker)

 



Entgrenzte Arbeit, neue Technologien - Bewegung in den Geschlechterverhältnissen?

Dozentin:Dipl.-Soz. Tanja Carstensen
Zeit:Do 16.00 – 17.30 Uhr, 2 SWS
Ort:TUHH, Schwarzenbergstraße 95, Gebäude E, Raum 0.091
Format:Seminar (Technoscience)

Arbeit unterliegt seit einigen Jahren einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Struktu-ren und Regelungen kennzeichnen lässt. "Entgrenzung" ist in diesem Zusammen-hang zu einem Schlüsselbegriff avanciert, unter dem die sozialen Prozesse der Aus-differenzierung von Arbeitsformen und -inhalten, Arbeitszeiten und -orten gefasst werden. Gleichzeitig kommen zunehmend Informations- und Kommunikationstech-nologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen.

In dem Seminar werden aktuelle Befunde aus Arbeitsforschung und Techniksoziologie diskutiert. Themen sind u.a. die Arbeitskraftunternehmer-These (Voß/Pongratz), die Flexibilisierung, Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit und die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag. Diese Themen werden jeweils hinsichtlich ihrer Implikationen für die Geschlechterverhältnisse betrachtet. Neben theoretischen Kon-zepten wird anhand konkreter Beispiele (Arbeitsbedingungen in der New Economy, in Call-Centern, Telearbeit, Technikeinsatz in der Haus- und Sorgearbeit, Potenziale des Internet in der Erwerbslosigkeit etc.) der Zusammenhang von Arbeit, Technik und Geschlecht untersucht.

Scheinvoraussetzungen: regelmäßige Lektüre und aktive Mitarbeit, drei- bis fünfseitige Hausarbeit zu einer selbst gewählten Fragestellung auf Grundlage der diskutierten Literatur

Zielgruppe: Studierende im Grund- und Hauptstudium, Studierende im Masterstudiengang Gender & Arbeit


Gender und Informationstechnik

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Di 15.00 - 20.00 Uhr, geblockt, 2 SWS
Blocktermine: 11.04.06; 02.05.06; 30.05.06; 13.06.06
Ort:TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Anmeldung:per E-Mail an winker[at]tu-harburg.de erforderlich bis zum 07.04.05

Ist der Cyberspace ein Raum für Grenzüberschreitungen oder finden hier lediglich Reifizierungen von stereotypen Geschlechterrollen statt? Technologien sind einerseits sozial geformt und beeinflussen andererseits gesellschaftliche Strukturen. Damit haben auch Geschlechterverhältnisse Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung von Technologien und werden umgekehrt von Technologien geprägt. Wie genau diese Ko-Konstruktionen von Geschlecht und Technik aussehen, wird in diesem Kurs am Beispiel der Informations- und Kommunikationstechnologien in Theorie und Praxis verfolgt.

In einem ersten Schritt geht es darum, die Entstehung, Verbreitung und Nutzung des Internet aus Genderperspektiven zu analysieren. In einem zweiten Schritt werden unterschiedliche Anwendungsfelder mit ihren spezifischen Online-Angeboten in den Blick genommen. Es werden u.a. Beispiele aus dem Bereichen des eCommerce und des eGovernment, des Online-Lernens und der Online-Beratung, der politischen Online-Communities und der Computerspiele beleuchtet. Dabei ist die verbindende Frage, wie die mit den Informations- und Kommunikationstechnologien einhergehenden Veränderungen Einfluss auf die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung, auf Männlichkeit- und Weiblichkeitsstereotype und auf das individuelle Handeln von Frauen und Männern haben. Gleichzeitig wird danach gefragt, welche Gestaltungsperspektiven sich daraus für eine gendersensitive Technologiegestaltung ergeben.

Das Seminar richtet sich an: Studierende mit Grundkenntnissen in Geschlechterforschung; keine speziellen IT-Kenntnisse, allerdings Neugier auf die Erforschung des Cyberspace

Prüfungsform: Internet-Recherchen; Präsentation mit Verschriftlichung

Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Gender Studies, Studierende im Masterstudiengang Gender & Arbeit


Feministische Theorien und politisches Handeln

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker, Dipl.-Päd. Melanie Groß
Zeit:Mi 10.00 – 13.00 Uhr (14täglich, 2 SWS)
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar

Als interdisziplinäres Forschungsfeld haben feministische Theorien - bei aller Unterschiedlichkeit - die Analyse von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen im Kontext von gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen zum Gegenstand. Die Kategorie Geschlecht wird dabei unter verschiedenen Gesichtspunkten eingesetzt, verhandelt und konzeptualisiert. Je nach dem aus welcher wissenschaftlichen und ideengeschichtlichen Tradition heraus dabei Macht- und Herrschaftsverhältnisse rekonstruiert werden, ergeben sich verschiedene Konsequenzen für die Frage nach den Inhalten sowie den Möglichkeiten und Grenzen politischen Handelns.
Im Seminar werden wir die verschiedenen Strömungen feministischer Theorien innerhalb der Sozialwissenschaften in den Blick nehmen und sie jeweils daraufhin befragen, ob sie auf konkrete politische Themenfelder wie Arbeitsmarktpolitik, Heteronormativität, Neoliberalismus und Bio- und Reproduktionstechnologien produktiv genutzt werden können und wo ihre jeweiligen Grenzen liegen. Im Fokus des Seminars stehen dabei insbesondere strukturtheoretische und queere Ansätze.

Zielgruppe: Studierende im Hauptstudium Gender Studies, Studierende im Masterstudiengang Gender & Arbeit

Materialien: Folien Einführungsvortrag (PDF, 274KB), Seminarplan (PDF, 14KB)