Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2005


Übersicht

  • Gender Studies in der Technik - eine praxisorientierte Einführung
  • Soziologie des Internets: eDemocracy
  • Technische Repräsentationen des 'Normalen' – Queer Theory and Technoscience im Gespräch
  • Donna Haraway – zur Einführung
  • Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar
  • Methodenkompetenz für Fachtutor/inn/en
  • Forschungskolloquium Arbeit – Gender – Technik

 



Grundstudium Gender Studies (TUHH, Uni HH)

Gender Studies in der Technik - eine praxisorientierte Einführung

Dozentin:Dipl.-Soz. Tanja Carstensen
Zeit:Do 16.00 – 17.30 Uhr, TUHH, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Format:Seminar (Technoscience)

Technik und Geschlecht stehen gegenwärtig in einem komplexen und widersprüchli-chen Verhältnis zueinander, welches sich durch die Gleichzeitigkeit von Wandel und Persistenz kennzeichnen lässt. Obwohl der Frauenanteil in technischen Studiengängen und Berufen nach wie vor gering ist, kann gleichzeitig die Etablierung neuer technikbezogener Handlungs- und Deutungsmuster aus Genderperspektiven beobachtet werden. Während Technik von der Frauenforschung in den 1980er Jahren noch eindeutig als Männerkultur identifiziert wurde, verweisen mittlerweile sowohl die theoretischen und politischen Forderungen nach Dekonstruktion als auch die technologischen Entwicklungen (Internet, Gen- und Reproduktionstechnologien) auf einen komplexer gewordenen Zusammenhang.

Neben der Diskussion zentraler Texte steht die Analyse der Technik- und Geschlechterverhältnisse anhand von Texten und Bildern aus Presse, Werbung, Filmen, Computerspielen, Materialien von politischen AkteurInnen und sozialen Bewe-gungen und anhand der technischen Artefakte selbst im Mittelpunkt des Seminars.

Scheinanforderungen: Aktive Mitarbeit und Gestaltung einer Sitzung zu einem ausgewählten Praxisfeld.


Hauptstudium Gender Studies (TUHH, Uni HH) und Master "Gender und Arbeit" (HWP)

Soziologie des Internets: eDemocracy

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Do 14.00 – 15.30 Uhr
Ort:TUHH, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Format:Projektseminar (Technoscience)

In diesem Seminar wird der Frage nachgegangen, inwieweit AkteurInnen aus sozialen Bewegungen das Internet zur Einflussnahme und zum Empowerment nutzen können. Gleichzeitig wird untersucht, wie staatliche Stellen eDemocracy-Konzepte verfolgen, um BürgerInnen über das Internet eine stärkere Partizipation an politischen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen. Dazu werden sowohl Websites kommunaler, landes- und bundesweiter staatlicher Organisationen analysiert als auch die Internetauftritte politischer Netze.

Gleichzeitig werden Foren und Chats untersucht, die beispielsweise bei Beratungen über Planfeststellungsverfahren in der Gesetzgebung eingesetzt werden oder als Plattform zu Bündelung politischer Aktivi-täten dienen.

Theoretischer Ausgangspunkt dieses Seminars sind feministische Demokratietheo-rien, deren Aussagekraft für das Internet hinterfragt werden. Vertieft wird auf das Konzept von Nancy Fraser zu subalternen Gegenöffentlichkeiten eingegangen, da sich dies für die Vielfalt von Informationen und deren mögliche Integration im Internet besonders gut eignet.

Scheinanforderungen: Aktive Mitarbeit und mündliche Präsentation sowie schriftliche Ausarbeitung zu einem ausgewählten Online-Projekt.


Technische Repräsentationen des 'Normalen' – Queer Theory and Technoscience im Gespräch

Dozenten:Prof. Dr. Gabriele Winker, Dipl.-Päd. Melanie Groß
Zeit:Mi 10.00 – 11.30 Uhr
Ort: TUHH, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Format:Seminar (Technoscience)

Lässt sich Butlers Konzeption von Materie für techniksoziologische Fragestellungen nutzen? Denn wenn wir davon ausgehen, dass Diskurse Materie formieren und gleichzeitig auch Materie wieder Diskurse abstützt und legitimiert, können wir auch Technik als formierte Materie bezeichnen. Diese technische Materie ist nicht ohne die Kategorie Geschlecht zu denken, denn Geschlecht und Technik konstituieren sich gegenseitig. Darüber hinaus ist fraglich, ob es eine benennbare Grenze zwischen Körpern und Technik geben kann oder ob es sich nicht vielmehr um eine Verschmelzung handelt, wenn wir technische Artefakte benutzen und dadurch unsere Körpergrenzen erweitern. Diesem Thema wollen wir im Seminar durch eine Verbindung zwischen Technoscience und Queer Theory nachgehen.
Im Seminar möchten wir gemeinsam mit den Studierenden ‚inszenierte’ ExpertInnen-Gespräche auf der Grundlage intensiver Textlektüre durchführen.
Zielgruppe sind Studierende im Hauptstudium mit entsprechenden Vorkenntnissen in einem der beiden Themenfeldern Queer Theory oder Technoscience.

Scheinanforderungen: regelmäßige Lektüre und aktive Mitarbeit sowie Verfassen von Essays zu ausgewählten Textstellen

Literatur:
  • Butler, Judith (1995): Körper von Gewicht. Frankfurt a.M.
  • Wajcman, Judy (2002): Gender in der Technologieforschung, in: Pasero, Ursula / Gottburgsen, Anja (Hg.): Wie natürlich ist Geschlecht? Wiesbaden, S. 270-292
  • Woltersdorff, Volker (2003): Queer Theory und Queer Politics. In: UTOPIE kreativ, Heft 156, 914-923


Donna Haraway – zur Einführung

Dozentin:Dr. Andrea Wolffram
Zeit:Mi 12.30 – 14.00 Uhr
Ort: TUHH, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091
Format:Lektürekurs (Technoscience)

Basierend auf einer Auswahl zentraler Texte von Donna Haraway wird gemeinsam ein Zugang in das Denken der feministischen Wissenschaftsforscherin und Technikphilosophin erarbeitet. Ziel dieser Veranstaltung ist es, Studierenden einen ersten Zugang zu philosophischen Auseinandersetzungen mit dem Thema „Technoscience“ zu ermöglichen.

Scheinanforderungen: regelmäßige Lektüre und aktive Mitarbeit sowie Verfassen von Essays zu ausgewählten Textstellen

Literatur:
  • Haraway, Donna (1995): Die Neuerfindung der Natur: Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/Main; New York: Campus-Verlag, 1995


Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Vorbesprechung: Mi 13. 4. 14 Uhr, SBS 95, Raum 0.091
Fr 22.4. 9 - 19 Uhr, Fr 27.5. 9 -19 Uhr und Sa 28.5. 9-19 Uhr

Ingenieure und Ingenieurinnen erhalten in Unternehmen schnell Personalverantwortung. Als Projektleiterinnen und -leiter wird von ihnen Führungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit erwartet, da der Erfolg einer Gruppe innerhalb eines Unternehmens vom Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt.

Im Seminar werden Grundlagen persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung, Motivationstheorien, unterschiedliche Führungskonzepte, Kommunikationstheorien sowie Ansätze für Konfliktmanagement dargestellt und auf konkrete Praxisbeispiele angewandt. Die Teilnehmenden erhalten die Chance, ihr eigenes Kommunikations- und Sozialverhalten zu reflektieren.

Grundvoraussetzung: Aktive Mitarbeit sowie Ausarbeitung eines Referats, Gruppenarbeit erwünscht


Methodenkompetenz für Fachtutor/inn/en

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker, Dipl. Psych. Katja Deubel, Dipl.-Ing. Wibke Derboven
Zeit:Vorbesprechung: Do, 7.4., 12.30 – 13. 00 Uhr, Veranstaltungstermine: Freitag 22.04., 10:00 - 18:00
und ein zweiter und dritter Tag nach Vereinbarung
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Blockseminar, 2 SWS

Das Seminar soll Tutorinnen und Tutoren die Durchführung von Übungsveranstaltungen erleichtern, indem die besonderen Herausforderungen einer FachtutorInnentätigkeit besprochen werden.

Die Veranstaltung bereitet auf die TutorInnenrolle vor und gibt Raum für einen Erfahrungsaustausch bereits tätiger TutorInnen. Dazu werden typische Problembereiche reflektiert, entsprechende lösungsorientierte Techniken vermittelt und praktisch erprobt. Im Vordergrund des Seminars stehen Moderationstechniken (Aktivierung von passiven TeilnehmerInnen, Umgang mit Störungen, Herstellung einer produktiven Arbeitsumgebung etc.), aber auch fachdidaktische Themen können aufgegriffen werden.


Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:Di/Mi 17.00 – 19.00 Uhr, 2 SWS, Start am 16.05.05
Ort:TU Hamburg-Harburg, Schwarzenbergstr. 95, Raum 0.091

In diesem Forschungskolloquium werden neue theoretische und empirische Studien der Geschlechterforschung im Bereich von Arbeit und Technik vorgestellt. DiplomandInnen, DoktorandInnen sowie wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen stellen zentrale Hypothesen und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zur Diskussion.

Das Seminar richtet sich vor allem an Studierende in der letzten Phase ihres Studiums und kann auch für die Präsentation der eigenen Abschlussarbeiten genutzt werden.

GasthörerInnen sind willkommen!

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