Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2013


Übersicht

  • Vorlesung: Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie (Prof. Dr. Gabriele Winker)
  • Gender und Technik (Kathrin Schrader)
  • Führung und Kommunikation (Wibke Derboven)
  • Care Ökonomie (Prof. Dr. Gabriele Winker)
  • Die bewegte Geschichte intersektionaler Theorien und ihre aktuelle Bedeutung für soziologische Analysen (Jette Hausotter; Kathrin Schrader)
  • Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik (Prof. Dr. Gabriele Winker)

 



Vorlesung: Flexibilisierter Berufsalltag - Aktuelle Analysen aus der Arbeitssoziologie

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Di 14:45 - 16:15 Uhr, Beginn: 2.4.2013
Ort:0506 in K - DE15
Format:Vorlesung
Anmeldung:bei Stud.IP ab 17.3. um 20:00 Uhr

Arbeit unterliegt einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. "Entgrenzung" ist in diesem Zusammenhang zu einem Schlüsselbegriff avanciert, unter dem die sozialen Prozesse der Ausdifferenzierung von Arbeitsformen und -inhalten, Arbeitszeiten und -orten gefasst werden. Gleichzeitig kommen zunehmend Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen.

In der Vorlesung werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt. Themen sind u.a. die Arbeitskraftunternehmer-These (Voß/Pongratz), die Flexibilisierung, Entgrenzung und Prekarisierung von Arbeit, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag, Arbeitsbedingungen in der New Economy und die Vereinbarkeit Beruf und Familie.


Gender und Technik

Dozentin:Kathrin Schrader
Zeit:Di 9:45 - 11:15 Uhr, Beginn: 9.4.2013
Ort:E - SBS95, Raum E0091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP ab 14.3.

Technologien sind einerseits gesellschaftlich geformt und beeinflussen andererseits Ökonomische und soziale Strukturen. Damit haben auch Geschlechterverhältnisse Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung von Technologien und werden umgekehrt von Technologien geprägt. Wie genau diese Ko-Konstruktionen von Geschlecht und Technik aussehen, wird in diesem Kurs in Theorie und Praxis verfolgt. Dabei ist die verbindende Frage, wie die mit den technologischen Entwicklungen einhergehenden Veränderungen Einfluss auf die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung, auf Männlichkeit- und Weiblichkeitsstereotype und auf das individuelle Handeln von Frauen und Männern haben. Gleichzeitig wird danach gefragt, welche Gestaltungsperspektiven sich daraus fär eine gendersensitive Technologiegestaltung ergeben.


Führung und Kommunikation. Arbeits- und organisationspsychologisches Seminar

Dozentin:Wibke Derboven
Zeit:Mo 10:00 - 13:15 Uhr, 14-tägig, Beginn: 14.4.2013
Ort:E - SBS95, Raum E0091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP ab 14.3.2013

Ingenieure und Ingenieurinnen erhalten in Unternehmen schnell Personalverantwortung. Als Projektleiterinnen und -leiter wird von ihnen Führungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit erwartet, da der Erfolg einer Gruppe innerhalb eines Unternehmens vom Zusammenwirken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängt.

Im Seminar werden Grundlagen persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung, Motivationstheorien, unterschiedliche Führungskonzepte, Kommunikationstheorien sowie Ansätze für Konfliktmanagement dargestellt und auf konkrete Praxisbeispiele angewandt. Die Teilnehmenden erhalten die Chance, ihr eigenes Kommunikations- und Sozialverhalten zu reflektieren.

Grundvoraussetzung: Aktive Mitarbeit sowie Ausarbeitung eines Referats, Gruppenarbeit erwünscht


Care Ökonomie

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:Mi 14.30 Uhr bis 17.45 Uhr an folgenden
Terminen: 10. April, 24. April, 8. Mai, 15. Mai, 29.Mai, 12. Juni, 26. Juni 
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar
Anmeldung:Email an winker[at]tu-harburg[.]de bis 04.04.12 erforderlich

Ausgehend von den Erkenntnissen feministischer Ökonomie, wonach die lebensnotwendigen Arbeiten sozialer Reproduktion im hegemonialen Diskurs kaum Bedeutung erlangen, steht im Zentrum des Seminars die Care Work. Care Work bleibt als typische Frauenarbeit, unbezahlt in Familien oder schlecht bezahlt in sozialen Dienstleistungsberufen, weitgehend unsichtbar. In neoliberalen Zeiten führt dies dazu, dass viele Menschen, vor allem Frauen mit Sorgeverpflichtungen für Kinder oder Pflegebedürftige, gezwungen sind, Tätigkeiten wie Erziehung, Pflege, aber auch Bildung und Gesundheitsvorsorge ohne gesellschaftliche Unterstützung oft unter vollständiger Überlastung neben der eigenen Berufstätigkeit ausführen. Deswegen sprechen Wissenschaftler_innen von einer Krise sozialer Reproduktion.

Im Seminar beschäftigen wir uns erstens mit der Problematik von Care Work innerhalb einer kapitalistischen Akkumulationslogik, analysieren zweitens die Auswirkungen der sozialen Reproduktionskrise auf unterschiedliche Gruppen wie voll berufstätige oder prekär arbeitende Mütter und Väter, Alleinerziehende, Eltern mit Migrationshintergrund uvm. Drittens geht es in diesem Seminar darum, aus den Problematiken Handlungsansätze für menschengerechte Familien-, Sozial- und nicht zuletzt Wirtschaftspolitiken zu entwickeln.


Die bewegte Geschichte intersektionaler Theorien und ihre aktuelle Bedeutung für soziologische Analysen

Dozentin:Jette Hausotter; Kathrin Schrader
Zeit:Einführung: Fr, 19.04.13, 10:00-13:30,
Block: Do, 30.05.13, 09:00-17:00; Fr, 31.05.13, 10:00-18:00; Sa, 01.06.13, 10:00-18:00
Ort:Universität Hamburg, Raum wird noch bekannt gegeben.
Format:Seminar

Intersektionalität bezeichnet die Verschränkung und Wechselwirkung von verschiedenen Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnissen. Mittlerweile ist Intersektionalität zu einem wichtigen Paradigma der Geschlechterforschung geworden und findet auch zunehmend Eingang in die Ungleichheitsforschung. Intersektionale Theorien entspringen nicht zuletzt den gesellschaftlichen Analysen politischer Bewegungen. Ein wichtiger Ursprung intersektionalen Denkens sind dabei antirassistisch-feministische Debatten um soziale Differenzen zwischen Frauen.

Das Seminar führt anhand ausgewählter Texte in diese Theoriegeschichte ein. Dabei soll sowohl ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweisen der Herrschaftsverhältnisse Heteronormativismus, Rassismus, Bodyismus und Klassismus als auch theoretische Kenntnisse der Verwobenheit von Diskriminierungs- und Ungleichheitsverhältnissen erarbeitet werden. Anschließend daran geht es um die produktiven Möglichkeiten des Transfers intersektionaler Ansätze in soziologische Analysen. Debatten und Ansätze zu Intersektionalität in der sozialen Ungleichheitsforschung stehen hierbei im Mittelpunkt.