Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2013/2014


Übersicht

  • Seminar: Arbeitssoziologie (Iris Nowak)
  • Seminar: Soziologie des Internets: Aktuelle Diskussionen zu Arbeit, Politik und Technik (Kathrin Ganz)
  • Seminar: Soziologie als Gesellschaftskritik (Gabriele Winker)
  • Care Arbeit in Familien. Zur ökonomischen Bedeutung und staatlichen Regulierung (Gabriele Winker)
  • Intersektionale Mehrebenenanalyse in der (Forschungs-)Praxis (Kathrin Schrader, Jette Hausotter, Gabriele Winker) - fällt aus
  • Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik (Gabriele Winker)

 



Arbeitssoziologie

Dozentin:Iris Nowak
Zeit:montags, 8:00-9:30 Uhr,
Beginn: Montag, den 04.11.13,
Blocktag am Freitag, den 15.11.13, 9:00-15:30 Uhr
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP ab 02.09.13; 12:00 Uhr

Arbeit ist eine zentrale Kategorie der Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft. Aktuell unterliegt sie einem tief greifenden und vielfältigen Veränderungsprozess, der sich durch die Aufweichung und Überwindung etablierter Strukturen und Regelungen kennzeichnen lässt. Die gesamtgesellschaftliche Verteilung von Arbeit verändert sich. Auch Arbeitsformen und -inhalte, Arbeitszeiten und -orte differenzieren sich in vielfältiger Weise aus. Zunehmend kommen Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz, die die Komplexität und Dynamik dieser Veränderungsprozesse zusätzlich erhöhen. Für die Einzelnen bedeutet dies oftmals, dass sich die Arbeit verdichtet und der Leistungsdruck zunimmt. Gleichzeitig verändern sich auch die Möglichkeiten der individuellen Lebensgestaltung. Für immer weniger Menschen ist die eigene Arbeitsbiografie allerdings langfristig planbar.

In dem Seminar werden aktuelle Befunde aus der Arbeitsforschung vorgestellt und diskutiert. Themen sind u.a. Subjektivierung von Arbeit, Prekarisierung von Arbeit, die mit Flexibilisierung und Entgrenzung einhergeht, die Bedeutung neuer Technologien im Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen Bereichen. Die Frage danach, wie Beruf, Familie und andere Lebensbereiche miteinander vereinbart werden können, wird eine Querschnittsfrage sein.


Soziologie des Internets: Aktuelle Diskussionen zu Arbeit, Politik und Technik

Dozentin:Kathrin Ganz
Zeit:dienstags, 09:45-12:45 Uhr, 14-tägig,
Beginn: Dienstag, den 15.10.13;
weitere Termine: 29.10., 12.11., 26.11., 10.12., 14.1.14, 21.1.14
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP ab 02.09.13; 12:00 Uhr

Es ist inzwischen in der Soziologie weitgehend akzeptiert, dass Technologien sozial geformt sind. Entsprechend dieses Verständnisses können verschiedene Angebote im Internet nicht nur unterschiedlich genutzt werden, sondern auch ihre konkrete Konstruktion und Form ist nicht auf eine einzige Form begrenzt. Gleichzeitig haben technische Artefakte wie das Internet wirkmächtige Effekte und Auswirkungen auf das alltägliche Leben.

Das Internet ist die Leittechnologie der Gegenwart und als solche eng mit unserem alltäglichen Handeln, Denken, Arbeiten, Kommunizieren, Lernen etc. verwoben. In dem Seminar werden theoretische und empirische Ansätze aus der soziologischen Internetforschung diskutiert. Es wird untersucht, welche Gestaltungs- und Nutzungspraxen auf das Internet wirken, wie über das Internet soziale Ungleichheit reproduziert, aber auch neue Formen des Sozialen geschaffen werden sowie welche Bilder, Mythen und Metaphern unsere Sicht auf das Internet prägen.

In dem Seminar werden aktuelle Entwicklungen Diskussionen der Internetsoziologie behandelt. Schwerpunkte werden Arbeit, soziale Ungleichheit, Netzpolitik, Protest sowie das Internet der Dinge sein.


Soziologie als Gesellschaftskritik

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:donnerstags, 09:00-12:00 Uhr, 14-tägig,
Beginn: Donnerstag, den 17.10.13;
weitere Termine: 31.10., 14.11., 28.11., 12.12., 09.01.14, 23.01.14
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar (20 TN)
Anmeldung:bei Stud.IP ab 02.09.13; 12:00 Uhr

Im Zentrum des Seminars steht die Frage nach der Bedeutung und dem Ausmaß sozialer Ungleichheit. Es wird ein Überblick über die Entwicklung zentraler soziologischer Analysebegriffe und Ergebnisse der Ungleichheitsforschung gegeben. Dies wird an ausgewählten Forschungsfeldern und Dimensionen ungleicher Lebensbedingungen – primär aus den Bereichen Arbeit und Bildung entlang von Differenzierungskategorien wie arm/reich, Frau/Mann, jung/alt, krank/gesund, unterschiedliche soziale und ethnische Herkunft, Süd/Nord – vertieft dargestellt und diskutiert.

Ferner bietet das Seminar die Möglichkeit, sich mit Handlungsmöglichkeiten und alternativen Gestaltungsvorschlägen zur Überwindung sozialer Ungleichheiten auseinanderzusetzen.


Care Arbeit in Familien.
Zur ökonomischen Bedeutung und staatlichen Regulierung

Dozentin:Prof. Dr. Gabriele Winker
Zeit:mittwochs, 14:30-17:45 Uhr, 14-tägig,
Beginn: Mittwoch, den 16.10.,
weitere Termine: 30.10., 13.11., 27.11., 11.12., 08.01.14, 22.01.14
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar
Anmeldung:Per Email an winker[at]tu-harburg[.]de bis 09.10.13 erforderlich

Ausgehend von den Erkenntnissen feministischer Ökonomie, wonach die lebensnotwendigen Arbeiten sozialer Reproduktion im hegemonialen Diskurs kaum Bedeutung erlangen, steht im Zentrum des Seminars die Care-Arbeit in Familien. Unabhängig davon, ob Care-Arbeit von Familienangehörigen oder Haushaltsangestellten geleistet wird, bleibt sie als typische Frauenarbeit vollständig unbezahlt oder schlecht bezahlt weitgehend unsichtbar. In neoliberalen Zeiten, in denen die Erwerbstätigkeit aller erwartet wird und gleichzeitig sozialstaatliche Leistungen eingeschränkt werden, leiden viele Menschen mit Sorgeverpflichtungen für Kinder oder Pflegebedürftige unter enormen zeitlichen und körperlichen Überlastungen und/oder finanziell bedingten Existenzunsicherheiten. Deswegen sprechen Wissenschaftler_innen von einer Krise sozialer Reproduktion. Diese Situation führt dazu, dass sich finanziell besser gestellte Menschen für eine meist sozial schlecht abgesicherte Haushaltsangestellte entscheiden, die häufig trotz der Übernahme existenziell notwendiger Arbeiten die eigene Existenz und die ihrer Familie nur mittels extremer Zumutungen absichern kann.

Im Seminar beschäftigen wir uns anhand von empirischem Material mit der Problematik von Care-Arbeit – aus Sicht der Familienmitglieder ebenso wie aus Sicht der Haushaltsangestellten. Dazu führen wir qualitative Interviews durch und werten diese mit der intersektionalen Mehrebenenanalyse von Winker/Degele (2009) aus. Mit diesem Ansatz lassen sich neben den Wechselwirkungen zwischen Ungleichheit generierenden Kategorien wie class, gender, race und body auch die Wechselwirkungen zwischen drei Ebenen – nämlich von Sozialstrukturen, symbolischen Repräsentationen und Identitätskonstruktionen – herausarbeiten. So lassen sich die Auswirkungen der sozialen Reproduktionskrise auf unterschiedliche Gruppen wie Haushaltsangestellte in der Pflege oder der Kinderbetreuung, aber auch auf voll berufstätige, prekär arbeitende, erwerbslose Mütter und Väter, Alleinerziehende, Eltern mit Migrationshintergrund uvm. analysieren. Abschließend geht es in diesem Seminar darum, aus den analysierten Problematiken Ideen politischer Handlungsansätze für menschengerechte Familien-, Sozial- und nicht zuletzt Wirtschaftspolitiken zu entwickeln.

Dieses Seminar ist auf zwei Semester angelegt, kann also bei Interesse im SoSe 2014 fortgeführt werden. Willkommen sind allerdings auch Studierende, die nur jetzt im WiSe daran teilnehmen möchten.

Das Seminar eignet sich als Vertiefungsseminar für den Bereich Sozio-Ökonomik der Arbeit ebenso wie für den Bereich Wohlfahrt, Staat, Integration.

Das Seminar findet an der TU Hamburg-Harburg geblockt jeweils am Mittwochnachmittag von 14.30 Uhr bis 17.45 Uhr in SBS 95, Gebäude E, Raum 0.091 an folgenden Terminen statt: 16. Oktober, 30. Oktober, 13. November, 27. November, 11. Dezember, 8. Januar, 23. Januar.


Intersektionale Mehrebenenanalyse in der (Forschungs-) Praxis

Dozentin:Kathrin Schrader, Jette Hausotter, Gabriele Winker - fällt aus
Zeit:Vorbereitungstermin: Donnerstag, 7.11.13, 10:00-15:00 Uhr: Einführung Interviewführung und intersektionale Auswertung, Verteilung der Präsentationen,
Blocktermin: 23.-25.01.14, Beginn 13:00
Ort:Monetastraß 4, Seminarraum Zentrum GenderWissen (Das Seminar findet in deutscher Sprache und in rollstuhlgerechnen Räumen statt.)
Teilnehmende:ca. 20 (max. 10 über STiNE)
Format:Seminar
Anmeldung:über STiNE und an hausotter[at]tu-harburg[.]de

Das Seminar setzt Grundkenntnisse der Intersektionalität voraus. Es hat den Charakter einer Forschungswerkstatt, in der Raum für einen intensiven Austausch über theoretische und methodische Fragen zur Bedeutung von Intersektionalität in empirischen und politischen Projekten gegeben wird. Grundlage dafür sind die (Forschungs-)Projekte der Teilnehmer_innen. Die Werkstatt wird von den Teilnehmer_innen aktiv gestaltet. Gemeinsam wollen wir empirisches Material und Fragen aus der Praxis, die von den Teilnehmenden eingebracht werden, diskutieren.

Teilnehmer_innen, die bereits empirisch und intersektional arbeiten, können ihre Forschungsansätze und Auswertungsmethoden anhand von eigenen Daten vorstellen und diskutieren. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Interview eigens für die Werkstatt zu führen und anhand der Mehrebenenanalyse nach Winker/Degele (2009) auszuwerten.

Besonders freuen wir uns über Beiträge, in denen die Anwendung der Mehrebenenanalyse bereits fortgeschritten ist (z.B. zu Fragen der Typenbildung oder Zusammenführung mehrerer Interviewanalysen).

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Blockseminar: Forschungskolloquium Arbeit - Gender - Technik

Dozentin:Gabriele Winker
Zeit:28.-29.11.13, Beginn 13:00
Ort:E - SBS95, Raum 0.091
Format:Seminar

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Beschreibung folgt.