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Autonomes Tauchen in Schelfmeeren

Tauchfähige, autonome Drifter sollen künftig die gezielte Untersuchung kleinräumiger Strukturen in Schelfmeeren wie der Deutschen Bucht ermöglichen. Klassische Messfahrten mit Forschungsschiffen oder Booten können solche Bereiche – etwa Strömungsfronten, Schichtungen oder lokal begrenzte Veränderungen in der oberen Wasserschicht – nur eingeschränkt erfassen, da das direkte Anfahren die natürlichen Bedingungen verändert oder verwirbelt.

Das Konzept sieht vor, dass die Drifter automatisierte Tauchzyklen durchführen und sich dabei an Strömungen, Gezeiten und weitere Umweltbedingungen orientieren. So sollen sie gezielt in bestimmte Bereiche navigieren und dort Messungen durchführen.

Zur Erfassung solcher Strukturen ist geplant, physikalische Parameter wie Temperatur, Leitfähigkeit und Druck kontinuierlich zu messen. Aus diesen Daten kann nach TEOS-10 die Dichte des Wassers berechnet werden. Vertikale oder horizontale Sprünge in der Dichte dienen als Indikatoren für Grenzflächen zwischen Wassermassen. In Kombination mit geeigneter Sensorik und der autonomen Regelung sollen die Drifter so kleinräumige dynamische Prozesse beobachten können, die für den Austausch von Wärme, Salz, Nährstoffen und biologischer Aktivität entscheidend sind.