
Das AMuSeD-Projekt entwickelt eine modulare Plattform für autonome Messbojen (Drifter), die flexibel mit verschiedenen Sensoren ausgestattet werden kann. Ziel ist die hochaufgelöste und langfristige Erfassung von Umweltparametern zur Unterstützung der Ozeanographie, Klima- und Umweltforschung. Die modulare Bauweise ermöglicht die zukünftige Integration physikalischer, chemischer oder biologischer Sensoren sowie die Kombination mit Technologien für Energieversorgung und Datenübertragung.
Drifter sind eine etablierte Technologie in der Ozeanographie. Sie treiben an der Wasseroberfläche, folgen den Meeresströmungen und übermitteln fortlaufend ihre Position. Abhängig von der Ausstattung können Drifter Parameter wie Temperatur, Leitfähigkeit (Salzgehalt), Strömung oder Nährstoffgehalt erfassen und liefern so wertvolle Daten zur Untersuchung ozeanographischer Prozesse.
Die Integration mehrerer Sensoren stellt jedoch hohe Anforderungen an Elektronik, Datenverarbeitung, Energieversorgung und Sensortechnologie. Das AMuSeD-System verfolgt daher das Ziel einer modularen, kostengünstigen Plattform, die flexibel an unterschiedliche Messaufgaben angepasst werden kann und die Wiederverwendung vorhandener Sensoren ermöglicht.
Laufende Entwicklungen konzentrieren sich darauf, den Mehrwert der treibenden Plattform durch intelligente Regelung zu erhöhen. Ein autonomes Tauchmodul soll künftig die Drifter in variablen Tiefen positionieren. In Kombination mit geeigneten Sensoren können dadurch vertikale Profile erstellt und – über die autonome Regelung – dynamische Strukturen wie Strömungsfronten erkannt und gezielt angesteuert werden.
Zentrale Schwerpunkte des Projekts:
Durch diese Kombination aus Modularität, Energieautonomie und intelligenter Steuerung soll eine vielseitige Plattform entstehen, die in Schelfmeeren, wie der Deutschen Bucht, und in anderen Meeresregionen die Untersuchung kleinräumiger Strömungen, Temperaturänderungen und Stoffaustauschprozesse ermöglicht – zentrale Faktoren für das Verständnis von Klima und marinen Ökosystemen.
Kontakt: Finn Jannek Klar