COSY-SMILE-2 - Completely Synthetic Stroke Model for Interventional Development and Education 2

Zusammen mit der Klinik und Poliklinik für neuroradiologische Diagnostik und Intervention des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) wird am PKT, aufbauend auf den Ergebnissen des Projektes COSY-SMILE, das Projekt COSY-SMILE-2 bearbeitet.

Ausgangssituation

Der ischämische Schlaganfall ist einer der Hauptfaktoren, die zur Behinderung und Tod weltweit führen. Der häufigste Grund für einen akuten Schlaganfall ist ein Verschluss einer Gehirnarterie durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), der zum Sauerstoffmangel einer Hirnregion und folglich zum Hirninfarkt führt. Die Wiedereröffnung über eine katheterbasierte Behandlung, die sogenannte Thrombektomie, stellt die Therapie der ersten Wahl dar. Unter hohem Zeitdruck wird das Ziel verfolgt, das betroffene Gefäß möglichst schnell zu öffnen. Spezielle Gefäßpathologien werden dabei zu einer besonderen Herausforderung für den behandelnden Arzt. Darüber hinaus können während der Behandlung lebensgefährliche Hirnblutungen entstehen, welche eine erfolgreiche Behandlungsdurchführung zusätzlich erschweren. Daher ist ein kontinuierliches Training und sicheres Beherrschen der Behandlungstechniken, wie beispielsweise der Thrombektomie, für den Arzt unabdingbar. Ein gängiges Trainingsmodell für die Thrombektomie ist das Tiermodell am Schwein. Aufgrund der seit 2015 erfolgten klinischen Etablierung der Thrombektomie als Behandlungsverfahren ist mit einem hohen Bedarf an Trainingsmaßnahmen zu rechnen. Das in Kooperation mit dem UKE entwickelte neurointerventionelle Trainings- und Simulationsmodell HANNES bietet Medizinern eine umfangreiche Alternative zu den gegenwärtig vielerorts gängigen Trainings, welche an lebenden Tieren durchgeführt werden.

Zielsetzung

Im Rahmen des Projekts COSY-SMILE-2 soll das synthetische Simulationsmodell erweitert werden, um durch speziellere Pathologien und Normvarianten sowie der Ermöglichung neuer Behandlungsprozeduren eine größere Bandbreite an Trainingsszenarien zu ermöglichen. Hierdurch sollen potenziell notwendige Trainings- und Forschungsaktivitäten an Tieren vollständig obsolet werden.

Vorgehensweise

Die Erweiterung des Simulationsmodells um weitere Pathologien und Normvarianten soll auf Grundlage originaler, anonymisierter Patientendaten erfolgen. Hierzu werden die Daten zunächst ausgewertet und nachbearbeitet, um letztlich als neue Varianten in den modularen Blutgefäßbaum des Simulationsmodells HANNES integriert werden zu können. Darüber hinaus wird eine Erhöhung des Realitätsgrades u.a. durch Einbringung weiterer Messtechnik in das Modell ermöglicht. Das Projekt profitiert von einer starken interdisziplinären Zusammenarbeit von Universitätsingenieuren der TUHH und Medizinern des UKEs.

Projektorganisation

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. D. Krause

Projektmanagement und -bearbeitung: Jonte Schmiech, M.Sc.

Projektförderung und Verbundpartner

Das Projekt COSY-SMILE-2 mit dem Förderkennzeichen 16LW0165K wird vom 01.06.2022 bis 31.05.2024 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Alternativmethoden zum Tierversuch" gefördert. Projektträger ist VDI/VDE Innovation + Technik GmbH.

    

Projektposter