Institute for Mechatronics in Mechanics M-4
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19.09.2023

Maschinen der TU Hamburg malen abstrakte Gemälde zu Live-Musik: Studierende präsentieren Kunst im Harburger Hafen

In diesem Jahr hatten einige Studierende der Technischen Universität Hamburg eine besondere Aufgabe: Maschinen zu entwickeln, die in Echtzeit Musik interpretieren und dazu abstrakte Gemälde auf eine Leinwand bringen. Drei Monate lang haben vier Teams, bestehend aus jeweils fünf bis acht Studierenden, Drucker-ähnliche Systeme entworfen, die einen Pinsel führen können. Dafür hatten sie ein Budget von 500 Euro zur Verfügung. Unter Anleitung von Lehrenden haben die Studierenden dabei alle Methoden angewendet, die Ingenieur*innen in Produktentwicklungsprozessen benötigen.

Das Projekt ist Teil der Lehrveranstaltung "Angewandte Entwicklungsmethodik in der Mechatronik", die dieses Jahr nicht nur die TU-Fachbereiche Elektrotechnik, Maschinenbau und Softwareentwicklung zusammenbringt, sondern auch in enger Kooperation mit dem neu gegründeten ligeti zentrum im Herzen von Harburg durchgeführt wurde.

Am Donnerstag, dem 06. Juli, wurden die Ergebnisse dieser besonderen Zusammenarbeit vor Ort im ligeti zentrum präsentiert, live begleitet durch das SPIIC+. Dieses ist ein Teilprojekt des ligeti zentrums, das unter der Leitung von Vlatko Kučan im artistic research lab angesiedelt ist. Das Akronym SPIIC+ steht für Social Performance, Interdisciplinary Improvisation and Creativity. Bei der Erforschung künstlerisch-kreativer Prozesse spielt das SPIIC+ Ensemble eine zentrale Rolle und ist seit seiner Gründung im Jahr 2018 an zahlreichen Projekten, Konzerten und Festivals beteiligt gewesen. Internationale Resonanz hat es unter anderem durch die Auftritte beim „Bauforum Magistralen“, der „TENOR conference“ (Hamburg, 2021) und der „International Web Audio Conference“ (WAC) (Cannes, 2022) erfahren, wo das Ensemble jeweils die vielbeachteten Abschlusskonzerte bestritt.

Am meisten überzeugt hat am Ende ein System, das sowohl bei den Ingenieuren wie auch den Künstlern in der Jury punktete. Dieses konnte gegenüber den Mitstreitern zusätzlich die Lautstärke und die Varianz gespielter Noten in das Gemälde einbringen. Durch seine variable Aktualisierungsrate von 200 – 500 Millisekunden hat das Gewinnerteam ein System geschaffen, welches live mit den Musikern interagieren konnte. Dieses sowie der künstlerische Eindruck der so entstandenen Bilder haben aus Sicht der Künstler die Entscheidung bestärkt.

Das Feedback aller Studierende war exzellent. Hier konnten Sie von der Idee bis zum Produkt den kompletten Entwicklungszyklus durchlaufen, und gehen nun mit gesteigerten Selbstvertrauen an die echten Herausforderungen der Zeit im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt im Rahmen ihres Studiums und darüber hinaus.