Laufzeit: 01.10.2010 bis 31.03.2014
Auftraggeber/Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bearbeitung: Carsten Gertz (Leitung und Kontakt), Sven Altenburg, Max Bohnet, Thiago Guimarães Rodrigues, Jacqueline Maaß, Hanna Motupalli, Marcus Peter
Verbundprojekt, das quantitative (Landnutzungs- und Verkehrsmodell) und qualitative (Planspiel mit politischen Akteuren) Methoden verbindet, um Handlungsempfehlungen bei steigenden Energiepreisen zu geben.
Etwa die Hälfte ihres verfügbaren Einkommens geben deutsche Haushalte für das Wohnen und die Mobilität aus. Ausgangsthese des Projekts LAN ist, dass die Energiepreise mit hoher Wahrscheinlichkeit beides deutlich teurer machen werden, da das Ölfördermaximum unmittelbar bevorsteht. Die Energiepreisentwicklung wird erheblichen Einfluss auf Landnutzung und Mobilität haben, da es die Standortwahl von Haushalten und Unternehmen, das Mobilitätsverhalten, die Wohn- und Gebäudekosten sowie die kommunale Einnahmen- und Ausgabensituation betrifft. Zudem spitzen steigende Energiekosten vor dem Hintergrund des demographischen Wandels Fragen der Daseinsvorsorge insbesondere im ländlichen Raum weiter zu. Das Projekt LAN setzt sich zum Ziel, die Betroffenheit von Haushalten, Unternehmen und Gebietskörperschaften zu analysieren und ihre Anpassungsreaktionen mit Hilfe eines räumlichen Wirkungsmodells zu simulieren. Es geht zudem vor allem der Frage nach, wie Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik in den kommenden Jahren angemessen mit der Energiepreiszunahme umgehen können. Dabei wird erwartet, dass steigende Energiepreise einen erheblichen politischen Handlungsdruck generieren. Anpassungsmöglichkeiten und -strategien bedürfen dabei einer räumlichen Spezifizierung zwischen Städten und ihren Umlandgemeinden und dem ländlichen Raum. Das Projekt koppelt daher die räumliche Wirkungsmodellierung (Teilprojekt 1) und politische Handlungs- und Reaktionsmuster (Teilprojekt 2) in einem Verbundvorhaben. Die Kopplung erfolgt über ein Simulationsexperiment. In dessen Verlauf werden die Handlungsreaktionen von relevanten politischen Akteuren mittels einer an das Delphi-Verfahren angelehnten Planspiel-Methodik abgefragt und zu politischen Rahmensetzungen für die folgende Simulationsperiode verdichtet. Dieser experimentelle Regelkreis dient als Grundlage für die Ableitung umsetzungsorientierter Handlungsempfehlungen, die in einem transdisziplinären Prozess entwickelt werden.
Veröffentlichungen:
Vorträge: