- Vorstudie -
Laufzeit: 15.02.2008 bis 15.08.2008
Auftraggeber/Finanzierung: BMVBS und BBR
Bearbeitung: Carsten Gertz (Leitung), Sven Altenburg, Max Bohnet, Christof Hertel
Bei absehbar deutlich höheren und noch weiter steigenden Energiepreisen sind in Zukunft deutlich höhere Mobilitätskosten für private Haushalte und Unternehmen zu erwarten. Aus diesen Entwicklungen ergeben sich vielfältige Handlungsfelder für Politik und Raumplanung, wie beispielsweise die Förderung postfossiler Technologien, aber auch die Überprüfung und Transformation bestehender Siedlungsstrukturen. Ziel dieser Vorstudie war es, einen Überblick über mögliche Entwicklungen im Bereich der Mobilitätskosten und deren Auswirkungen auf die Siedlungsstrukturen zu erhalten. Dabei wurden generelle Handlungsoptionen ermittelt und bestehende Forschungslücken aufgezeigt.
Diese Vorstudie liefert eine Bestandsaufnahme des bisherigen Wissensstandes. Es wurden aktuelle Szenarien der Mobilitätskostenentwicklung ausgewertet und die daraus resultierenden Konsequenzen dargestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer räumlich und sozioökonomisch differenzierten Betrachtung. Zur Abschätzung individuell zu erwartender Betroffenheiten von Haushalten wurde der Datensatz der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2003 durch räumliche Faktoren erweitert und mit Hilfe statistischer Analysen daraufhin überprüft, welche Faktoren das Mobilitätsbudget eines Haushaltes beeinflussen. Diese Erkenntnisse wurden zu einem Modell zusammengeführt, das die zu erwartenden Verkehrsausgaben von Haushalten anhand räumlicher und sozialer Faktoren schätzen kann.
Im nächsten Schritt wurden potentielle Optionen geprüft, wie ein Haushalt auf steigende Verkehrskosten reagieren kann. Die individuellen Handlungsspielräume werden von der räumlichen und sozialen Situation der Haushalte beeinflusst. Die Studie konnte auf dieser Basis Problemräume und soziale Risikogruppen identifizieren, deren Anpassungsmöglichkeiten besonders beschränkt sind.
Die so entwickelte Abschätzung der denkbaren Risiken wurde zu generellen Handlungsempfehlungen für Politik und Planung mit Berücksichtigung der Siedlungs- und Raumentwicklung überführt. Ein besonderes Anliegen war es dabei, bestehende Wissenslücken zu identifizieren. Durch diese neuen Erkenntnisse soll es für Politik und Raumplanung möglich sein, für die Zukunft gewappnet zu sein und auch auf kritische Entwicklungen reagieren zu können.
Veröffentlichungen: