intermobil Region Dresden

Zukünftige Strategien zur Mobilitätssicherung in mittleren Ballungsräumen - Forschung, Entwicklung und Realisierung


Laufzeit: 01.06.1999 bis 30.05.2004

Auftraggeber/Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Kontakt: Carsten Gertz

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kutter

Beteiligte Arbeitsbereiche:
-AB 1-10 Verkehrssysteme und Logistik (federführend)
-AB 1-06 Stadt- und Regionalökonomie
-AB 1-08/1 Arbeitswissenschaften
-AB 1-11Technikbewertung

Kooperationspartner:
-TU Dresden, Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung
-Overberg Verkehrsplanung, Berlin
-Mikota Datenverarbeitung, Berlin
-Büro für integrierte Planung BiP, Herdecke, Berlin, Kassel

 


 

Die Bundesregierung hat im Dezember 1996 eine Mobilitätsforschungsinititative unter dem Leitbild verabschiedet, Mobilität dauerhaft zu erhalten und gleichzeitig die unerwünschten Folgen des Verkehrs spürbar zu verringern. Große Bedeutung hat dabei die Mobilitätssicherung in Ballungsräumen. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs wurden von einer Jury aus 155 eingereichten Vorschlägen fünf Projekte zur Förderung ausgewählt. Zu diesen "Leitprojekten" gehört das Forschungsvorhaben intermobil Region Dresden, das sich wiederum aus sieben Teilprojekten zusammensetzt.

Der Arbeitsbereich Verkehrssysteme und Logistik bearbeitet zusammen mit weiteren Mitgliedern des ECTL und anderen Partnern federführend die Teilprojekte "Raumstrukturelle und verhaltensstrukturelle Voraussetzungen der nachhaltigen Mobilitätssicherung" und "Simulation der Gesamtverkehrsentwicklung und Wirkungsabschätzung".

Teilprojekt "Raumstrukturelle und verhaltensstrukturelle Voraussetzungen der nachhaltigen Mobilitätssicherung"

Mobilitätskonzepte können nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn sie neben der Verbesserung von Verkehrsangeboten auch bei der Verkehrsnachfrage gestaltend eingreifen. Ziel des Teilprojekts ist es daher, neben dem im Leitprojekt ebenfalls angestrebten besseren öffentlichen Verkehrsangebot die Voraussetzungen für eine passende Nachfrage zu schaffen. Diese wird insbesondere durch die Siedlungsstruktur der Region bestimmt. So können Infrastruktur investitionen nur dann wirksame Verbesserungen der Verkehrs- und Umweltsituation bewirken, wenn sichergestellt wird, dass auch die Siedlungsstruktur auf den öffentlichen Nahverkehr ausgerichtet wird.

Durch eine umsetzungsorientierte Forschung soll aufgezeigt werden, wie innovative Ansätze zur Nachfragesteuerung eine bessere Wirkung erzielen können. Das Teilprojekt "Raumstrukturelle und verhaltensstrukturelle Voraussetzungen der nachhaltigen Mobilitätssicherung" umfasst daher mehrere Ebenen bzw. Forschungsbausteine:

  • Integriertes regionales Flächenmanagement
  • Standort- und Mobilitätsmanagement für private Haushalte
  • Beeinflussung der Standortwahl von Unternehmen
  • Telemobilität: Potenzialanalyse und Diffusionsszenario
  • Psychologische Grundlagen des Mobilitätshandelns

Teilprojekt "Simulation der Gesamtverkehrsentwicklung und Wirkungsabschätzung"

Zu den Besonderheiten des Leitprojekts intermobil Region Dresden gehört seine Integration von technischen, planerischen und organisatorischen Maßnahmen in Strategien unterschiedlichster räumlicher und zeitlicher Wirkungstiefe.

Die Aufgabe des Teilprojekts "Simulation der Gesamtverkehrsentwicklung und Wirkungsabschätzung" ist die Ermittlung und Bewertung der ineinandergreifenden Wirkungen aller dieser Strategieelemente. Diese Evaluation erfolgt nach einem vorgegebenen Lastenheft, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung verbindlich für alle fünf Leitprojekte von "Mobilität in Ballungsräumen" vorgegeben wurde.

Zur Berechnung der Bewertungsindikatoren des Lastenhefts ist es notwendig, zunächst die Verkehrswirkungen aller Maßnahmen von intermobil Region Dresden zu ermitteln. Die innerhalb des Projekts realisierten Pilotvorhaben und Strategien sind dafür auf die Gesamtregion hochzurechnen. Des weiteren müssen die Projektwirkungen Trendszenarien gegenübergestellt werden, um eine saubere Trennung der Verkehrswirkungen der Projektstrategien von anderen in der Region stattfindenden Prozessen zu ermöglichen.

Zur Berechnung der Indikatoren kann zum Teil auf bereits am Arbeitsbereich vorhandene Bausteine zur Verkehrsimulation zurückgegriffen werden, die im Rahmen des Teilprojekts weiterentwickelt werden. Darüber hinaus werden aber auch neue Simulationsinstrumente zur Abbildung des Wirtschaftsverkehrs sowie der zeitlichen Prozesse (Bevölkerungsentwicklung, Standortveränderungen etc.) entwickelt.

vergleichbare Veröffentlichung zum Themenfeld: ECTL Working Paper 7