Christian Peter Ahrens

Name, Vorname: Ahrens, Christian Peter
Nationalität: deutsch
Stadt, Land: Hamburg, Deutschland
Studiengang/Abschluss: Dipl.-Ing. Bauingenieurwesen und Umwelttechnik
Abschlussjahr: 1997
Arbeitgeber und Position: Peter Ahrens Bauunternehmer GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter

"Mit unterschiedlichen Menschen auf Augenhöhe kommunizieren"

 

Sie sind in einer Familie von Bauingenieuren aufgewachsen, lag es also nahe, dass Sie sich damals für dieses Studienfach an der TU Hamburg entschieden haben?
In gewisser Weise schon. Bereits während meiner Schulzeit hatte ich die Gelegenheit, viel Zeit in unserem Familienunternehmen zu verbringen und konnte dabei in verschiedenen Bereichen erste praktische Erfahrungen sammeln. Allerdings war ich auch schon immer von den Naturwissenschaften fasziniert, weshalb ich mich zunächst für ein Chemiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München entschied und auch abschloss. Während des Studiums wurde mir jedoch zunehmend klar, dass mein Herz doch für unser Familienunternehmen schlug und ich dort meine Zukunft sah. Somit zog es mich damals im Anschluss an die TU Hamburg, der Studiengang Bauingenieurwesen und Umwelttechnik hat mich bestens auf meine zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

Wie würden Sie den Charakter der TU Hamburg mit drei Eigenschaften beschreiben?
Die Technische Universität Hamburg steht für Modernität. Als Campus-Universität wird der intensive Austausch zwischen Studierenden und Dozenten gefördert und durch zielgerichtete Forschungsprojekte wird der Weg für die spätere Umsetzung in die Praxis geebnet.

Gab es während Ihrer Zeit an der TU ein für Sie unvergessliches Erlebnis?
Der Abschluss meines Studiums war definitiv ein unvergessliches Highlight. Für meine Diplomarbeit mit dem Thema ‚Entwurf eines Fernmeldeturms‘ wurde ich mit dem Diplompreis der Hamburger Bauindustrie ausgezeichnet. Ich habe damals viel Zeit in dieses Projekt investiert und mich deshalb sehr über diesen Preis gefreut.

Sie leiten nun in vierter Generation das Bauunternehmen Peter Ahrens. Wie haben sich die Anforderungen an das Bauwesen verändert?
Seit mein Urgroßvater 1902 das Bauunternehmen gründete, hat sich die Bauwirtschaft grundlegend gewandelt. Ursprünglich als Maurer- und Betonbau-Betrieb gestartet, haben wir heute die Transformation zu einem digitalisierten Generalunternehmen vollzogen. Eine aktuelle Entwicklung ist zum Beispiel der zunehmende Fokus auf nachhaltiges Bauen. Die Nachfrage nach Green Building Konzepten, auf die wir uns spezialisiert haben, ist ein klarer Indikator für den Wandel der Marktanforderungen. Solche Konzepte umfassen nicht nur die Verwendung umweltfreundlicher Materialien, sondern vor allen Dingen innovative Ansätze in der Energieeffizienz und der Reduzierung von CO₂-Emissionen. Trotz der technologischen Innovationen bleibt das Handwerk im Herzen unserer Arbeit verankert. Es ist das Fundament, auf dem unser Unternehmen aufgebaut ist.

Wie schaffen Sie es, die Balance zwischen Tradition und Innovation in Ihrem Familienunternehmen zu wahren, und welche Rolle spielt die nächste Generation dabei?
Für mich sind das keinesfalls Gegensätze. Unser Unternehmen hat sich über die Generationen hinweg immer weiterentwickelt und auch schwierige Phasen der Bauwirtschaft überstanden. Dies gelingt nur durch die Bereitschaft zur Veränderung und Anpassung an Marktgegebenheiten. Die verschiedenen Generationen mit ihren unterschiedlichen Stärken einzubeziehen, halte ich für entscheidend. Unser Projektleitungsteam ist jung, und gleichzeitig haben wir Mitarbeiter wie erfahrene Poliere, die schon über 25 Jahre bei uns sind. Genau diese Mischung ermöglicht einen guten Austausch und gegenseitiges Lernen. Zudem sind zwei unserer Kinder bereits aktiv im Unternehmen tätig. Im Rahmen ihrer akademischen Ausbildung und ihrer persönlichen Leidenschaften für die Baubranche freut es mich zu sehen, wie sie sich aktuell einbringen und ich bin gespannt, wie sich unser Unternehmen mit diesem Ideen-Boost in Zukunft weiterentwickeln wird.

Was sollten Absolvent*innen mitbringen, die eine Karriere in der Baubranche anstreben?
Neben fundiertem technischem Wissen vor allem Teamgeist und die Fähigkeit, mit unterschiedlichsten Menschen auf Augenhöhe zu kommunizieren. Ebenso wichtig ist mittlerweile das Know-how in Bezug auf digitale Tools und Technologien. In unserer Branche ist es zudem essenziell, dass eine ausgeprägte Bereitschaft besteht, Verantwortung zu übernehmen. In einem mittelständischen Unternehmen wie unserem erhalten engagierte Absolvent*innen die Möglichkeit, sich schnell weiterzuentwickeln und anspruchsvolle Aufgabenbereiche zu übernehmen.

Was würden Sie einen allwissenden Forscher aus der Zukunft fragen? 
Ich würde ihn fragen, wie wir eine vollständig nachhaltige und umweltgerechte Energieversorgung ohne schädliche Emissionen oder ungewollte Abfallprodukte erreichen könnten. Hierbei handelt es sich ja um eine der zentralen Fragen unserer Zeit, auf die es aus meiner Sicht im Moment noch keine geeignete Antwort gibt.

Wenn Sie Präsident der TU Hamburg wären …
… würde ich die nationale und internationale Vernetzung von Forschung, Entwicklung, Anwendung und Alumni weiter vorantreiben und so den bereits jetzt beschrittenen Weg konsequent weitergehen.