Blockchain für die Kreislaufwirtschaft: Konzeption und Evaluation Blockchain-basierter digitaler Zwillinge


Von den weltweit verarbeiteten Materialien werden lediglich sechs Prozent recycelt. Hinzu kommen die globalen Herausforderungen des Klimawandels, die zunehmende Rohstoffverknappung und die steigende Verschmutzung der Umwelt, aus welchen nicht zuletzt der Bedarf an einer stärkeren Kreislaufführung der Materialströme resultiert. Das Loslösen vom „take-make-dispose“ (Produzieren-Nutzen-Entsorgen)-Gedanken und die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft dienen nicht nur der Entlastung der Umwelt, sondern eröffnen gleichzeitig auch enorme Einsparpotentiale für Unternehmen.

Dennoch wird die Einführung von Ansätzen der Kreislaufwirtschaft, deren Kernelemente sich im Schließen von Produkt- und Materialkreisläufen und der Wiederaufbereitung von Abfall zu Sekundärrohstoffen widerspiegeln, durch Informationsasymmetrien gehemmt. Der Mangel an einem durchgängigen Informationsfluss entlang der Supply Chain und der hohe Koordinationsaufwand zur Integration der Akteure haben zur Folge, dass benötigte Produktinformationen zur effektiven Kreislaufführung häufig nicht vorliegen. Potentiale zur Verbesserung des Informationsflusses bietet ein Blockchain-basierter digitaler Zwilling.

Das Institut für Logistik und Unternehmensführung (LogU) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) unter wissenschaftlicher Leitung durch Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten arbeitet seit Dezember 2020 gemeinsam mit der Kühne Logistics University (KLU) an dem IUTA-Projekt „Blockchain für die Kreislaufwirtschaft“.

Ziel des Projekts ist es, digitale Zwillinge auf Basis der Blockchain-Technologie zu konzeptionieren und in Bezug auf den Nutzen für Supply Chains der Kreislaufwirtschaft zu evaluieren. Vor diesem Hintergrund werden anhand verschiedener qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden Anwendungsfälle für Blockchain-basierte digitale Zwillinge in Supply Chains der Kreislaufwirtschaft untersucht, geeignete Produkte klassifiziert, digitale Zwillinge konzeptioniert und die strategischen Auswirkungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) abgeleitet. Aufbauend darauf soll eine Entscheidungshilfe für KMU entstehen, welche über die mit dem Einsatz Blockchain-basierter digitaler Zwillinge verbundenen technischen Umfänge, strategischen Implikationen sowie ökologischen und ökonomischen Effekte informiert.
 

Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), Vorhaben-Nummer 21272 N / 1

AiF-Forschungsvereinigung: Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA)

 

Ansprechpartner:

Beverly Grafe

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

E-Mail: beverly.grafe@tuhh.de


Prof. Dr. Wolfgang Kersten
Leitung

Telefon: +49 40 42878 3525