Für vergleichbare Bedingungen in den Entkalkungsexperimenten wurde eigens eine Anlage gebaut, in der Rohrleitungen unter definierten Bedingungen verkalkt werden können. Hierdurch ist es möglich reproduzierbare, feste Calcitablagerungen in Edelstahlrohren zu erzeugen (Abb. 1 A). In einer originalgetreu nachgebauten mobilen Trinkwasserversorgungsanlage werden die stark verkalkten Rohre mit verschiedenen organischen Säuren in unterschiedlichen Konzentrationen gereinigt und dann mit Trinkwasser gespült. Die Anlage wird anschließend mit einem praxisnahen Fließ-Stagnations-Programm betrieben und die Wasserphase in den folgenden Wochen unter Betriebsbedingungen auf verschiedene chemische und mikrobiologische Parameter hin untersucht, darunter der gesamte und der gelöste organische Kohlenstoff (TOC und DOC), die Calcitlösekapazität (Dc), die Gesamtzellzahl und die Koloniezahl bei 20 °C und 36 °C nach Trinkwasserverordnung 1990. Ziel dieser Untersuchung ist es, ein optimiertes Verfahren zur Entkalkung zu finden, welches eine effizientere Entkalkungsleistung erbringt und kein mikrobielles Aufwachsen bei Wiederinbetriebnahme nach sich zieht. Bestehende Entkalkungsvorschriften werden kritisch geprüft und bewertet und neue Empfehlungen zur Entkalkung werden erarbeitet. Abbildung 1: (A) Verkalkte Rohre, wie sie zur Entkalkung eingesetzt werden, (B) Rohre nach Entkalkung |