DVGW-Vorhaben: Unbedenkliche und rechtlich gesicherte Applikation von Antiskalanten in der Trinkwasseraufbereitung mittels Umkehrosmose und Nanofiltration

 

Finanzierung: DVGW (Projektnummer W 202324)
Laufzeit: 01.12.2023 - 30.06.2026
Projektpartner:

Projektkoordination: DVGW-Forschungsstelle TUHH
Projektpartner:
•    TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser
•    Umweltbundesamt (Fachgebiet II 3.3, Wasseraufbereitung)
Assoziierte Partner:
•    HOFOR (Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Kopenhagen)
•    Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Ostharz

Projektleitung / Projektbearbeitung:

Dr.-Ing. Barbara Wendler, NN

Problemstellung:

Der Einsatz von Antiskalanten (AS) ist in der Aufbereitung von Trinkwässern mittels Umkehr¬osmose (RO) bzw. Nanofiltration (NF) in Deutschland gängige Praxis. In den ca. 90 Anlagen werden unter-schiedliche technische Produkte eingesetzt, i. d. R. auf Basis von Phosphonsäure, aber auch phosphorfreie AS auf Basis von Polyacrylsäuren. Die zugelassenen Antiskalanten sind in der §-20-Liste der TrinkwV festgelegt.
Das Vorläuferprojekt KonTriSol (Förderung BMBF/DVGW, Projektende 2023) zeigte akute Problemlagen beim Einsatz von AS in der Membranfiltration auf. Es wurden Restkonzentrationen von Antiskalanten in Permeaten bzw. Trinkwässern entsprechender Anlagen gefunden.
Außerdem ist bei P-haltigen Antiskalanten unklar, welche Auswirkung Nebenbestandteile der Produkte haben. Bei P-freien Produkten gibt es Hinweise, dass der Wirkstoffanteil mit kleiner Molekülmasse unwirksam ist oder Biofouling verursachen kann.

Vorgehensweise:

Es werden Lösungen mit Blick auf die jeweiligen Produktverunreinigungen der AS, die Humantoxizität sowie das Betriebsverhalten gesucht.
Unter direkter Einbindung des UBA als Projektpartner sollen sichere betriebliche, regelwerkbasierte und rechtliche Bedingungen für Deutschland abgeleitet werden.
Die konkreten Zielsetzungen sind folgende:

  • Weiterentwicklung der Analytik für die verschiedenen Arten von Antiskalanten, u.a. um den Umfang des Übertritts von AS in das Permeat der RO/NF zu klären
  • Vereinfachung der Analytik der AS durch Entwicklung einer „Analytischen Testbatterie“, damit vereinfachte, kostengünstige und schnelle Charakterisierungen umsetzbar sind
  • Identifikation von sicheren und unbedenklichen AS- Formulierungen (in Bezug auf Nebenbestandteile, Membrangängigkeit, Foulingpotential in RO/NF, Verkeimungspotential in Trinkwasserverteilung)
  • Untersuchung sogenannter „grüner“ Antiskalanten (in Deutschland noch nicht zugelassen) in Hinblick auf Wirksamkeit und mögliche Nebeneffekte
  • Vorschläge für eine rechtssichere Regelung über das technische Regelwerk des DVGW (W236) sowie die §-20-Liste der TrinkwV
Aktuelle Projektergebnisse: Download