Entwicklung eines Konzepts für den Einsatz von digitalen Technologien im Scope 3 Carbon Accounting

Aufgrund des Klimawandels verstärken Politik, Gesellschaft und das Marktumfeld den Druck auf Unternehmen, ihre verursachten Emissionen nachzuvollziehen. Dies hat zunehmend Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von KMU, da große Konzerne ihre Anforderungen an ebendiese weitergeben. Entsprechend sind KMU besonders gefordert, die eigenen Emissionen (Scope 1 und 2) zu bilanzieren. Allerdings besitzen Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3) zumeist eine höhere Klimarelevanz für Unternehmen. Diese bleiben jedoch in der Praxis häufig unberücksichtigt.

Denn das Scope 3 Carbon Accounting geht mit einer Reihe von Herausforderungen, u. a. bei der Datenerhebung und -bereitstellung der unterschiedlichen Emissionsquellen einher. Die damit verbundenen Aktivitäten übersteigen hierbei oftmals die zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie Kompetenzen von KMU. Erschwerend liegen die verfügbaren Lösungsansätze weit hinter den aktuellen technologischen Möglichkeiten und erfordern damit einen hohen Anteil an menschlichem Input.

Entsprechend ist es notwendig, dass neue Lösungsansätze im Kontext der Digitalisierung zur Verfügung gestellt werden, sodass KMU Scope 3 Emissionen automatisch, präzise und kostengünstig erfassen und berechnen können. Das Institut für Logistik und Unternehmensführung (LogU) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) unter wissenschaftlicher Leitung durch Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten arbeitet seit Juli 2021 an dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt „Entwicklung eines Konzepts für den Einsatz von digitalen Technologien im Scope 3 Carbon Accounting“.

Ziel des Vorhabens ist es, für KMU ein Konzept zu entwickeln, dass den Einsatz von digitalen Technologien im Scope 3 Carbon Accounting in logistikintensiven Branchen unterstützt. Dabei sollen die Anforderungen von KMU an das Scope 3 Carbon Accounting abgeleitet, Einsatzmöglichkeiten von digitalen Technologien im Scope 3 Carbon Accounting identifiziert sowie bewertet und Leitfäden zur Implementierung entwickelt werden. Ein webbasierter Demonstrator für KMU ermöglicht anschließend eine Entscheidungsunterstützung zur zielführenden Einbindung von digitalen Technologien in Scope 3 Carbon Accounting.

 

Vorhaben der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), Vorhaben-Nummer 21899 N

AiF-Forschungsvereinigung: Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA)

 

Ansprechpartner:

Hannah-Deborah Harbich

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

E-Mail: hannah-deborah.harbich(at)tuhh.de

Telefon: +49 40 42878 3767

 

Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten

Leitung

Telefon: +49 40 42878 3525