Forschungsprojekt: H2-Endo
Forschungsbereich: Endoskopie, MRO, Wasserstoff, KI
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (LuFo VI-3)
In Zusammenarbeit mit: IT Concepts GmbH, 3D.aero GmbH, LED GmbH, Leder Elektronik Design GmbH
Beginn des Projekts: Januar 2025
Ende des Projekts: Dezember 2027
Ansprechpartner am Institut: Knud Grigat, M.Sc

Beschreibung:

In der Instandhaltung von Luftfahrzeugen, insbesondere bei Flugzeugtriebwerken, spielen endoskopische Messsysteme eine bedeutende Rolle, da sie Inspektionen ohne aufwändige Demontage ermöglichen. Zunehmend kommen dabei 3D-messende Endoskope zum Einsatz, mit deren Hilfe Defekte vermessen, klassifiziert und fundierte Entscheidungen über eine kostenintensive Außerbetriebnahme oder Demontage getroffen werden können. Zukünftige emissionsfreie Flugzeuggenerationen mit wasserstoffbasierten Antriebssystemen bringen auch für Maintenance-, Repair- and Overhaul-Prozesse (MRO) besondere Anforderungen mit sich. So stellt etwa austretendes Wasserstoffgas, durch Leckagen oder durch kontrolliertes Ablassen zur Druckregulierung, aufgrund seiner Entzündlichkeit und potenziellen Explosivität eine Gefahr dar. Dies erfordert besondere Schutzmaßnahmen, wie etwa die Vermeidung von Zündquellen durch den Einsatz explosionsgeschützter (ATEX-zertifizierter) Geräte. Beim Einsatz konventioneller Messsysteme müsste das Triebwerk zeitintensiv mit Inertgasen gespült werden, um den Explosionsschutz gewährleisten zu können.

Darüber hinaus führt der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger zu veränderten Schadensbildern, die es zu analysieren gilt. Da die konkrete Ausgestaltung wasserstoffbasierter Antriebe derzeit noch Gegenstand aktueller Forschung ist, müssen auch die endoskopischen Messsysteme adaptierbar sein. Um die Dichtheit von Verbindungsstellen im Antriebsstrang auch an schwer zugänglichen Bereichen prüfen zu können, ist zudem eine Kombination aus Endoskopie und Gasanalyse erforderlich.

Das Ziel des Verbundprojektes H2-Endo ist daher die Entwicklung eines Modulbaukastens von endoskopischen Messsystemen für die Inspektion von Luftfahrzeugen mit wasserstoffbasierten Antriebssystemen. Das IFPT beschäftigt sich in seinem Teilvorhaben mit den Anforderungen an den Modulbaukasten, die sich aus einer Analyse von MRO-Prozessen sowie wasserstoffbasierten Antriebskonzepten ergeben. Zusätzlich sollen die Auswirkungen von Wasserstoff als Energieträger auf die auftretenden und durch das Messsystem zu erkennenden Schadensbilder analysiert werden. Dabei beschäftigt sich das IFPT auch mit der Adaption von KI-Methoden zur Schadenserkennung auf die neue Domäne Wasserstoff. In diesem Rahmen sollen synthetische Trainingsdaten generiert werden, um eine (teil-)automatisierte Befundung zu ermöglichen.

     

Ansprechpartner am Institut: Knud Grigat