Zusammenfassung

Die Einwirkung des Menschen auf das weltweit einzigartige Küstensystem „Wattenmeer“ hat in den letzten Jahrhunderten die Küstenlinie und Morphologie dieses Systems dauerhaft verändert. Stakeholder und Hafenbetreiber im Küstenbereich beklagen seit Jahrzehnten stetig zunehmende Verschlickung. Die Aufgabe dieser Dissertation war es (1) Nachweise für zunehmende Verschlickung im Zeitraum von 1996 bis 2016 zu finden und (2) mögliche Wirkungsketten zu untersuchen. Eine Topographie-Analyse bestätigte dies zunächst durch die Zunahme der mittleren Watthöhe und des Sedimentvolumens im Wattbereich. Diese morphologischen Veränderungen hatten Auswirkungen auf die Eigenschaften der Tide, insbesondere durch abnehmende Strömungsgeschwindigkeiten, längere Stauwasserdauer und abnehmende Flutdominanz. Eine Verringerung des Tiderinnenvolumens und höher liegendes, breiteres Watt verringerte voraussichtlich die Energie von Wellen und Tide, was Verschlickung begünstigt.