Band 1: Das Elbehochwasser

Eine neue Dimension der Naturkatastrophe?

Die im Rahmen der Ringvorlesung im WS 2002/03 gehaltenen Vorträge können dort nachgelesen werden.
2003 (ISBN 3-937693-00-9); LEIDER VERGRIFFEN

Abstract

Aus aktuellem Anlaß hat die TUHH das Thema Hochwasser aufgegriffen und befragte vor allem Experten aus Verwaltung und Wissenschaft über ihre neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen aus den zurückliegenden Katastrophen-Hochwassern. Die Ringvorlesung richtete sich nicht nur an Studenten der TUHH, sondern war auch nach außen geöffnet und sprach gezielt ein interessiertes Fachpublikum auf lokaler und regionaler Ebene an. Die Veranstaltungsreihe bestand aus drei Einzelvorlesungen und einer abschließenden Podiumsdiskussion. Im wasserbau-typischen Corporate Design ist in der neu aufgelegten Schriftenreihe „Hamburger Wasserbau-Schriften“ (ISSN 1612-8699) das Heft 1 zu der im WS 2002/03 an der TUHH vom Institut veranstalteten Ringvorlesung „Das Elbe-Hochwasser" erschienen. Fast alle im Rahmen der Ringvorlesung gehaltenen Vorträge können dort nachgelesen werden.

Seit der "Großen Flut" an der Elbe in dem Sommer 2002 gibt es keinen großen Strom in Deutschland mehr, der nicht in den letzten zehn Jahren von einem Jahrhunderthochwasser betroffen wurde. Die Kette der Katastrophen und Ereignisse nahm ihren Anfang mit den zwei Jahrhunderthochwassern am Rhein in den Jahren 1993 und 1995, gefolgt von den Hochwasserkatastrophen an der Oder (1997) und Donau in Bayern (1999) und fand ihren vorläufigen Höhepunkt in dem Sommer 2002 an der Elbe und wiederum Donau. Auch wenn die Katastrophen zeitlich versetzt auftraten, so trafen sie die Menschen meist unvorbereitet. Die Bilder in den Medien glichen sich erschreckend. Selten wurde von Seiten der Politiker einem Hochwasser wie der "Großen Flut" der Elbe ein so hohes Maß an Aufmerksamkeit entgegengebracht, und schnell waren die Ursachen für diese Katastrophe ausgemacht: Klimaveränderungen und der Mensch.

Nachdem wieder Ruhe und Alltag an die Flüsse eingekehrt war, schien der Zeitpunkt gelegen, den Weg zur sachlichen und wissenschaftlichen Diskussion zurückzufinden . Die Technische Universität Hamburg-Harburg hat hier Ihren Beitrag geleistet und im Rahmen einer Ringvorlesung die aus den Hochwasserkatastrophen gewonnenen Erkenntnisse mit Experten aus Verwaltung und Wissenschaft systematisch diskutiert. Nachgedacht wurde über geeignete Konzepte und Strategien, die in der Zukunft Bevölkerung und Besitztümer wirksamer und nachhaltiger vor Hochwasser schützen. Dabei wurde verschiedenen Fragen nachgegangen:

  • Ist das Elbe-Hochwasser eine neue Dimension der Naturkatastrophe?
  • Müssen wir bestehende Strategien und Konzepte des Hochwasserschutzes an unseren Flüssen und Küsten überdenken, und welche Neuorientierung brauchen wir für die Zukunft?
  • Muss das Mensch-Natur-Verhältnis neu ausgelotet werden, und wie können Naturgesetze in Zukunft besser mit menschlichen Interessen und Schutzbedürfnissen in Einklang gebracht werden?

In drei Einzelvorträgen wurden die oben genannten Problemfelder aus Expertensicht dargestellt. An der besonders vom Elbe-Hochwasser betroffenen Stadt Dresden wurde über Konsequenzen und eingeschlagene Schutzstrategien referiert. Das zweite Referat aus der Sicht der Versicherungen erörtete die Möglichkeit der Risikovorsorge als Voraussetzung für ein Leben mit dem Hochwasser. In einer dritten Vorlesung wurden von Seiten der Wissenschaft neue Konzepte eines nachhaltigen Hochwassermanagement vorgeschlagen.

Den Abschluß der Vorlesungsreihe bildete eine Podiumsdiskussion, auf der Experten aus den Disziplinen Wasserwirtschaft, Verkehrswesen, Umweltschutz und Wissenschaft eine Agenda 2012 für den Hochwasserschutz an unseren Flüssen und Küsten entwickelten.