Personenwirtschaftsverkehr

Einstiegsstudie zum Personenwirtschaftsverkehr


Laufzeit: 01.08.2000 bis 30.06.2001

Auftraggeber/Finanzierung: Volkswagen AG, Konzernforschung Verkehr

Kontakt: Carsten Gertz

Bearbeitung: Eckhard Kutter (Leitung), Jens Rümenapp, Imke Steinmeyer


 

Der Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungs- bzw. Wissensgesellschaft und die immer schnellere Ausbreitung neuer Informationstechniken beeinflusst zunehmend die Mobilitätsentwicklung. Die klassischen Kategorien Personen- und Güterverkehr reichen nicht mehr aus, um das gesamte Verkehrsgeschehen zu beschreiben. Vor allem der städtische Personenwirtschaftsverkehr vorrangig mit Pkw und Lkw bis 3,5 t zul. Gesamtgewicht stellt in diesem Zusammenhang ein zwar allgemein bekanntes Phänomen, aber ein bislang nur wenig erforschtes Themenfeld dar. Die Ursachen liegen in der Unschärfe des Begriffs Wirtschaftsverkehr und der Problematik empirischer Erfassbarkeit auf Grund der vielfältig strukturierten Flotte. Das Ziel der Untersuchung im Auftrag der Volkswagen AG, Abteilung Konzernforschung Verkehr, war es, erste Erkenntnisse über die Bedeutung des Personenwirtschaftsverkehrs in Bezug auf das Gesamtverkehrsaufkommen zu ermitteln, um anschließend anhand einer empirischen Untersuchung spezielle Aussagen über das konkrete Nutzerverhalten sowie die Ansprüche an gewerblich genutzte Fahrzeuge zu gewinnen.

Personenwirtschaftsverkehr wird verstanden als Teil des Wirtschaftsverkehrs und das Pendant zum Güterverkehr. Der als Personenwirtschaftsverkehr bezeichnete Verkehr erfolgt in Ausübung des Berufes im Allgemeinen als Dienstleistungsverkehr mit oder ohne Materialtransport. Es handelt sich um diejenigen Verkehre, die nicht unmittelbar der privaten Bedürfnisbefriedigung der Verkehrsteilnehmer dienen, sondern im Rahmen erwerbswirtschaftlicher Tätigkeiten erfolgen. In Gänze umfasst er damit sowohl den Geschäfts- und Dienstreiseverkehr als Fernverkehr als auch den Service- und Dienstleistungsverkehr im städtischen und regionalen Bereich. Einen Schwerpunkt stellen Mischformen, wie z.B. Kundendienste dar, die sowohl den Transport von (Klein-)Gütern als auch die Träger von Dienstleistungen umfassen. Erzeuger des städtischen Personenwirtschaftsverkehrs können damit alle privaten und öffentlichen Unternehmen sein, die durch die Systematiken des Statistischen Bundesamtes erfasst werden. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde der Schwerpunkt auf den Kfz-gebundenen Personenwirtschaftsverkehr vorrangig mit Pkw und Kleintransportern (Lkw bis 3,5 t zul. Gesamtgewicht) gelegt, der in der Grauzone zwischen Personen- und Güterverkehr liegt, z.B. Handwerker oder andere Dienstleister.

In einem ersten Schritt wurden bestehende Erkenntnisse zum Themenfeld Wirtschaftsverkehr mit Pkw und Personenwirtschaftsverkehr anhand bestehender Literatur aufgearbeitet. Dabei zeigte sich, dass Wirtschaftsverkehr (und speziell Personenwirtschaftsverkehr) ein in Forschung und amtlicher Statistik vernachlässigtes Themenfeld ist. Statistisch abgesicherte und aktuelle Erkenntnisse zum Anteil des Wirtschafts- und damit auch des Personenwirtschaftsverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen bestehen kaum.

Neben der Sichtung bestehender Erkenntnisse und der Analyse amtlicher Statistiken stellte gerade der empirische Teil einen Arbeitsschwerpunkt dar. Das Ziel der Erhebung zum Personenwirtschaftsverkehr war die Erfassung der relevanten Verkehre im Personenwirtschaftsverkehr mit Pkw und Lkw bis 3,5 t zul. Gesamtgewicht mit Hilfe einer Betriebsbefragung im Raum Hamburg und Dresden. Zum Einsatz kamen neben einem Unternehmensrahmenbogen Fahrtenbücher für die Fahrzeuge eine Betriebes.

Die Ergebnisse sind in einem entsprechenden Bericht dokumentiert und dem Auftraggeber übergeben.

vergleichbare Veröffentlichung zum Themenfeld: ECTL Working Paper 7