EUCAR: Impacts of future trends in individual shopping behaviour and of modern distribution / delivery system concepts on spatial structures and traffic systems in selected European countries


Laufzeit: 01.02.2000 bis 30.11.2000

Auftraggeber/Finanzierung: European Council on Automotive Research & Development (EUCAR)-TF-Mobility

Bearbeitung: Lars Sjöstedt (Leitung), Heike Flämig (Kontakt), Carsten Gertz

Federführung:

AB 1-10 Verkehrssysteme und Logistik:
Prof. Lars Sjöstedt, Dipl.-Ing. Heike Flämig, Dr.-Ing. Carsten Gertz, cand-ing. Felix Thermann, cand-ing. Elmar Wisotzki

AB 1-08/1 Arbeitswissenschaften:
Prof. Teo Wehner/ Ph. D. Christel Kumbruck, Dipl.-Psych. Katja Deubel, cand.-ing. Kai Gliesmann, Dipl.-Psych. Nikolaus Hildebrandt, Dipl.-Psych. Michael Dick

Kooperationspartner:
Centre de Recherche sur le Transport et la Logistique, Université de la Méditerranée Aix-Marseille II, Frankreich
Transport Research Laboratory, Crowthorne, Grossbritannien

 


 

Hintergrund:

Durch den Fortschritt der Telekommunikation entstehen neuartige Möglichkeiten für Einkauf, Einkaufsverkehr und Teleworking, die einen Wandel sowohl der stadträumlichen und ökonomischen Strukturen als auch der allgemeinen Struktur von Verkehrssystemen zur Folge haben. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass sich viele ökonomische und sozio-ökologische Interdependenzen verändern werden.

Projektziele:

Hauptziel des Projektes war es, die Veränderungen in der Entwicklung des individuellen Mobilitätsverhaltens in Abhängigkeit von technischen und anderen Faktoren sowie von Verkehrs- und Logistiksystemen zu identifizieren und die Konsequenzen für Fahrzeug- und Systemanforderungen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang stellte sich zum einen die Frage nach Veränderungen des individuellen Einkaufsverhaltens als Folge von Online-Shopping, zum anderen nach dem Maß, in dem Art, Richtung und Intensität zukünftiger Trends im individuellen Einkaufsverhalten sowie in moderner Distribution und Infrastruktur mit der Flächenstruktur in Zusammenhang stehen könnten. Des weiteren wurden die Konsequenzen der beobachteten Tendenzen für neue Fahrzeug-, Mobilitäts- und Logistikkonzepte erforscht.

Der Forschungsansatz:

In einer ersten Phase der Projektbearbeitung galt es zunächst die gegenwärtigen und zukünftigen Trends im Einzelhandel - der Angebotsseite - und im Einkaufsverhalten - der Nachfrageseite - herauszuarbeiten. Zudem sollten Veränderungen im individuellen Einkaufsverhalten aufgezeigt werden. Ein gesondertes Augenmerk lag darauf, den Zugang zu verschiedenen Einkaufssystemen zu untersuchen. Dadurch sollten die treibenden Kräfte und Barrieren erkannt werden, wie z.B. das "Sich-Einarbeiten" in die Technik und Telekommunikation, die Akzeptanz von "neuen" Formen des Internet-Zugangs wie Handys und Palm-Top Computern, die Akzeptanz von Zahlungssystemen beim E-Commerce und Effekte von internationalen Steuerbestimmungen für den E-Commerce.

In der zweiten Projektphase wurde die Beziehung zwischen den aufgezeigten Trends im individuellen Einkaufs- und Mobilitätsverhalten, den logistischen Systemen sowie der Infrastruktur und der Flächennutzungsstruktur untersucht. Das Ergebnis dieser Phase ist ein Überblick über die Art, Richtung und Intensität dieser Beziehungen (Einfluss und Szenarios). Um die Einflüsse der zukünftigen Entwicklung im individuellen Einkaufsverhalten und moderner Distributions- / Liefersystemkonzepte auf die Flächenstrukturen und Verkehrssysteme beschreiben zu können, wurden in ausgewählten europäischen Staaten Szenarioprozesse durchgeführt. Dafür war es erforderlich, das Einflusssystem zu definieren (individuelle Mobilität, Logistik, Flächennutzung). Als Ergebnis der Einflussanalyse konnten Indikatoren für die Bereiche individuelle Mobilität, Logistik, Flächennutzung und Infrastruktur formuliert werden. Für den Szenarioprozess wurden außerdem großräumige soziale Entwicklungstrends mit einbezogen, z.B. Staatspolitik, verändernde Maßnahmen, Transport- / Transaktionskosten und eine Zunahme der Nutzfläche pro Person. Das Ergebnis des Szenarioprozesses war eine erste Beschreibung der Einflusszusammenhänge zwischen den angenommenen Systemkomponenten und ihren zukünftigen Entwicklungen.

Die dritte Phase des Projektes konzentrierte sich auf die Auswirkungen der Ergebnisse aus den beiden ersten Phasen. Es wurden die Konsequenzen für Zukunftsprodukte der Automobilindustrie und vor allem neue Herausforderungen und Möglichkeiten für Fahrzeug-, Mobilitäts- und Logistikkonzepte dargestellt.