Thema: Urbane Texturen - zur Topologie der 'alltäglichen Stadt'

Fach: Architektur

Betreuer: Prof. Paolo Fusi

Zusammenfassung:

Nachdem unser in der Geschichte geprägter Begriff der Stadt heutige urbane Verhältnisse nur begrenzt widerspiegelt, werden in der angestrebten Arbeit alternative Wege der Analyse und Vermittlung städtischer Strukturen und Qualitäten untersucht. Schwerpunkt ist dabei die 'gewöhnliche' Wahrnehmung und Ausgestaltung städtischen Lebens im Alltag. Dabei steht einer zunehmenden räumlichen Komplexität innerhalb globaler Zusammenhänge das Bedürfnis entgegen, die persönlichen Orientierungspunkte immer dichter werden zu lassen, die Stadt in der Vorstellung immer weiter zu ordnen. Anhand dabei gebildeter mental maps soll dieser Synthetisierungsprozess nachgezeichnet werden.

Während sich unsere Vorstellung der europäischen Stadt aus einem kollektiven Speicher speist, ist die Nutzung städtischer Räume auch fernab von Konventionen zur individuellen Selbstverständlichkeit geworden. Dabei wird der 'Raum (...) ausgewählt und zerlegt' (de Certeau), Verbindungen und ganze Teile übersprungen, andere Bereiche dagegen stärker gewichtet. Stadtbenutzer gestalten dabei das Gesamtbild der Stadt, ohne die von ihnen produzierten Einschreibungen erfassen zu können. So kommt es zu sich immer weiter überlagernden Strukturen, die die ursprüngliche Intention und Gestalt überschreiben und verdecken. Auf der Grundlage eines topologischen Verständnisses lassen sich Verbindungen zwischen unterschiedlichsten urbanen 'Situationen' fassen. Dabei können die Verflechtungen von Strukturen und Räumen als 'Urbane Texturen' gelesen werden.