Ödometerversuche

 

Ödometerversuche nach  DIN EN ISO 17892-5

  • Ödometerversuch mit inkrementeller Belastung, Ent- und Wiederbelastung, Kriechversuch, Schwellen, Quelldruck
  • Ödometerversuch bei konstanter Dehnungsrate, CRS-Ödometerversuch
  • Ödometerversuch mit zyklischer Belastung

Beim Ödometerversuch (auch Kompressionsversuch) wird eine zylindrische Bodenprobe bei verhinderter radialer Verformung axial gestaucht. Daraus wird der Steifemodul Es, die Verdichtungszahl av, der Kompressionsbeiwert Cc, der Verdichtungsbeiwert, der Schwellbeiwert Cs und der Rekompressionsbeiwert bestimmt. Wenn zusätzlich der zeitliche Verlauf der Setzung während einer Laststufe aufgezeichnet wird, kann weiterhin der Kriechbeiwert und der Konsolidationsbeiwert bestimmt werden. Abgeleitet werden kann die Durchlässigkeit des Bodens.

Die Probe wird mit einem Metallring aus einer Sonderprobe herausgeschnitten oder mit einer bestimmten Lagerungsdichte bzw. Konsistenz in einen Metallring eingebaut. An den plan bearbeiteten Endflächen der Probe liegen Filterplatten zur Ableitung des Porenwassers an. Im Kompressionsgerät oder Ödometer wird die zylindrische Bodenprobe mit einem Durchmesser von 70 mm und einer Höhe von 20 mm in axialer Richtung stufenweise belastet und entlastet, wobei in jeder Laststufe das Abklingen der Primärsetzungen abgewartet werden muss. Die vertikale Verformung der Probe wird gemessen. Bei Entlastung der Probe wird die Hebung der Probe protokolliert. Die gemessenen Verformungen und die dazugehörigen wirksamen Spannungen werden im Druck-Setzungs-Diagramm oder Druck-Porenzahl-Diagramm dargestellt. Die Steigung der Tangente an der Drucksetzungskurve wird Steifemodul genannt. Aus dem Verlauf der Druckporenzahlkurve werden Kompressionsbeiwert und Schwellbeiwert ermittelt.

Die Drucksetzungslinien und Druckporenzifferlinien liefern die eindimensionale Formänderung unter einer vertikalen Last bei eindimensionaler Entwässerung. Mit dem Steifemodul werden Setzungen von Bauwerken berechnet. Der zeitliche Verlauf der Setzungen kann mit der Zeit-Setzungs-Linie rechnerisch abgeschätzt werden.