Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ELMOD ist es, das Verständnis der Sedimenttransportprozesse in Ästuaren und Küstenmeeren weiter zu vertiefen und die Prognosefähigkeit von dreidimensionalen hydro- und morphodynamischen Modellen zu verbessern.
Dieses Ziel wird auf der Grundlage von Untersuchungen zur hydrologischen und morphologischen Entwicklung der Tideelbe im Zeitraum 2013-2018 verfolgt. In diesem Zeitraum waren in der Tideelbe verschiedene auffällige hydrologische und morphologische Veränderungen, wie z.B. ein ungewöhnlich hoher Anstieg des Tidehubs und der Trübung sowie erhöhte Sedimentationsraten zu beobachten. Hiermit gingen u.a. erhöhte Unterhaltungsbaggermengen an feinkörnigen Sedimenten im Hamburger Hafen aber auch in weiteren Fahrrinnenabschnitten sowie in den Nebenbereichen und Häfen einher. Für die beschriebenen Veränderungen im System sind nach derzeitigen Erkenntnissen morphologische Veränderungen – insbesondere im Mündungstrichter – ursächlich, die durch die Folgen der seit Sommer 2013 anhaltenden Phase unterdurchschnittlich niedriger Oberwasserzuflüsse überlagert und durch ein auf diese Entwicklung unzureichend angepasstes Sedimentmanagement verstärkt werden.
Im Rahmen von ELMOD sollen die im Zeitraum 2013-2018 beobachteten Änderungen der Schwebstoffdynamik und Morphodynamik im System Tideelbe mittels Hindcaststudien untersucht und die auslösenden Prozesse identifiziert und analysiert werden. Hierzu werden die vorliegenden Analysen durch Messungen in der Natur und Untersuchungen im Labor, Erweiterung bestehender Modellansätze und umfassende Modellierungsarbeiten ergänzt.