Der Sinkvorgang der SS HERAKLION

Am 7. Dezember 1966 sank das Fährschiff SS HERAKLION nahe der griechischen Insel Milos. Die Ladung auf dem Fahrzeugdeck war unzureichend gesichert, insbesondere ein Kühlwagen, der noch spät im Hafen von Chania aufgenommen wurde. Die HERAKLION fuhr in starker achterlicher See bei Windstärken von ca. 8-10 BFT. Bedingt durch die (parametrischen) Rollbewegungen des Schiffes verrutschte die Ladung, und der nicht gesicherte Kühlwagen stieß dann die Seitenpforte des Fahrzeugdecks auf. Dadurch gelangte Wasser auf das Fahrzeugdeck, so dass sich die Schlagseite des Schiffes stetig vergrößerte, bis das Fahrzeugdeck dann statisch getaucht war. Dadurch kenterte das Schiff dann sehr schnell und versank dann, auch weil Öffnungen nicht gesichert waren, durch die sich das Wasser im Schiff ausbreiten konnte. Von 264 Personen konnten nur 46 gerettet werden. Der Unfall ist vermutlich der erste, bei dem Wasser auf dem Fahrzeugdeck eine Rolle gespielt hat. Unsere Simulation zeigt den Sinkvorgang (ohne Seegang), nachdem das Fahrzeugdeck zu Wasser gekommen ist.

Weiterführende Literatur

  • Teuscher, C.: Technische Untersuchung des Seeunfalles von SS HERAKLION unter besonderer Berücksichtigung des dynamischen Verhaltens im Seegang. Bachelor-Arbeit, TU Hamburg-Harburg, 2011
  • Dankowski, H.: A Fast and Explicit Method for Simulating Flooding and Sinkage Scenarios of Ships. Dissertation, TU Hamburg-Harburg, 2013
  • Krüger, S., Dankowski, H., Teuscher, C.: Numerical Investigations of the Capsizing Sequence of SS HERAKLION. STAB 2012, Athen, Griechenland.
  • Papanikolau, A., Boulougouris, E., Sklavenitis, A.: Investigation into the sinking of the RoRo Passenger Ferry S.S. HERAKLION. STAB 2012, Athen, Griechenland.