Evaluation der Beweglichkeit in den Wirbelgelenken vor und nach mikrochirurgischer Bandscheibenentfernung

C. Hessler, M. Vollmer, A. Uhlenbrock, K. Sellenschloh, F. Raimund, K. Püschel, M. Westphal, M.M. Morlock, G. Huber

 

Erfahrungen aus der klinischen Praxis zeigen, dass ein Großteil der Patienten die sich einer mikrochirurgischen Bandscheibenentfernung unterziehen in der Folgezeit unter einem sog. „postdiscectomy-syndrome“ leiden. Die Analyse der in diesem Zusammenhang durchgeführten Diagnostik gibt Hinweise auf eine Arthrose in den Wirbelgelenken des operierten Segmentes als Ursache dieses Krankheitsbildes. Ein Zusammenhang zwischen einer mikrochirurgischen Bandscheibenentfernung und der Entstehung einer Arthrose in den Wirbelgelenken ist bisher nicht wissenschaftlich untersucht und entsprechend unbewiesen.

Mittels eines Wirbelsäulenprüfstandes werden physiologische axiale Belastungen sowie Extension- und Flexionsbewegungen auf humane lumbale Wirbelsäulensegmente simuliert. Unter Verwendung eines Bewegungsanalysesystems wird der Bewegungsumfang in den Wirbelgelenken vor und nach mikrochirurgischer Bandscheibenentfernung gemessen.

Sollten die Ergebnisse dieser Studie den Nachweis einer Mehrbeweglichkeit und somit einer höheren Belastungen in den Wirbelgelenken nach mikrochirurgischer Bandscheibenentfernung erbringen, so würde damit die Hypothese der Entstehung eines Wirbelgelenksarthose nach mikrochirurgischer Bandscheibenentfernung untermauert und eine Diskussionsgrundlage über eine Modifizierung des Therapieprozedere geschaffen.

Dieses Forschungsprojekt wird finanziell von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg unterstützt.