Institut für Flugzeug-Kabinensysteme

Die Ausstattung der Flugzeugkabine und der an Bord eines Flugzeugs gebotene Service sind mit der Deregulierung im Luftverkehr gegen Ende der achtziger Jahre zu einem der wichtigsten Differenzierungsmerkmale geworden. Der Passagier erlebt auf der Flugreise die Kabine mit ihrer Technik als zentrales Element. Sie ist das Aushängeschild für die Luftverkehrsgesellschaft und je nach Geschäftsmodell muss im Wettbewerb um den Kunden ein passendes Serviceangebot umgesetzt werden.

Das Betreibermodell des Low-Cost Carrier einerseits ist durch extremen Kostendruck charakterisiert. Das Kabinenlayout ist auf die maximale Anzahl von Sitzplätzen optimiert und die gebotene Kabinentechnik ist auf ein Minimum reduziert. Beim Langstreckenmodell andererseits werden unterschiedliche Komfortklassen angeboten, und in der Luxusklasse stehen Service und Ausstattung den Leistungen eines guten Hotels nicht nach. Faktoren wie Raumangebot, Privatsphäre, Schlafkomfort, Unterhaltungselektronik, Arbeitsplatzumgebung, Beleuchtung, Klima und Geräuschbelastung sind dabei vordergründig. Gleichzeitig gilt es für die Kabinenbesatzung beste Arbeitsplatzbedingungen zu schaffen, so dass jederzeit eine optimale Serviceleistung möglich ist.

Diese unterschiedlichen Anforderungen müssen vom Flugzeugbauer berücksichtigt und in der Kabine technisch gelöst werden. Intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten helfen dabei, heute existierende Technologiegrenzen schneller zu überwinden und eine nächste Generation von Kabinensystemen zu schaffen. Der Luftfahrtstandort Hamburg hat sich im Bereich Kabine zu einem internationalen Kompetenzzentrum entwickelt und die Airbus Deutschland GmbH hat im Juli 2008 zu diesem Thema einen Stiftungslehrstuhl an der Technischen Universität Hamburg eingerichtet. Das neue Institut für Flugzeug-Kabinensysteme, welches im Technologiezentrum Hamburg-Finkenwerder angesiedelt ist, befasst sich in Forschung und Lehre mit folgenden Themen:

  • Kabinen-Innenausstattung und nicht-elektrische Systeme
    (ATA 21, 25, 26, 35, 38 und 50)
  • Kabinenelektrik und Beleuchtung
    (ATA 24 und 33)
  • Kabinenelektronik, Kommunikations-, Informations- und Unterhaltungssysteme
    (ATA 23, 42, 44, 45 und 46)
  • Kabinen- und Passagierprozesse und Safety & Security-Themen
    (IATA, ICAO)