Klausurtagung des Sonderforschungsbereichs 986: Erste Bestandsaufnahme in neuer Förderphase

Was wurde erreicht, wo geht es hin, wie können alle auch künftig voneinander profitieren? Antworten darauf standen im Mittelpunkt der ersten Klausurtagung des Sonderforschungsbereichs (SFB) 986 „Maßgeschneiderte Multiskalige Materialsysteme – M3“ in der neuen Förderphase. Der SFB 986 ist eine Kooperation der Technischen Universität Hamburg (TUHH), des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, der Universität Hamburg und des Deutschen Elektronen-Synchrotrons.

Ein Dreivierteljahr nach der erneuten Bewilligung des SFB kamen die Mitglieder der 21 beteiligten Projekte in Heiligenhafen zusammen, um gewonnene Daten, methodische Fortschritte und weitere Erfolge zu präsentieren sowie den Fahrplan für das kommende Jahr festzulegen. Dabei sei einmal mehr der interdisziplinäre Charakter der SFB-Forschung deutlich geworden. „Der wissenschaftliche Austausch zwischen den SFB-Mitgliedern war bei der Klausurtagung besonders intensiv,“ sagt Professor Gerold Schneider, Leiter des TUHH-Instituts für Keramische Hochleistungswerkstoffe und Sprecher des SFB. Mit dem gemeinsamen Ziel der Entwicklung neuartiger Materialien mit außerordentlichen Eigenschaften sei es eben nicht nur darum gegangen zu zeigen, was man erreicht habe. Während einer solchen Zusammenkunft werde auch das Gedächtnis assoziativ angeregt: „Man bekommt neue Ideen und merkt, mit wem man zusammen arbeiten könnte.“

Der SFB 986 setzt sich aus drei Projektbereichen zusammen: Im Projektbereich A „Quasi-selbstähnliche hierarchische Materialsysteme“ wurden Fortschritte in der Entwicklung von hierarchischen Materialien aus polymerummantelten Nanopartikeln präsentiert. Mittels enger Kollaborationen zwischen experimentellen und computergestützten Teilprojekten nähern sich die Forschenden dem Ziel, ressourcenschonende Herstellungswege für Werkstoffe mit erhöhter Schadenstoleranz zu finden.

Im Projektbereich B „Nanostrukturierte mehrphasige Materialsysteme“ wird nanoporöses Gold als Modellmaterial untersucht, das aufgrund seiner außergewöhnlichen mechanischen und elektrischen Eigenschaften prototypischen Charakter für künftige Anwendungen in Sensorik und Aktorik besitzt. Auf der Klausurtagung wurden neue experimentelle Setups vorgestellt, die es erlauben, polymergefüllte und ungefüllte nanoporöse Metalle genauer zu untersuchen.

Die Forschenden des Projektbereichs C „Materialsysteme für die Photonik bei hohen Temperaturen“ entwickeln neuartige Metamaterialien, mit denen einerseits die Umwandlung von Wärmestrahlungsenergie in elektrische Energie in technologischen Anwendungen wesentlich effizienter wird. Andererseits werden diese Materialien entwickelt, um etwa Turbinenschaufeln wirkungsvoll vor Wärmestrahlung zu schützen und damit Treibstoffkosten zu sparen. Darüber hinaus wurde in Heiligenhafen deutlich, dass auch das nanoporöse Gold aus Bereich B sehr vielversprechend für photokatalystische Anwendungen zur Energiegewinnung ist.

(Quelle: Pressemeldung der TUHH)