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Zeitschriftenforschung

Zeitschriftenforschung wurde besonders in den zwanziger und dreissiger Jahren diese Jahrhunderts intensiver betrieben (Eine kritische historische Analyse dieser Forschungen bieten Bohrmann, Hans, Peter Schneider: Zeitschriftenforschung. Berlin: Spiess, 1975).

Einer der wichtigsten Diskussionspunkte dieser Zeit war die Definition des Begriffs "Zeitschrift". Aber auch die Geschichte von Fachzeitschriften wurden bearbeitet (Z.B. Hollmann, Werner: Die Zeitschriften der exakten Naturwissenschaften in Deutschland. München: Zeitungswissenschaftliche Vereinigung, 1937. Harff, a.a.O.)

Heute versteht man unter einer Zeitschrift (Zur folgenden Definition siehe Allischewski, Helmut: Bibliographienkunde. 2.Aufl. Wiesbaden: Reichert, 1986. S. 199-200). eine Veröffentlichung, die in einer Folge von Teilen mit von vornherein angestrebtem unbegrenztem Erscheinen herauskommt, deren Teile den Sachtitel der Folge und ihre Zählung tragen sowie periodisch in regel- oder unregelmässigen Abständen erscheinen, wobei Chronologie des Erscheinens und die Zählung parallel laufen. Ausserdem enthält jedes Heft in der Regel mehrere Beiträge verschiedener Verfasser zu verschiedenen Themen, bei Fachzeitschriften natürlich in einem eingeschränkten Themenbereich, in denen Sachzusammenhänge entwickelt werden und die mit aktuellen Entwicklungen in Wissenschaft, Kultur und Politik verbunden sind.

Zeitschriftenforschung steht heute als interdisziplinäres Arbeitsfeld allen Fachrichtungen, deren Kooperation notwendig ist, offen. "Weil die Zeitschriften immer Träger eines speziellen Inhalts sind, heisst Darstellung ihrer Geschichte und Herausarbeitung ihrer Funktionen zugleich auch, diese Inhalte in die Untersuchung mit einzubeziehen." (Bohrmann, a.a.O., S. 33) An dieser Stelle ist damit der Wissenschaftshistoriker angesprochen. Einer der Nestoren der Zeitschriftenforschung, Ernst Herbert Lehmann, hatte dies so formuliert: "Wer die Geschichte eines Fachblattes darstellen will, muss notwendigerweise auch die Geschichte des speziellen Wissensgebietes, dem die Zeitschrift zugehört, verfolgen." (Zitiert nach Bohrmann, a.a.O., S. 33)


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