Mikroelektronik

Die Mikroelektronik gilt als die Schlüsseltechnologie der Informationstechnik. Sie umfaßt die Konzeption, den Entwurf, die Herstellung, Prüfung und die Anwendung von mikroelektronischen, optoelektronischen, neuerdings auch optischen und mikromechanischen Bausteinen. Solche Komponenten sind Einzel-Halbleiterbauelemente wie Transistoren und Laserdioden, integrierte Analog- und Digitalschaltungen wie Operationsverstärker, aktive optoelektronische und Mikrowellen-Schaltungen, Speicher, Mikrorechner und Digitalschaltungen der Kommunikationstechnik, aber auch Mikrosysteme für die Analytik, Medizintechnik und Umweltmeßtechnik. Darüber hinaus sind auch jene physikalisch orientierten Gebiete eingeschlossen, die sich mit der Untersuchung und Umsetzung physikalischer Effekte in elektronische Bauelemente, Schaltungen und Mikrosysteme befassen.

Das Ziel der Studienrichtung Mikroelektronik ist es, Elektroingenieurinnen und Elektroingenieure mit fundierten Kenntnissen auf dem Gebiet der physikalischen Grundlagen, der Herstellung, des Entwurfs und der Anwendung moderner integrierter Schaltungen, optoelektronischer Komponenten, Sensoren und Mikrosysteme mit breitem elektrophysikalischem, rechentechnischem und systemorientiertem Hintergrund auszubilden. In diesen drei Schwerpunkten werden Studienmodelle zur Vertiefung angeboten.

Das Studienmodell "Physik und Technologie" befaßt sich mit den Präparations- und Verfahrensschritten zur Herstellung von elektronischen und optoelektronischen Bauelementen und Schaltungen sowie den zugehörigen Meßverfahren, der rechnergestützten Prozeßsimulation und Analyse der Bauelemente sowie der physikalischen Basis für ihre Funktionsweise.

Das Studienmodell "Bauelemente und Schaltungen" behandelt die weitgefächerten Verfahren zum rechnergestützten Entwurf von Bauelementen und integrierten elektronischen Analog- und Digitalschaltungen vom Einzelbauelement bis hin zu Schaltungen mit höchsten Integrationsgraden. Hier wird in enger Beziehung zum Studiengang Technische Informatik der Umgang mit aktuellen CAD-Verfahren für die Entwicklung neuartiger Schaltungskonzepte vermittelt.

Das Studienmodell "Mikrosystemtechnik" verknüpft die moderne Mikroelektronik mit anderen Disziplinen wie der integrierten Optik, der Mikrooptik, Mikromechanik, Sensorik und Aktorik zu komplexen Systemen. Entsprechend werden die Herstellungs- und Entwurfsverfahren über die Mikroelektronik hinaus z.B. auf die Sensorik, Optik, Mechanik und Strömungsmechanik erweitert. Dabei steht im Vordergrund ein Systemkonzept, das die Realisierung einer als Ganzes optimalen Lösung hinsichtlich Funktionsweise, Herstell- und Testbarkeit erlaubt.

Mit dieser Ausbildung werden die Absolventinnen und Absolventen der Studienrichtung Mikroelektronik auf ein sehr weitgefächertes Tätigkeitsfeld vorbereitet. Es reicht von der Entwicklung und Fertigung integrierter Schaltungen, Sensoren und Mikrosysteme über deren Entwurf und Anwendung bis zur Softwareentwicklung. Dies sind Themenfelder, die von kleinen und mittelständischen Unternehmen insbesondere der Sensor- und Systemhersteller etwa in der Zuliefer- und Ausrüsterindustrie bis zu großen Halbleiter-, System- und Softwarehäusern bearbeitet werden.